BRS News

Der Klimawandel und die Verbesserung des Tierwohls stellen Bayerns Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Um diese besser bewältigen zu können, forscht der Freistaat am Standort Schwarzenau intensiv zu den Themen Tierwohl und Anpassungsstrategien der Landwirtschaft an den Klimawandel. Wie Agrarministerin Michaela Kaniber am Donnerstag am Versuchs- und Bildungszentrum in Schwarzenau sagte, hat der Freistaat am Standort bereits 13,7 Millionen Euro für zukunftsweisende Tierwohlställe im Schweinebereich investiert. Die Investitionen in den Standort Schwarzenau sind ein wichtiges Signal an unsere bäuerliche Landwirtschaft. Wir lassen sie mit neuen Aufgaben nicht allein. Denn die Betriebe sind durch steigende Kosten, fortwährende Rechtsverschärfungen und die Tierwohldiskussion schon erheblich unter Druck. Wir zeigen ihnen Wege auf, wie sie den Umbau ihrer Nutztierhaltung zu mehr Tierwohl trotzdem schaffen können und stehen ihnen dabei auch finanziell zur Seite, sagte die Ministerin in Schwarzenau.

Foto Janze

age - Der Agrarökonom Dr. Christian Janze warnt vor einem perfekten Sturm an den Agrarmärkten und rät der Politik dringend, ihre Prioritäten in Bezug auf die Landwirtschaft neu zu sortieren. Bei der Fachtagung des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) wies Janze am Dienstag in Berlin darauf hin, dass in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nicht nur wichtige Exporteure an den globalen Weltmärkten für absehbar längere Zeit ausgefallen sind. Im Zuge der Sanktionen gegen Russland und Weißrussland sei auch der Handel mit bedeutenden Düngerlieferanten ausgesetzt worden.

Der Autor und Koch Felix Olschewski hat sich auf den Bereich Weidefleisch und dessen Vermarktung spezialisiert. Er berät Erzeuger und Verbraucher und referiert (und kocht) auf Veranstaltungen. Auf der Seite weidefleisch.org informiert er über Weidefleisch, Weidehaltung und Weidewirtschaft. Im weidefleisch.org-Podcast findet man Info-Videos und Interviews mit Landwirten und Erzeugern über die Praxis, Lösungen und Herausforderungen.

 

Die Borchert-Kommission kritisiert die bisherigen Tierhaltungspläne der Ampel in vielen Punkten deutlich und drängt auf Änderungen. Die Bioverbände verlassen daraufhin den gefundenen Konsens.

Auf ihrer Mitgliederversammlung hat die Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e.V. (ASR) turnusmäßig ihren Beirat und Vorstand neu gewählt. Im Beirat folgt Hans-Peter Vetter, der Vorsitzende der RBG Memmingen, seinem Vorgänger Anton Merk nach. Die Position des vor Kurzem verstorbenen Uwe Habermehl nimmt mit Andreas Mötzung wieder ein hessischer Züchter ein. Die anderen 16 Beiräte setzen ihr Ehrenamt fort. Zwei verdiente Vorstände sind aus ihren Ämtern ausgeschieden: Dionys Kirschner (ZV Mühldorf) war seit 2015 Vorstandsmitglied und konnte altersbedingt nicht mehr antreten. Anton Merk wirkte seit 2012 im ASR-Vorstand und hat sich im vergangenen Jahr vom Vorsitz bei der RBG Memmingen zurückgezogen. Der wiedergewählte Vorsitzende Georg Hollfelder dankte Kirschner und Merk für ihren hervorragenden Einsatz in der Vorstandschaft und gratulierte ihren Nachfolgern Norbert Meggle (ProRind) und Sebastian Mühlbauer (Bayern-Genetik / ZV Niederbayern) sowie den wiedergewählten Vorständen Josef Volkwein (Stellv. Vorsitzender; RBW) und Hans-Josef Landes (BV Nordschwaben).

Ohne eine ausreichende und verlässliche Gasversorgung kann die Milch unter Umständen nicht mehr verarbeitet werden, mahnte Gregor Scheller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), anlässlich der Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstag in München. Da Milch eine leicht verderbliche Ware ist, müsste sie dann in großem Stil weggekippt werden. Es ist dringend erforderlich, eine verlässliche Energieversorgung der Molkereien sicherzustellen, forderte Scheller. Der Umstieg von Gas auf Heizöl ist nicht nur aus Klimaerwägungen keine Option, auch die benötigten großen Mengen stellen die Betriebe vor Probleme. Durch steigende Tierwohlauflagen wird sich auch in der Milchviehhaltung der Strukturwandel verschärfen. Nach Schätzung des GVB verfügten von den 23.500 bayerischen Milchlieferanten noch etwa 9.500 über ganzjährige Anbindehaltung, die aufgrund von Auflagen des Einzelhandels immer weiter unter Druck gerät. Von diesen Betrieben dürften nur etwa 1.000 offen sein für Investitionen in die Laufstall- oder Kombinationshaltung.

