BRS News

Der mündige Bürger macht selten das, was gut für ihn, die Gesellschaft oder die Umwelt ist. SUVs in der Stadt oder Flugreisen in den Urlaub, drei Mal pro Jahr, ist gut für die Volkswirtschaft, aber schlecht für Ressourcen und Umwelt. Egal ob fossile oder erneuerbare Energie.
Eine OECD-Studie Tackling Environmental Problems with the Help of Behavioural Insights informiert über die Möglichkeiten, wie man mit Erkenntnissen aus der Verhaltenswissenschaft in Politikprozesse integiert, um Verbraucherverhalten zu ändern. Sie deckt dabei eine Vielzahl von Politikbereichen ab: Energie-, Wasser- und Lebensmittelverbrauch, Transport- und Fahrzeugwahl, Abfallwirtschaft und Ressourceneffizienz, Einhaltung der Umweltvorschriften und Beteiligung an Freiwilligenprogrammen.

 

age / SuS - Erhebliche Auswirkungen auf die Tierhaltung in Deutschland erwarten die Umweltminister der Länder von der Novelle der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft). Bei ihrer Konferenz am vergangenen Freitag in Bad Saarow forderten die Minister, gegenläufigen Effekten von Umweltschutzvorgaben und gesellschaftlich gewünschten Tierwohlanforderungen in der Novelle ausreichend Rechnung zu tragen.
Aus meiner Sicht kann die TA-Luft nur zur Rechtssicherheit von Genehmigungsverfahren beitragen, wenn sie in Bezug auf die verschiedenen Schutzgüter klare Verfahrensvorgaben zur Messung und Bewertung von Emissionen und Immissionen enthält, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Dr. Till Backhaus. Daher sei der Bund aufgefordert, in der TA Luft auch Eckwerte für die Durchführung von Verträglichkeitsprüfungen nach der Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie zu verankern. Ziel müsse es sein, eine einheitliche Umsetzung des Bundesimmissionsschutzgesetzes in der TA-Luft zu gewährleisten, betonte Backhaus.
Der NDR hat kürzlich einen sehr schönen Film von einem Betrieb veröffentlicht, der sehr viel Geld in einen Tierwohl-Stall gesteckt hat. Leider blieb der Betrieb lange Zeit auf seinen Kosten sitzen. Weder namhafte Tierschutzlabel noch andere Vermarkter konnten die Abnahme der teuren Schweine garantieren. Das Fleisch wird jetzt teilweise online vermarktet. Einen großen Vertragspartner, der die Tiere künftig regelmäßig abnimmt, soll es mittlerweile auch geben.
Für den NDR war das der Anlass für ein Spiel, bei dem sich dem unbedarften Nutzer eine schlichte Botschaft aufdrängt: Landwirte, die sich an Gesetze halten und in mehr Tierschutz investieren, gehen pleite - Sinn gemäß?. Damit soll u.a. auf das Moralparadoxon des Verbrauchers aufmerksam gemacht werden. Das ist ehrenwert, hilft aber nicht wirklich weiter, weil derartige Zusammenhänge bereits mehrfach wissenschaftlich belegt sind. Für so eine Botschaft muss man auch keine Klischees bedienen, die ordnungsgemäß wirtschaftende Landwirte in die Ecke von Tierquälern und Umweltzerstörern stellen können.

Was meinen Sie? Bashing oder Aufklärung?
Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat in Berlin erneut ihren mit 3 000 Euro dotierten Gerd Sonnleitner-Preis für ehrenamtliches Engagement vergeben. Hans Bernhardt, Mitglied des Vorstands der Rentenbank, nahm die Ehrung gemeinsam mit dem Ehrenpräsidenten des Deutschen Bauernverbands und Namensgeber des Preises, Gerd Sonnleitner, und dem amtierenden Bauernpräsidenten Joachim Rukwied vor.
Preisträger 2017 ist der erst 23-jährige Thomas Fabry. Der Agrarstudent und Landwirt aus Nordrhein-Westfalen erhält die Auszeichnung für seine engagierte und vielseitige Öffentlichkeitsarbeit zur modernen Landwirtschaft in Deutschland.
Mit Thomas Fabry hat die Jury des Gerd Sonnleitner-Preises den bislang jüngsten Preisträger ausgezeichnet. Fabry setzt sich vor allem in sozialen Netzwerken für den Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern ein. Dafür bedient er zahlreiche Kanäle wie Internetseiten, Twitter (@thomas.fabrykant), Facebook, Snapchat und einen Blog. Er organisiert Interviews mit Kritikern, produziert Erklärfilme und hält Vorträge in ganz Deutschland. Außerdem ist der gebürtige Sauerländer Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins Tierhaltung – modern und transparent.
09.05.2017

Tierwohl verstehen

Der Blogger Sören Schewe beschäftigt sich in seinem Blog u.a. mit dem Thema Tierwohl. Er bezieht sich darin u.a. auf eine Definition der World Organization of Animal Health:Tierwohl richtet sich nach den Fähigkeiten eines Tieres mit den Bedingungen seines Lebensraumes klar zu kommen. Aus Sicht des Tierwohls ist ein Tier in einem guten Zustand, wenn es gesund ist und gut gefüttert wird sowie keine Angst, Schmerzen oder sonstigen Stress erfährt. ….

