BRS News
Die globalen Agrar- und Ernährungssysteme sind in einem tiefgreifenden Wandel begriffen, Gründe dafür sind der Klimawandel, Biodiversitätsverlust, die Änderung der Landnutzung oder auch demografische Veränderungen. Diesen Wandel besser zu verstehen und wissenschaftlich fundierte Informationen für die daraus resultierenden gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen aufzubereiten, ist der Auftrag der neu eingerichteten Ständigen Senatskommission Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Einrichtung der Kommission beschloss der Senat der DFG im Dezember 2023. Jetzt haben alle 18 Mitglieder aus den Agrar-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaften ihre Arbeit in der Kommission zugesagt, den Vorsitz übernimmt die Agrarbiologin Professorin Dr. Doris Vetterlein. Aus der Tierhaltung
nehmen Professorin Dr. Ute Knierim, Universität Kassel, Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung, Professor Dr. Sven König, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik sowie Professor Dr. Christian Visscher, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Tierernährung, als Mitglieder teil.
Ab wann lohnen Futtermittelzusatzstoffe zur Reduzierung der Methanemission in der Rinderfütterung
Die Methanemissionen, die bei der Verdauung von Wiederkäuern anfallen, machen ungefährt 56% des US-amerikanischen Rindfleisch-CO2-Fußabdrucks aus. Eine Reduzierung dieser Emissionen könnte also sehr wirksam auf dem Weg zu einer klimaneutralen amerikanischen Tierhaltung sein. Werkzeuge hierfür sind z.B. Futtermittelzusatzstoffe, die aber nur dann zum Einsatz kommen, wenn sich der Einsatz wirtschaftlich für den Betrieb lohnt.
Die Colorado State Universität hat hierfür das Tool AgNext Beef Feed Additive Calculator Tool (FACT) entwickelt. Es schätzt nicht nur die Emissionen in Abhängigkeit des Fütterungssystems, sondern auch das Methanminderungspotenzial von Futtermittelzusatzen. Enthalten ist auch ein C02-Rechner für eingesparte Emissionen. Wie müsste der Rinderhalter je Tonne C02-Einsparung entschädigt werden und kann damit der Futterzusatzstoff refinanziert werden?
In der neuen Folge 38 des StadtLandKuh Podcasts führt der StandLandKuh-Reporter Timo an der Tierärztlichen Hochschule Hannover ein Gespräch mit Prof. Dr. Peter Kunzmann über Ethik in der Tierhaltung U.a. werden folgende Fragen diskutiert: Warum halten Menschen Tiere? Welche Prinzipien stecken dahinter? Und welche Verantwortung und Verpflichtungen leiten sich daraus ab?
Dr. Ina Arkenberg-Kallmeyer hat im vergangenen Jahr ihre Dissertation zum Thema Analyse des Liquiditätsmanagements in landwirtschaftlichen Unternehmen am Beispiel von niedersächsischen Milchviehbetrieben
an der Georg-August-Universität Göttingen vorgelegt. Die empirische Erhebung wurde sowohl durch die Fokus Milch GmbH als auch die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. unterstützt (LVN). Vor dem Hintergrund stark schwankender Milch(-erzeuger)preise sowie schwankender Produktionskosten ist der Erhalt der Zahlungsfähigkeit (Liquidität) eine der wichtigsten betrieblichen Herausforderungen für Milchviehhalter. Im Rahmen der Dissertation wurde daher untersucht, welche Milchviehhalter*innen Liquiditätsmanagement (Planung, Steuerung und Kontrolle der Geldströme) in ihren Milchviehbetrieben durchführen und welche Faktoren darauf Einfluss nehmen. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen werden in der Dissertation u. a. Handlungsempfehlungen für die Beratung, Verbände und Politik und Wissenschaft abgeleitet.
