BRS News
Milchtrends.de, eine Kooperation der Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen und des Thünen-Instituts Braunschweig, veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse und Trends zu ökonomischen Fragestellungen zur Wertschöpfungskette Milch. Aktuelles Trendthema im Juni 2022 ist ein Beitrag von Lena Lange von der Georg-August-Universität Göttingen zum Thema Tierwohlindikatoren für die Bewertung der Tiergerechtheit muttergebundener Kälberaufzucht in der Milchviehhaltung
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"Das Aus fürs Tierwohlfleisch"
Der gesamte Plan zum Umbau der Tierhaltung basiert auf der Grundannahme, dass unser Wohlstandsniveau hoch ist und weiter steigt,
ordnet die Agrarjournalistin Christin Benecke für die DLG-Mitteilungen
die Forderung nach mehr Tierwohl korrekt ein. Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit. Das Moralparadoxon beschreibt die Kluft zwischen Anspruch und Kaufverhalten - auch in Wohlstandsgesellschaften. Für mehr Tierwohl ist jeder; man will dafür aber nicht zahlen. Der Ratschlag der Journalistin, den diese aufgrund der zögerlichen Haltung der Bundesregierung zur Finanzierung einer Tierhaltungstransformation den Schweinehaltern gibt, ist berechtigt: Denn wer im guten Glauben auf eine beständige staatliche Finanzierung große Summen investiert, die wie auch immer konzipierte Finanzierung dann aber, wegen Unzumutbarkeit für Verbraucher und Staatshaushalt gekippt wird, der ist auf jeden Fall ruiniert.
"Exportschlager" Kükentöten
ZDG - Deutschland hat seit Anfang dieses Jahres sehr erfolgreich das Kükentöten exportiert. Die aktuelle Statistik der Marktinfo Eier und Geflügel (MEG) belegt, dass seit dem Inkrafttreten des Verbots in Deutschland vermehrt Küken aus dem Ausland importiert werden. Fast 40 % der heimischen Brütereien sind seit 2021 leise gestorben und eine Abschwächung dieser Tendenz ist nicht in Sicht. Um das Kükentöten europaweit nachhaltig zu beenden und die Wettbewerbsnachteile für deutsche Brütereien auszugleichen, stellt der Bundesverband Ei e.V. (BVEi) mit seinem Vorsitzenden Henner Schönecke klare Forderungen an Bundesminister Cem Özdemir.
Beinahe täglich werden in Niedersachsen Weidetiere von Wölfen angegriffen. Mit einer Aktion in Hannovers Innenstadt am Mittwoch, 29. Juni, soll auf augenfällige Weise
ins Bewusstsein gerufen werden, dass Weidetiere – bedingt durch unkontrollierte Vermehrung des Wolfs – in ihrem natürlichen Lebensraum inzwischen unzumutbaren Gefahren
ausgesetzt sind, sagt Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS). Die Aktion wird unterstützt von der Masterrind GmbH, dem Landvolk Niedersachsen und dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement.
Das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) und top agrar fördern auch 2022 wieder die Innovationskraft der deutschen Landwirtschaft. Der Innovationspreis geht in diesem Jahr in die zweite Runde. Anders als im Vorjahr gibt es dieses Mal nur eine Hauptkategorie, in der der Preis ausgelobt wird, dafür werden auch die Plätze zwei und drei mit einem kleinen Preisgeld prämiert. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr die Sonderkategorie innovativster Betrieb Deutschlands
. Das Bewerbungsverfahren für den Preis läuft noch bis Ende Juli. Bewerben können sich Start-ups, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Verbände.
Obwohl durch mehrere Rechtsakte bereits geregelt und durch den Nationalen Aktionsplan Kupierverzicht nochmals rechtlich verschärft, wird das Kürzen des Schwanzes beim Schwein in Deutschland, wie auch in vielen anderen EU-Mitgliedsländern, häufig immer noch routinemäßig durchgeführt. Der LLH bietet mit seinem Praxishandbuch Kupierverzicht
einen Überblick zu praxiserprobten Maßnahmen für Betriebe, die sich aktiv an die Thematik heranwagen. Das Handbuch gibt ausgehend von den verschiedenen Risikofaktoren Handlungsempfehlungen zur erfolgreichen Haltung unkupierter Ferkel und Mastschweine. Mit Beispielen aus der Praxis werden Lösungsansätze vorgestellt. Das über 100-seitige Handbuch behandelt unter anderem die Bereiche Fütterung und Buchtenstruktur oder gibt Beispiele für Notfallmaßnahmen. Alle Informationen basieren auf Erkenntnissen der hessischen Tierwohlberatung und den Erfahrungen aus dem Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz.
Zum 3. Mai 2022 wurden in Deutschland rund 11,0 Millionen Rinder gehalten. Das waren 0,5 % beziehungsweise 53 400 Tiere weniger als im November 2021. Ein leichter Rückgang zeigte sich auch bei der Zahl der Milchkühe: Zum Erhebungsstichtag wurden rund 3,8 Millionen Tiere gezählt. Das waren 0,4 % oder 15 400 Tiere weniger als im November 20211,9 % oder 74 200 Milchkühe weniger als im Vorjahr (3. Mai 2021).
Bei den Haltungen mit Milchkühen setzte sich ebenfalls ein rückläufiger Trend fort. Im vergangenen Halbjahr sank die Zahl der Haltungen um 2,0 % (1 100 Haltungen) auf 53 700. Im Vergleich zum 3. Mai 2021 gingen die Haltungen mit Milchkühen um 3,9 % (2 200 Haltungen) zurück.
Die Herausforderungen für Rinderzüchter und ihre Organisationen werden zunehmend vielfältiger. Auch die Geschwindigkeit von Veränderungen und Innovationen sowie der Wettbewerbsdruck steigen. Die Rinder-Union West eG und die Rinderunion Baden-Württemberg e.V. wollen sich diesen Herausforderungen stellen, um ihren Mitgliedern auch in Zukunft als starke und mitgliedergesteuerte Dienstleistungspartner zur Verfügung zu stehen.
Vor diesem Hintergrund haben die Vorstände beider Unternehmen Überlegungen zur strategischen Weiterentwicklung vorgenommen. Durch einen Zusammenschluss gleichstarker Partner besteht die Chance, den zukünftigen Strukturwandel besser zu meistern, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Rinderzuchtorganisationen. Sofern die verantwortlichen Vertreterversammlungen der RUW und RBW dem
Konzept zustimmen, wird die neue Organisation ihren Geschäftsbetrieb am 01.01.2023 aufnehmen.
Zum Stichtag 3. Mai 2022 wurden nach vorläufigen Ergebnissen in Deutschland 22,3 Millionen Schweine gehalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist das der niedrigste Schweinebestand seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Damals wurden noch 30,8 Millionen Schweine gehalten. Gegenüber der Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. November 2021 sank die Zahl der Schweine um 6,2 % oder 1,48 Millionen Tiere. Dies ist der dritte deutliche Rückgang in Folge. Verglichen mit dem Vorjahreswert vom 3. Mai 2021 ist der Bestand um 9,8 % oder 2,42 Millionen Tiere zurückgegangen.