Das Problem aber ist, Indikatoren für Tierwohl zu bennen, die objektivierbar und nicht im Blickwinkel des Betrachters liegen. Indikatoren, die standardisierbar und verifizierbar sind. Merkmale also, die immer gelten, unabhängig von der Stallbauform und unabhängig vom Betrachter.
Das niedersächsische Landeskabinett hat am 09. Mai beschlossen, das modernisierte Gesetz zur Sicherung der bäuerlichen Agrarstruktur in Niedersachsen in den Landtag einzubringen. Die Novelle soll bislang bestehende Regelungen – Landpachtverkehrs-, Reichssiedlungs- und Grundstücksverkehrsgesetz – zusammenfügen. Niedersachsen wäre das erste Bundesland mit einer Pachtpreisbremse. Ziel ist die Stärkung bäuerlicher Landwirtschaft beim Flächenerwerb gegenüber Großinvestoren am Bodenmarkt.

Anm. d. Red.: Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht. Allerdings wird vergessen, was die eigentlichen Ursachen für die Preisentwicklung am Bodenmarkt war. Das waren die staatlichen Subventionen für die von Bündnis90/Den Grünen und SPD geförderten Biogasanlagen. Der ZDS hatte bereits 2010 vor den sich abzeichnender Entwicklungen gewarnt.
©SuS - Wer schnell ist und sich jetzt für den WhatsApp-Service der SUS anmeldet, bekommt zukünftig nicht nur die Top-Nachrichten aus der Schweinebranche direkt aufs Smartphone, sondern kann auch noch etwas gewinnen. Seit letzten Freitag läuft unsere Aktion, bei der wir unter all denen, die sich bis Donnerstag (11.05.2017) 12 Uhr angemeldet haben, einen praktischen Gehörschutz mit Radio verlosen. Der glückliche Gewinner erhält von uns am Freitag eine persönliche WhatsApp-Nachricht.

Also flott anmelden und gewinnen!
Die Veterinärkontrollen in Schweinebetrieben haben zugenommen und sind schärfer geworden. Viele Landwirte fragen sich, welche Rechten und Pflichten sie bei einer Kontrolle haben. Kann eine unangekündigte Kontrolle verschoben werden, wenn der Betriebsleiter nicht anwesend ist? Darf der Kontrolleur Fotos machen oder Tierkadaver beschlagnahmen? Wie werden mögliche Verstoße gegen das Tierschutzrecht geahndet? Auf diese und weitere Fragen wird der branchenerfahrene Rechtsanwalt Heiner Thölke im Rahmen der SUS-Fachtagungen am 30.05.2017 in Münster und am 31.05.2017 in Leipheim (bei Ulm) eingehen.
Es ist erklärtes Ziel der Bundeslandwirtschaftsministeriums, den Anteil von Ökoprodukten auf 20 % der Nachfrage zu erhöhen. Mit Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun, wohl aber mit Nachfrage, höherer Wertschöpfung für Landwirte und einem besseren Image. Vor diesem Hintergrund erklärt sich die Bereitschaft so mancher konventionell wirtschaftender Bauern, auf Ökolandbau umzusteigen. Dazu gibt es finanzielle Anreize vom Staat.
Trotzdem reicht die heimische Produktion bei Weitem nicht, die heimische Nachfrage zu bedienen. Der Importanteil bei bestimmten Produkten ist hoch. Damit aber kommt der Biolandbau, der auf regionale Strukturen setzt, in Erklärungsnot. Zumal die importierten Produkte oft preiswerter erzeugt werden können, als es heimische Produzenten können. Bioland geht einen mutigen Schritt: der Verband hat gerade einen sächsischen Betrieb der Agrofarm mit rund 4.000 Hektar und 1.400 Kühen in den Verband aufgenommen.
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten: Es ist die Rede vom Verrat am Bioland-Prinzip. Tatsächlich steckt der Verband in der Zwickmühle: er will einen boomenden Markt aus heimischer Produktion bedienen, weiß aber genau, dass derartige Betriebe zu gänzlich anderen Preisen produzieren können, als der durchschnittliche Biolandbetrieb und damit u.U. eine Entwicklung in Gang gesetzt wird, die man mit Furcht bei den konventionell wirtschaftenden Betrieben beobachtet: wachsen, oder weichen.
Auf der anderen Seite muss sich ein Verband fragen, ob er Heimat für alle Bioerzeuger sein will, oder Biogroßbetriebe womöglich eine eigene Bioheimat suchen, wie vor Kurzem einige Geflügelbetriebe.Sie gründeten die Bio-Initiative.
Stell dir mal vor, du müsstest als Auszubildender deinen Mitschülern an der Berufschule erklären, warum du deinen Job so machst, wie du ihn machst. So haben es vor kurzem die Landwirtschaftsschüler am Berufskolleg Borken gemacht. Einen Vormittag lang haben sie zusammen mit Studierenden der Fachschule für Agrarwirtschaft Borken mit dem Schweinemobil auf dem Schulhof Infos zur heutigen Schweinehaltung gegeben. Hier standen sie ihren rund 1000 Mitschülern der anderen Fachbereiche am Berufskollege Rede und Antwort. Das #Schweinemobil ist ein modellhaft in einen Anhänger eingebauter Schweinestall, der den gesetzlichen Vorgaben 1:1 entspricht.