Nach dem Vorbild der bereits bestehenden Arbeitsgruppen für die Schweine- und die Geflügelhaltung haben die maßgeblichen Akteure jetzt auf Initiative der Niedersächsischen Tierseuchenkasse (TSK) und des Landvolks Niedersachsen die AG Biosicherheit in Rinderhaltungen
gegründet. Ziel war und ist es, Arbeitshilfen für Tierhalter, Tierärzte und Behörden zu schaffen, die das anzuwendende EU-Recht und nationale Recht in Form eines betriebsindividuellen Biosicherheitskonzeptes abbilden
, erklärt dazu Georg Meiners, Präsident des Emsländischen Landvolks und TSK-Verwaltungsratsvorsitzender.
Welche Zukunft hat die Weide?
lautete das Motto der Veranstaltung, zu der am 08.02.2024 etwa 160 Besucher nach Rodenkirchen (Landkreis Wesermarsch) kamen. Das Ziel der modernen futterbaulichen Grünlandbewirtschaftung besteht unter anderem darin, qualitativ hochwertiges Futter für die Milchproduktion zu erzeugen. Zunehmend wird hierbei eine tierwohlorientierte und nachhaltige Produktion von hochwertiger Milch und Milchprodukten gefordert. Dass dies über eine professionelle Weideführung gelingen kann, thematisierten die Vorträge des gut besuchten 72. Grünlandtags der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Studie belegt: "beef on dairy" lohnt sich
Die Kreuzung von Fleischrassen mit Milchkühen ist ein boomender Trend in den USA. Doch welche Leistungen bringen diese Fleisch-Milch-Kreuzungskälber (Beef on Dairy) in der Mast und nach der Verarbeitung? Eine neue Studie in Applied Animal Science liefert Antworten und zeigt, dass Kälber aus Beef on Dairy Kreuzungen die Holstein-Mastkälber in puncto Futtereffizienz, Schlachtkörperausbeute und Gesamtwert übertreffen. Die Studie zeigte zudem, dass diese Kreuzungs-Ochsen in der Regel einen ähnlichen Wert wie Reinzucht Fleischrasse Ochsen erzielen.
Wenn eine Fastfood-Kette ein fragwürdiges Produkt noch ein bisschen teurer macht, muss das mit Liebe zu tun haben. Und wo käufliche Liebe im Spiel ist, darf es auch mal ein wenig teurer sein. Als Landwirt reibt man sich die Augen
, informiert die Internetseite Geflügelnews
mit Bezug auf einen Kommentar von Peter Laufmann, agrarheute. Es geht um die beim Kunden so beliebten Chicken Nuggets, die lt. Laufmann lediglich 46 Prozent Hähnchenbrustfleisch
enthalten soll. Der Rest sei Wasser, pflanzliche Öle, wie Sonnenblumen- oder Rapsöl, dazu Mehl, wie Maismehl, Weizenmehl. Plus Weizengrieß, Salz, natürliches Aroma und Gewürze. So kommt man auf 127 Euro pro Kilo Hühnerfleisch, rechnet der Journalist vor. Der Landwirt erhält für ein 2 kg-Masthähnen 1,20 Euro.
Am Mittwoch den 13. März 2024, 18:00-19:30 (CET) beleuchten Experten des IDF Netzwerkes, wie die praktische Anwendungen von neuartiger Sensoren mit Datenerfassung und -auswertung den Tierschutz in der Milchviehhaltung optimieren können. Schwerpunkte sind unter anderem eine Analyse des Potentials solcher Technologien sowie die Nutzung von videobasierten Daten. Eine Anmeldung ist hier möglich.
Das hier vorgestellte Schulmaterial Landwirtschaft – wahrnehmen, verstehen, bewerten – Mysterys für die Sekundarstufe
, befasst sich mit den wichtigsten Punkten in der Landwirtschaft. In Zeiten einer anhaltend wachsenden Weltbevölkerung und globaler Verteilungskonflikte erhalten die Themen Ernährung der Weltbevölkerung
und moderne Landwirtschaft
eine immer größere Bedeutung, die jedoch nicht immer alltagsnah in Schule und Medien abgebildet wird. Auch in den aktuellen Lehrwerken findet das Thema nur einen begrenzten Niederschlag. Vor diesem Hintergrund wurde das Material Landwirtschaft – wahrnehmen, verstehen, bewerten – Mysterys für die Sekundarstufe
erstellt, um einen zeitgemäßen Blick auf das Thema zu eröffnen.