Bauernproteste gegen den Handel
Seit einigen Wochen kommt es zu heftigen Protesten von Landwirt*innen gegen die Preispolitik des Lebensmittelhandels, u. a. durch Blockaden von Zentrallagern des Handels. Am Freitag, 11.12.2020, hat dazu eine Gesprächsrunde zwischen Landwirt*innen und Vertreter*innen der großen Handelskonzerne stattgefunden. Im Vorfeld haben zentrale Organisatoren des Protestes aus dem Umfeld der Protestorganisation Land schafft Verbindung
u. a. über Twitter Forderungen an den Handel formuliert. Die bisherigen Landwirteproteste haben den Lebensmittelhandel zu einigen Preiserhöhungen und Zahlungsversprechen an die Landwirtschaft veranlasst. Zu den Forderungen gehören:
- die Einrichtung einer Clearing-Stelle zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen den Vertragspartner Landwirt und LEH,
- die Bevorzugung regionaler/deutscher Produkte im Laden,
- die Auslistung von Lebensmitteln, deren Produktion nicht den deutschen Normen, Auflagen und gesellschaftlichen Wünschen entsprechen,
- die Kennzeichnung am Produkt, wie viel Prozent des Verkaufspreises als Erlös beim Erzeuger (Landwirt) verbleiben,
- die Zahlung eines Werbekostenzuschuss
in einen Marketing-Fonds zur Bewerbung von Menschen und Produkten aus der deutschen Landwirtschaft
- die sofortige und dauerhafte Erhöhung der Erzeugerpreise aller deutschen landwirtschaftlichen Rohstoffe um mindestens 30%