Erfolgsmeldung Bio-Milch
Lt. Pressemeldung des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums steigt die Zahl der Bio-Milchviehbetriebe in Niedersachsen von 112 Anfang 2015 auf 168 Betriebe im Herbst 2016. Das Ministerium führt diese Entwicklung u.a. auf die staatliche Förderung zurück.
Um vom Trend zu profitieren, wird die Molkerei Ammerland als erster großer Produzent in Niedersachsen ab Herbst 2017 am Standort Oldenburg neben konventioneller auch Bio-Milch verarbeiten, heißt es weiter in der Meldung des Ministeriums. Für die Landwirte ist das erfreulich, weil die Milch dann nicht mehr über weite Strecken transportiert werden muss.
Bundesweit werden 960.000 Tonnen Bio-Milch erwartet, davon vielleicht 100.000 Tonnen allein aus Niedersachsen. Insgesamt wurden 2016 mehr als 31 Mio. t Milch angeliefert.
Anm. d. Red.: 2014 sah die Welt noch anders aus. Die "Welt" berichtete von Bio-Rückumstellern, die von bio
maßlos enttäuscht waren. Das scheint sich aufgrund der Preisentwicklung für konventionelle Milch wieder zu drehen. Beide Meldungen könnten als Beleg dafür dienen, dass Landwirte ganz normale Unternehmer sind, und die Entscheidung Für oder Wider Ökolandbau als Unternehmensstrategie verstehen. Das ist betriebswirtschaftlich absolut in Ordnung. Von einem Bio-Anteil in Höhe von fast 3 % können Schweinehalter nur träumen. Hier liegt der Anteil nur bei 1,5 %. Warum Biofleisch ungleich schwerer zu vermarkten ist, hat zwei Gründe: die Edelteilpickerei deutscher Verbraucher und der hohe Anteil weniger wertvoller Teilstücke
, die nicht als Bioware verkäuflich ist und damit die Preiskalkulation der Vermarkter zunichte macht. Und noch eine gute Nachricht: Für die Qualität eines Produkts ist es unerheblich, ob es aus konventionellem oder biologischem Anbau stammt. Und wer Bio wählt, fährt mit Discounter-Biomarken genauso gut wie mit den Premium-Marken aus dem Bioladen.
(Zitat: Sprecherin des Verbrauchermagazin, Michelle Günter)