BRS News

(c)SuS - Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung mussten Sauenhalter bis zum 9. Februar ein Konzept für den Umbau des Deckzentrums bei ihrem Veterinäramt vorlegen. Anderenfalls müssen sie die Sauenhaltung innerhalb der nächsten zwei Jahre aufgeben. In Nordrhein-Westfalen liegt bei 85 % der Sauenhalter ein Konzept zum Umbau vor, wie das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben berichtet hat. Steinfurt, Borken und Coesfeld sind die viehstärksten Kreise in NRW. In Steinfurt liegen von 78 % der Betriebe, die eine Rückmeldung an das Veterinäramt gegeben haben, Konzepte zur Umrüstung vor. In Borken sind es knapp 77 % und in Coesfeld 88 %.

Die vom Gesetzgeber geforderte bodennaher Ausbringung der Gülle hat in vielen Milchviehbetrieben die Anschaffung einer Gülle-Separieranlage erforderlich gemacht. Das anfallende Separat (Gülle-Feststoff) wird häufig als Einstreu in Tiefboxen verwendet. Im Vergleich zur Stroheinstreu ist es preisgünstiger, auf dem Betrieb ständig verfügbar und die Boxenpflege ist leichter zu mechanisieren. In einer Studie des Eutergesundheitsdienstes der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg konnte das gehäufte Auftreten von schwer therapierbaren Eutermastitiden durch Klebsiella-Stämme beim Einsatz von Gülle-Separat als Einstreumaterial festgestellt werden. Da die Streuung unter den betrachteten Betrieben hoch war, ist eine weitere Untersuchung der Auswirkungen von Zusätzen erforderlich.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat einen Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes vorgelegt. Alle Beteuerungen der Bundesregierung für einen Bürokratieabbau werden auch durch diesen Entwurf konterkariert und unglaubwürdig. "Allein durch die vorgesehene Kennzeichnungspflicht verendeter Ferkel kommt auf einen Sauenbetrieb mittlerer Größe, zusätzlich zu den bisherigen Aufzeichnungspflichten, eine Arbeitsmehrbelastung von 70 Arbeitsstunden pro Jahr zu, kritisiert Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. Weitere Mehrkosten in Höhe von rd. 1 Mrd. € entstehen nach Schätzungen des BRS durch geplante Verschärfungen beim Kupierverbot. Wirklich bedauerlich ist zudem, dass das Ministerium aktuellen Erkenntnissen bei der Schwanzbeißproblematik mit dem vorliegenden Referentenentwurf nicht folgt. Die Teilergebnisse des vom Ministerium selbst finanzierten Konsortialprojekts zum Verzicht auf Schwanzkupieren beim Schwein (KoVeSch) zeigen eindrücklich, dass mehr Platz und die Haltungsform allein, Schwanzbeißen nicht verhindern können.

(QS): QS-APP für die betriebliche Eigenkontrolle

Für die betriebliche Eigenkontrolle stellt die QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS) für Systempartner aus der Landwirtschaft und Erzeugung Eigenkontrollchecklisten zur Verfügung. Diese können jetzt auch in der neuen App QS-Eigenkontrollcheckliste aufgerufen und bearbeitet werden. Ein integriertes Newsportal ergänzt die Checklistenfunktion und informiert die Nutzer zeitnah über die für sie relevanten Neuigkeiten rund um das QS-System. Die App ist kostenlos in jedem App-Store herunterladbar.

Die Anwendung der Rinder-Salmonellose-Verordnung (RindSalmV) wird in Bayern ab dem 06.03.2024 ausgesetzt. Das hat das Bayerische Umweltministerium veranlasst und die Veterinärbehörden entsprechend informiert. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber spricht von einer Entlastung der Rinderhalter. Das Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) kommt in einer aktuellen Stellungnahme zu dem Ergebnis, dass die Rinder-Salmonellose kein erhebliches Risiko für die Gesundheit der Rinder in Deutschland darstellt.

Bei der Futterherstellung für Ferkel stellt sich immer wieder die Frage, wie die ideale Schrotfeinheit von Getreide ist. Der letzte Fütterungsversuch, wo dies untersucht wurde, liegt bereits 10 Jahre zurück. Aus diesem Grund wurde ein neuer Versuch am Staatsgut Schwarzenau durchgeführt. Wie und ob sich die Einstellung der Schrotfeinheit auf die Leistung sowie auf das Tierwohl von Ferkeln auswirkt, haben Dr. Wolfgang Preißinger und Simone Scherb der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft in einem aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag zusammengefasst.

hib/NKI - Die Bundesregierung prüft derzeit die rechtlichen Möglichkeiten zur Vereinfachung von Meldepflichten in der Landwirtschaft zum Abbau von Bürokratie. Darüber hinaus wurde mit den Ländern auf der Agrarministerkonferenz im Januar 2024 vereinbart, dass diese konkrete Vorschläge zur Entbürokratisierung in der Landwirtschaft vorlegen, die im Rahmen politischer Gespräche zwischen Bund und Ländern ausgewertet werden sollen. Das geht aus der Antwort (20/10546) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/10286) hervor. Hintergrund ist ein Antrag der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP mit dem Titel Landwirtschaft in Deutschland im Dialog zukunftsfähig gestalten (20/10057), in dem sieben Maßnahmen aufgelistet sind, die vor allem einen Bürokratieabbau, mehr Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe in der Wertschöpfungskette sowie eine verlässliche Finanzierung einer tierwohlgerechten Tierhaltung vorschlagen. Die Vorschläge sollen bis zur Sommerpause 2024 beschlossen werden.

Ein neuer Beitrag des Ceva Blogs ruminants.ceva.pro beschäftigt sich mit den negativen Folgen der Verfütterung von Sperrmilch, die von mit Antibiotika behandelten Kühen stammt und normalerweise nicht für den menschlichen Verzehr oder den Verkauf bestimmt ist.

(c)Lena Kampschulte: Landwirtschaft ohne Tierhaltung

Lena Kampschulte, CEO & Co-Founder & Co-Founder NKDC Agrimarketing NKDC Agrimarketing mit Sitz in Werl, geht auf LinkedIn der Frage nach, ob eine Landwirtschaft ohne Tierhaltung möglich ist oder sinnlos ist. Sie nennt zahlreiche Gründe, warum die Nutztierhaltung nicht nur traditionell, sondern auch rein logisch mit unserer Landwirtschaft verbunden ist. Ein spannendes Gedankenexperiment an dem sich jeder beteiligen kann.

Argumente findet man u.a. in unserer neuen Broschüre Tierische Fakten- Dialog statt Vorurteil.

Ziele statt Zügel – Unternehmen machen lassen: Das war Leitthema der DLG-Wintertagung 2024 in Leipzig. Die DLG will unter diesem Motto eine Initialzündung setzen: Mehr Zielorientierung, weniger Maßnahmenkontrolle bei politischen Vorschriften. Was das konkret heißt, erläutert Dr. Lother Hövelmann, Hauptgeschäftsführer der DLG, in Folge 29 des DLG Podcasts Landwirtschaft ("Ziele statt Zügel - Unternehmen machen lassen). Eine der zentralen Botschaften: Ergebnisorientierung schlägt Mikromanagement - aber hört selbst.