BRS News
Nach Verhandlungen mit verschiedenen Verlagen haben sich die entsprechenden BRS-Mitgliedsverbände für eine Medienpartnerschaft mit dem Magazin KuhFacto aus dem Verlag Holstein International entschieden. Die Partnerschaft, die eine enge Kooperation in der Veröffentlichung nationaler und exklusiver Informationen vorsieht, beginnt am 1. Januar 2025. Die Medienpartnerschaft wird einen Beitrag dazu leisten, die Reichweite der BRS/vit-Informationen zu erhöhen und dem Informationsauftrag der deutschen Holstein-Verbände nachzukommen.
ASP-Fälle im Rheingau-Taunus-Kreis
Zwischen den Eltviller Stadtteilen Erbach und Hattenheim (Rheingau-Taunus-Kreis) wurde ein Wildschwein in der Nähe zum Rhein am 11.12. positiv auf das ASP-Virus getestet. Nun sind im Rheingau-Taunus-Kreis weitere Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aufgetreten. Auf der Mariannenaue, einer Rheininsel zwischen dem hessischen Eltville und dem rheinland-pfälzischen Ingelheim, wurden insgesamt drei Wildschweinkadaver positiv auf das ASP-Virus getestet. Ergebnisse weiterer Beprobungen stehen noch aus. Nach diesen Funden muss die Sperrzone II ausgeweitet werden.
Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde die Dubliner Erklärung von Wissenschaftlern zur Rolle der Nutztierhaltung in der Gesellschaft zum ersten Mal veröffentlicht. Ihre Botschaft, die inzwischen von mehr als 1.200 Wissenschaftlern weltweit unterzeichnet wurde, hat nichts von ihrer Bedeutung verloren, und die Notwendigkeit, den vielen Wissenschaftlern, die sich für eine ausgewogene Sicht auf die Zukunft der Tierhaltung einsetzen, eine Stimme zu geben, wird als dringender denn je angesehen. Diese erneute Dringlichkeit hat zum Denver Call for Action geführt, einer Fortsetzung der Dubliner Erklärung, in der die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse während des zweiten internationalen Gipfels über die gesellschaftliche Rolle von Fleisch und Vieh im Oktober 2024 in Denver überprüft und aktualisiert wurden.
Laut dem aktuellen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes haben sich die Ergebnisse in der Landwirtschaft im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2023/24 wieder deutlich verschlechtert. Im Durchschnitt lag das Unternehmensergebnis der Haupterwerbsbetriebe bei 77.500 Euro je Betrieb. Die Ergebnisse liegen damit um knapp 30 Prozent unter Vorjahresniveau. Mit Ausnahme der Veredelungsbetriebe kam es in nahezu allen Betriebsformen zu einem Ergebnisrückgang. Die wirtschaftliche und agrarpolitische Lage sieht der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, daher weiter als sehr herausfordernd an. Besonders der starke Rückgang der Erzeugerpreise bei wichtigen pflanzlichen und tierischen Produkten mache den Landwirten zu schaffen, so Rukwied. Zugleich stellten die hohen Betriebsmittelpreise die Betriebe vor große Herausforderungen und wichtige Zukunftsinvestitionen blieben weiterhin aus. Der Strukturwandel bei den Tierhaltern gehe, trotz verbesserter wirtschaftlicher Situation bei den Veredlungsbetrieben, nahezu unvermindert weiter.
Vom 07.01. - 09.01.2025 finden die jährlichen, gemeinsamen Vortragstagungen Tipps für Ferkelerzeuger
der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung e.G. (GFS Ascheberg) statt. Die erste Veranstaltung findet in Espelkamp im Hotel Dreimädelhaus, die zweite in Hövels`s Festhalle in Saerbeck statt. Die dritte Vortragstagung wird online via Zoom durchgeführt. Die Zugangsdaten hierfür sind am 09.01.2025 ab 12.45 Uhr auf der Startseite der GFS (gfs-topgenetik.de) oder auf der Startseite der LWK NRW (landwirtschaftskammer.de) zu finden.
