BRS News

Der Verzehr von Geflügelfleisch boomt. Auch bei uns legt der Verzehr zu. Das spiegelt sich auch in der Futtermittelproduktion wider. Nach Angaben des Alltech‘s Global Feed Survey stellt die Geflügelindustrie 44 Prozent der gesamten weltweiten Futtermittelproduktion in Höhe von fast 1 Mrd. Tonne Futter. Das seien + 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und +19 Prozent seit der ersten Erhebung im Jahr 2012. An der Umfrage nahmen mehr als 30.000 Futtermühlen aus 141 Ländern teil.
Die Top 10 der Futtermittelproduzierenden Länder im Jahr 2016, Reihenfolge gemäß Produktionsvolumen, sind China, USA, Brasilien, Mexiko, Spanien, Indien, Russland und Europa. China ist mit 187,2 Millionen Tonnen erneut das Land mit dem höchsten Produktionsvolumen.

Anm. d. Red.: Der Anstieg ist der stark steigenden Nachfrage nach tierischen Produkten insbesondere in den aufstrebenden Ländern geschuldet. Da die Nachfrage nach Prognosen der FAO bis zum Jahr 2050 um 70 Prozent steigen wird, ist nachhaltige Intensivierung der Tierproduktion und ein Ausbau des Handels unabdingbar.

Die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union steht immer wieder in der Kritik. Landwirte klagen über zu viel Bürokratie, einzelne Verbraucherinnen und Verbraucher fordern recht plakativ eine Agrarwende. Jetzt will die Europäische Union ein Stimmungsbild über das Regelwerk einholen, um die nächsten Schritte zur Modernisierung und Vereinfachung der gemeinsamen Agrarpolitik einzuleiten. Angesprochen sind nach einer Mitteilung der Europäischen Kommission alle, die sich für die Zukunft des Nahrungsmittelsektors und der Landwirtschaft in Europa interessieren und daran mitwirken wollen, eine Politik für die Menschen in Europa zu gestalten. Die Kommission betont zugleich, dass die Gemeinsame Agrarpolitik jedem europäischen Bürger großen Nutzen im Bereich der Ernährungssicherheit, der Lebensfähigkeit ländlicher Gebiete, der ländlichen Umwelt und zur Bewältigung der durch den Klimawandel bedingten Herausforderungen leistet. Um die zukünftige Agrarpolitik noch leistungsfähiger zu machen, sollen ihr nun neue Impulse verliehen werden. Zugleich soll sie ausreichende finanzielle Mittel erhalten.

Bis zum 2. Mai ist auf der Seite der Kommission ein 26 Fragen umfassender deutschen Fragebogen freigeschaltet.

Der Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat zusammen mit dem Veterinäramt des Landkreises Cloppenburg und der Tierärztlichen Hochschule Hannover auf Grundlage des Projektes Harmonisierung der Organbefundung einen praxisorientierten Leitfaden erstellt, wann Tiere transport- und schlachtfähig sind. Mit dem Leitfaden bekommen die Schweinhalter/innen ein Instrument in die Hand, mittels dem sie sich bei ihrer täglichen Arbeit orientieren können, um Tierschutzindikatoren in die Bewertung von Transport- und Schlachtfähigkeit von Schlachtschweinen einzubeziehen und um Rechtskonflikte zu vermeiden.

Der Leitfaden in DIN A5-Größe, spiralgebunden und foliert ist mit zahlreichen Beispielbildern versehen. Für 3,50 € zzgl. Versand und Mwst zu bestellen bei nicole.nagel@lwk-niedersachsen.de oder unter 0441 801-641.

06.02.2017

17. AVA-Haupttagung

Die 17. Haupttagung der Agrar- und Veterinärakademie (AVA) findet in diesem Jahr vom 30.03. bis 02.04. 2017 in Göttingen statt. Über 50 Referenten aus dem Rinder- und Schweinebereich werden zu den Themen Bestandsbetreuung, Arzneimittelgesetzgebung, Tiergesundheit, Tierwohl, Präventivtiermedizin, landwirtschaftliche und tierärztliche Managementbegleitung, Tierschutz und Rechtsfragen diskutieren. Am 30. März werden 40 Workshops in der Rinder- und Schweinesektion zum Wissensaustausch in kleinen Arbeitsgruppen durchgeführt. Am 1. April abends bietet die AVA einen AFTER-WORK-TREFF mit Buffet für Teilnehmer, Referenten und Industrie im Hotel Freizeit IN an. Begleitend zur Fortbildung findet eine Industrieausstellung im Foyer des Hotels statt, wo die neuesten Innovationen für die Nutztiermedizin vorgestellt werden sollen.
LWK Niedersachsen - Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2016/2017 war für alle Öko-Schweinehalter ein erfolgreiches Jahr. Die Aufwärtsentwicklung des Ökoschweinemarktes, die sich schon im Wirtschaftsjahr davor abzeichnete, entwickelte sich weiter, und hat sich bis heute gefestigt. Kurzfristig wurden Schweine mit einem Rekordpreis von 4,00 € je kg Schlachtgewicht gehandelt. Der größte Teil der Schlachtschweine wird inzwischen ohne Klassifizierung zum Festpreis vermarktet. Umbrüche in der Vermarktung hat es durch die Einführung von langjährigen Vermarktungsverträgen mit Preisgarantien gegeben, womit sich der Lebensmitteleinzelhandel die Versorgung mit Schweinefleisch aus ökologischer und tiergerechter Haltung sichern will.