Die Europäische Kommission hat am 27.04. beschlossen, die Europäische Bürgerinitiative End The Slaughter Age (Schluss mit der Schlachtung von Tieren) zu registrieren. Die Organisatoren der Initiative fordern die Kommission auf, die Tierhaltung von den Tätigkeiten auszuschließen, die für Agrarsubventionen in Betracht kommen, und stattdessen ethische und ökologische Alternativen wie zelluläre Landwirtschaft und Pflanzenproteine aufzunehmen. Diese Bürgerinitiative erfüllt alle formalen Voraussetzungen und ist daher nach Auffassung der Kommission rechtlich zulässig. Sollte die Bürgerinitiative innerhalb eines Jahres eine Million Unterstützungsbekundungen aus mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten erhalten, muss die Kommission darauf reagieren. Sie kann dann selbst entscheiden, ob sie der Initiative nachkommen will oder nicht, muss ihre Entscheidung aber in jedem Fall begründen.

Das European Milk Board und der MEG Milch Board haben einen neuen Leitfaden für Verträge im Milchsektor herausgegeben. Dieser sieht vor, dass Landwirte ihre Preise auf Basis ihrer betriebsindividuellen Kosten selbst festlegen. Außerdem soll es die Möglicheit geben, Preise während der Vertragslaufzeit, je nach Marktlage, verändern zu können. Milcherzeuger und -erzeugerinnen sollen so die Möglichkeit erhalten, ihre Milch selber zu vermarkten. Der Leitfaden empfiehlt insgesamt 19 Punkte, die bei einem Vertragsabschluss bedacht werden sollten. Das sind neben den vier Kernforderungen der RoadMap Milch & Markt (Festschreibung von Menge, Preis, Qualität und Laufzeit) Aspekte wie Anpassungen vor Vertragsablauf oder Modalitäten der Rechnungsstellung. Dazu gibt es zahlreiche Erläuterungen und konkrete Formulierungsbeispiele. Anhand einer Checkliste kann zudem überprüft werden, ob alle wichtigen Punkte berücksichtigt wurden.

Offener Brief des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg

Am 27. April fand die ordentliche Generalversammlung des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG (RZB) in Groß - Kreutz statt, die u.a. genutzt wurde, um Agrarminister Axel Vogel, der als Gastredner Perspektiven für die Rinderzucht darstellte, einen offenen Brief durch das Ehrenamt der Genossenschaft zu überreichen. Damit macht der Verband auf die dramatische Situation der Rinderzucht und -haltung in Brandenburg aufmerksam und fordert den Minister auf, sich für eine Entbürokratisierung bei den Umwelt- und Tierschutzauflagen sowie eine Erleichterung von Tierwohlinvestitionen einzusetzen. Gesetzliche Zielkonflikte müssten schnellstmöglich aufgelöst und Genehmigungsverfahren dürften nicht länger blockieren werden.

Die Organisation macht in dem Schreiben auch auf die Erfolge der Zuchtarbeit mit dem neuen Gesamtzuchtwert mit besonderer Wichtunga auf Gesundheit, Robustheit und Fitness aufmerksam. Die RZB hat die Sorge, dass die geplante Agrartransformation zu einem weiteren Bestandsabbau in der Rinderzucht führen wird und eine leistungsfähige, effiziente, klimaschonende Produktion von Milch und Rindfleisch gefährdet sowie Stoffkreisläufe und Humusbilanz zerstört. In der gegenwärtigen Situation sollten Stilllegungspläne wertvoller Nutzflächen ebenso überdacht werden wie eine staatlich forcierte Ertragsreduktion durch den Ausbau des ökologischen Landbaus. Die Sicherung der Ernährung mit bezahlbaren und qualitativen Lebensmitteln müsse in der Agrarpolitik wieder stärkere Priorität einnehmen. Agrarpolitik sei Sicherheitspolitik. Den Wortlaut des Offenen Briefes finden Sie im pdf-Dokument.