09.06.2017rss_feed

Paradigmenwechsel in der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern

Im Vergleich zum reinen Ausbringen von Mineraldüngern hat die Nutzung von organischen Wirtschaftsdüngern im Ackerbau zunächst den Vorteil geringerer Düngerkosten. Da Angebot und Nachfrage bekanntermaßen den Preis regeln, können im Ackerbau nötige Nährstoffe in Einzelfällen durch den (teilweisen) Wechsel von Mineral- auf organische Wirtschaftsdünger sehr günstig eingekauft werden.
Ein Problem dabei ist, dass man bei flüssigen, organischen Wirtschaftsdüngern wie Gülle oder Gärresten zwar die ausgebrachte Menge, nicht jedoch die ausgebrachten Inhaltsstoffe kennt. Diese variieren selbst innerhalb desselben Lagerbehälters oft stark und alle Bemühungen, die Behälterinhalte, zum Beispiel durch Aufrühren zu homogenisieren, sind eine echte Herausforderung.
Flächendeckende Abhilfe könnten die Nah-Infrarot-Sensoren (NIRS) schaffen, die kontinuierlich während der Betankung des Güllefasses oder während der Ausbringung die Nährstoffinhalte messen und ggf. die Ausbringmenge pro Hektar an die Inhaltsstoffe anpassen. Sobald diese Sensoren genau genug kalibriert sind und vor allem der Gesetzgeber die Werte aus dem Echtzeit-Messsystem auch für die Betriebsdokumentation anerkennt, steht Experten zufolge ein Paradigmenwechsel in der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern an – weg von m³/ha und hin zu kg N/ha.