Online-Seminar zur Blauzungenkrankheit
Im Rahmen des Netzwerk Fokus Tierwohl lädt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am 27.01.2025 von 19:00 Uhr - 21:30 Uhr zum Online-Seminar Blauzungenkrankheit: Vorbereitet in das Frühjahr starten
ein. Das Seminar beschäftigt sich mit den Fragen, wie die Tiere Symptome zeigen, was es bedeutet, wenn ein Betrieb von Blauzunge betroffen ist, wie groß die Ausmaße der Krankheit sein können, wie man seine Tiere schützen kann, warum die Impfung die einzige Möglichkeit ist, die Krankheit einzudämmen, wann der passende Zeitpunkt für die Impfung ist und wie es mit den Beihilfen der Tierseuchenkasse in Niedersachsen und Hessen aussieht. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Die Initiative TansformDairyNet will Systeme fördern, bei denen die Kälber monatelang bei ihren Müttern bleiben, anstatt kurz nach der Geburt getrennt zu werden. Kuh-Kalb-Kontaktsysteme in der Milchviehhaltung sollen das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere verbessern. An dem Projekt sind 26 Partner aus ganz Europa beteiligt, darunter Landwirte, Forscher und Branchenexperten. Es werden 11 nationale Zentren eingerichtet, um den Wissenstransfer über Kuh-Kalb-Kontaktpraktiken zu fördern, innovative Lösungen und Leitfäden für Landwirte zu entwickeln und ein Netzwerk für den Austausch von Informationen über nachhaltige Milchwirtschaft aufzubauen. Bis 2027 will TransformDairyNet die Einführung von Kuh-Kalb-Kontaktsystemen in europäischen Milchviehbetrieben vorantreiben.
USDA: Milchproduktion in der EU 2025
Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des USDA wird die Milcherzeugung in der EU im Jahr 2025 voraussichtlich zurückgehen. Als Gründe dafür werden sinkende Rinderbestände, geringere Gewinnspannen der Milchviehhalter, Umweltvorschriften und Krankheitsausbrüche genannt. Es wird erwartet, dass der Rückgang der Milcherzeugung nur teilweise durch den erwarteten geringeren Konsum von Trinkmilch ausgeglichen wird, so dass auch der Verbrauch in der milchverarbeitenden Industrie leicht zurückgehen dürfte. Die milchverarbeitende Industrie muss entscheiden, für welche Produkte sie die verfügbare Milch verwenden will. Es wird prognostiziert, dass die Käseproduktion das primäre Produktionsziel der milchverarbeitenden Industrie in der EU bleiben wird, unterstützt durch einen stabilen Inlandsverbrauch und eine anhaltende Exportnachfrage. Dies wird zu einem Rückgang der Produktion von Butter, Magermilchpulver und Vollmilchpulver führen.
Insektenprotein für Mastschweine?
Auch wenn Insekten als Lebensmittel bei uns bislang kaum eine Rolle spielen, ist das Thema auch in der Tierernährung präsent: Seit September 2021 darf Insektenprotein an Schweine verfüttert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die rechtlichen Vorgaben im Zusammenhang mit den Ausnahmen vom Verfütterungsverbot für tierische Proteine eingehalten werden. Im dritten und abschließenden proteinmarkt-Fachartikel zur dreiteiligen Serie über den Einsatz der Schwarzen Soldatefliege als Proteinlieferant berichten Dipl.-Ing. agr. Andrea Meyer, lwk-niedersachsen, und Dipl.-Ing. agr. Wolfgang Vogt, LPA Quakenbrück, über die Ergebnisse von Versuchen an der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: Hier wurde der Einsatz von Insektenprotein in der Schweinemast geprüft.
Die Initiative Tierwohl (ITW) wird im kommenden Jahr ihr Programm für die Schweinemast, Sauenhaltung und Ferkelaufzucht an die Anforderungen der zweiten Stufe der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung Stall + Platz anpassen. In einem Online-Seminar, das die QS-Akademie im Oktober 2024 in Kooperation mit der ITW veranstaltete, standen die ab 2025 geltenden Anforderungen und daraus resultierenden Veränderungen für Sauenhalter, Ferkelaufzüchter und Schweinemäster im Fokus. Alle Interessierten, die nicht im Oktober die Möglichkeit hatten an dem Online-Veranstaltung "Initiative Tierwohl (Schwein) ab 2025" teilzunehmen, können jetzt nachträglich und kostenlos das Seminar auf der Webseite der QS-Akademie ansehen.