Entwicklungshilfepläne in der Kritik
Der Marshallplan war ein großes Wirtschaftswiederaufbauprogramm der USA, das nach dem Zweiten Weltkrieg dem an den Folgen des Krieges leidenden Westeuropa zugute kam. Es bestand aus amerikanischen Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln und Waren, was heute rd. 129 Milliarden Dollar entsprechen würde (1). Auch wenn davon heute niemand mehr etwas davon wissen will: Die Wirtschaft der Teilnehmerstaaten war Dank der Unterstützung stärker als vor dem Krieg und führte zu nie dagewesenem Wohlstand. So etwas schwebt auch Entwicklungshilfeminister Müller für Afrika vor. Dabei verkennt er allerdings, dass die politische und geschichtliche Ausgangssituation eine gänzlich andere ist. Kritiker befürchten gar, dass ein
Afrikanischer Marshallplanzu Lethargie und Terror führen könnte. Was in dem Zusammenhang häufig vergessen wird: der Marshall-Plan legte den Grundstein für eine modern und produktive Landwirtschaft, damit sich Europa wieder selbst ernähren konnte. Von dem Erfolg zehren wir noch heute. Allerdings droht aktuelle die Gefahr, dass unsere unsere Extensivierungsbemühungen die Ackerflächen der Dritlländer belasten, nicht nur durch steigende Bioimporte, sondern auch die Verschwendung von Ressourcen.