BRS News

Seit 1.1.2022 schreibt die EU-Öko-Verordnung 100 % Ökofutter vor. Für Jungtiere gibt es weiterhin Ausnahmen. Wegen der prekären Versorgungslage hat das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium festgelegt, dass ab dem 11.04.2022 bis längstens zum 31.12.2022 die Verfütterung von bis zu 5% nicht-ökologischen Eiweißfuttermitteln in der Futterration von Geflügel und Schweinen nicht zu beanstanden ist. Einzelheiten enthält die Ausnahmeregelung des Laves Niedersachsen.

Der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Dr. Malte Rubach erinnert an die Schattenseiten einer veganen Ernährung. Neben Risiken für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung kritisiert er den hohen Wasserbedarf dieser Ernährungsform. Dabei beruft er sich auf Untersuchungen des WWF, der für Deutschland einen um 50 Prozent höheren Wasserbedarf einer veganen im Vergleich zur aktuellen Mischkost mit tierischen Lebensmitteln errechnet habe. Diese Ernährung belaste daher aufgrund des hohen Importanteils pflanzlicher Lebensmittel v.a. die Exportländer, die bereits über knappe Wasserressourcen verfügten.

Anlässlich des Tages des Wolfes am 30.04. fordern der Deutsche Bauernverband, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter und der Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung eine Wolfspolitik ohne weltfremde Verklärung und falsch verstandene Wolfsromantik.

Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland und der unverminderte Anstieg der Wolfspopulation hinterlassen inzwischen eine blutige Spur gerissener Weidetiere. Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn hin. Was wir endlich brauchen ist eine klare Begrenzung der dynamischen Populationsentwicklung beim Wolf, so Bernhard Conzen, Landwirt aus Gangelt und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes. Ohne den schonenden Einsatz von Schafen, Rindern und Pferden in der Landschaftspflege ist erfolgreicher Artenschutz kaum mehr denkbar. Mit der Weidetierhaltung steht viel auf dem Spiel, warnt der RLV-Präsident.

Bereits Mitte der 2030er Jahre wird sich das Verhältnis zwischen konsumierten Tier- und Pflanzenprodukten in Richtung der pflanzlichen Alternativen verschoben haben. Dies geht aus dem ersten BayWa Protein Zukunftsbericht hervor. Die BayWa rechnet demnach damit, dass der Anteil an Flexitariern, Vegetariern und Veganern in der westlichen Welt weiter zunehmen wird. Um den weltweit steigenden Proteinbedarf der Konsumenten zu decken, nehmen sowohl das Angebot an proteinreichen Lebensmitteln als auch die Zahl der Proteinquellen im kommenden Jahrzehnt zu. Dabei werden sowohl tierische als auch pflanzenbasierte Produkte ihren Platz haben. Nach unserer Markteinschätzung stehen wir am Beginn einer pflanzlichen Revolution, sagt Prof. Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG. Das starke Wachstum der Weltbevölkerung führt auch zu einem höheren Bedarf an Nahrungsmitteln. Um diesen Bedarf zu decken, werden alternative Proteinquellen in zehn, 20 Jahren eine noch wichtigere Rolle im Ernährungssystem spielen. Aktuell mache der Krieg in der Ukraine sehr deutlich, was Versorgungssicherheit global bedeutet. Die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern seien durch den Ausfall der Ukraine als Getreidelieferant akut von Hunger bedroht.

agrarheute - Beim InnoPlanta-Forum am 26. April 2022 in Berlin warnten Wissenschaftler angesichts globaler Krisen bei gleichzeitig hochgesteckten politischen Zielen davor, die neuen Züchtungstechnologien weiterhin abzulehnen.

(c)SuS - Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) bleibt bei seiner bisherigen Position zur staatlichen Haltungskennzeichnung. Die Vorsitzende des Biospitzenverbandes, Tina Andres, erteilte gestern sowohl einer Differenzierung der Kennzeichnungsstufe für Stallhaltung ein Absage als auch einer Öffnung der Premiumstufe für konventionelle Betriebe. Damit distanziert sich der BÖLW von den aktualisierten Empfehlungen der Borchert-Kommission. Die Investitionen, die konventionelle Betriebe im Rahmen der Initiative Tierwohl für mehr Tierwohl geleistet haben, wären bei einer fehlenden Differenzierung damit Geld, was die Betriebe umsonst ausgegeben hätten.

(c)SuS - Erwin van de Wolfshaar hat Ausdauer bewiesen: Ganze 14 Jahre kämpfte der heute 37-Jährige für die Baugenehmigung seiner 2100er-Sauenanlage in Aalten in der niederländischen Provinz Gelderland. Immerhin gab es nach sieben Jahren einen Teilerfolg und er konnte für die ersten 1000 Sauen bauen. Mit Depop-Repop kann man eine hochgesunde Sauenherde aufbauen. Zeitplan und Erfahrungen beschreibt der Ferkelerzeuger im Online-Portal unserer Verbandszeitschrift Schweinezucht und Schweinemast

Der Klimawandel und die Verbesserung des Tierwohls stellen Bayerns Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Um diese besser bewältigen zu können, forscht der Freistaat am Standort Schwarzenau intensiv zu den Themen Tierwohl und Anpassungsstrategien der Landwirtschaft an den Klimawandel. Wie Agrarministerin Michaela Kaniber am Donnerstag am Versuchs- und Bildungszentrum in Schwarzenau sagte, hat der Freistaat am Standort bereits 13,7 Millionen Euro für zukunftsweisende Tierwohlställe im Schweinebereich investiert. Die Investitionen in den Standort Schwarzenau sind ein wichtiges Signal an unsere bäuerliche Landwirtschaft. Wir lassen sie mit neuen Aufgaben nicht allein. Denn die Betriebe sind durch steigende Kosten, fortwährende Rechtsverschärfungen und die Tierwohldiskussion schon erheblich unter Druck. Wir zeigen ihnen Wege auf, wie sie den Umbau ihrer Nutztierhaltung zu mehr Tierwohl trotzdem schaffen können und stehen ihnen dabei auch finanziell zur Seite, sagte die Ministerin in Schwarzenau.

Foto Janze

age - Der Agrarökonom Dr. Christian Janze warnt vor einem perfekten Sturm an den Agrarmärkten und rät der Politik dringend, ihre Prioritäten in Bezug auf die Landwirtschaft neu zu sortieren. Bei der Fachtagung des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) wies Janze am Dienstag in Berlin darauf hin, dass in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nicht nur wichtige Exporteure an den globalen Weltmärkten für absehbar längere Zeit ausgefallen sind. Im Zuge der Sanktionen gegen Russland und Weißrussland sei auch der Handel mit bedeutenden Düngerlieferanten ausgesetzt worden.