Die Fachzeitschrift "top agrar" hat ein "Spezial" herausgegeben, mit dem sie Betrieben Anregungen und Tipps für die Umstellung auf den Ökolandbau geben möchte. Die Schutzgebühr beträgt 10 Euro. Und auch in diesem Heft wird deutlich, dass die Planungssicherheit für die Umstellungsbereitschaft eine zentrale Rolle spielt. Vermarkter, die eine 10-jährige Preis- und Abnahmegarantie vertraglich zusichern und sich zudem an den Kosten durch (unverschuldete) Risiken beteiligen, wie Tierkrankheiten und Rückstände in Futtermittel, haben bei umstellungswilligen Landwirten momentan die besten Karten. Doch so rosig, wie es Anhänger des Ökolandbaus darstellen, ist es nicht überall. Die Landwirtin Diana Marklewitz informiert in top agrar. Die Gründe für den stockenden Absatz hat Rudolf Festag, ein Vermarkter von Labelfleisch dargestellt: Wenn nur Edelteile zu höheren Preisen vermarktbar sind und weniger wertvolle Teilstücke klassisch vermarktet werden müssen, treibt das den Preis - für die Edelteile, weil der entgangene Gewinn auf die vermarktbaren Teile aufgeschlagen werden muss.

Um überhaupt bewerten zu können, ob es Tieren, so wie sie gehalten werden, gut geht, ist es erforderlich, Faktoren zu benennen, mit denen das Wohl der Tiere gemessen werden kann. Auch um die Entwicklung über Jahre zu verfolgen, sind klar definierte Messgrößen notwendig. Um eine verlässliche Aussage über das Wohlbefinden von Tieren treffen zu können, reicht das Bauchgefühl nicht aus, sagt Professor Dr. Lothar Kreienbrock, Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung, der das Projekt zusammen mit Agrarwissenschaftler PD Dr. Hubert Gerhardy, MSG Garbsen, leitet. In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl sogenannter Tierwohlindikatoren beschrieben, die zum einen helfen sollen, das Wohl einzelner Tiere zu beurteilen. Zum anderen dienen sie dazu, an der Lebensmittelkette beteiligte Akteure, wie landwirtschaftliche Betriebe, die Futtermittelwirtschaft oder Schlachthöfe, zu beurteilen.

Am Donnerstag, 9. Februar 2017 um 9 Uhr übergibt Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, den Zuwendungsbescheid an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Übergabe findet in der E-Learning-Villa der TiHo im Bünteweg 11 statt. Anschließend wird Professor Dr. Lothar Kreienbrock das Projekt kurz vorstellen.

ima - Wo Milch und Eier herkommen, wie Brot und Brötchen entstehen oder wie sich die Lebensräume der Tiere in der Natur verändern – über all das wissen immer mehr Kinder immer weniger Bescheid. Auch manche Pädagogen müssen passen, wenn sie gefragt werden, was an Bio-Kunststoffen künstlich ist, wenn es doch Bio sein soll. Doch keine Sorge, Aufklärung naht.

Wenn am 14. Februar 2017 Europas größte Bildungsmesse, die didacta, nach Stuttgart kommt, stehen auch die Experten von elf Institutionen der Land- und Ernährungswirtschaft sowie der Naturbildung bereit, um Lehrer mit Materialien und Tipps für einen anschaulichen Unterricht zu unterstützen. Mit der Gemeinschaftsschau Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen präsentieren die Bildungsexperten auf 240 Quadratmetern Ausstellungsfläche in Halle 5 des Messegeländes das ganze Kaleidoskop (außer-)schulischer Lehr- und Lernangebote.

Eine neue Kampagne des SPD geführten Bundesumweltministeriums schlägt derzeit hohe Wellen - bei Landwirten, Berufsverbänden und Fachjournalisten. Mit Bauernregeln zu verschiedenen Themen, die auf Plakaten in über 70 Städten in Deutschland, mit Ansichtskarten, über Social Media und über eine Kampagnen-Website verbreitet werden, wirbt das Ministerium für eine naturverträgliche Landwirtschaft und eine Reform der europäischen Agrarförderung. Auf den Plakaten taucht auch der Begriff Agrarwende auf. Ein Kampfbegriff im aktuellen Wahlkampf.
Nach Meinung der Kritiker bedient das Ministerium mit den Bauernregeln Klischees und trägt zur Verunglimpfung der modernen Landwirtschaft bei. Auch wird vereinzelt die Kritik laut, dass das Ministerium mit der Kampagne gegen die Regel verstossen könnte, sich als Steuer finanziertes Ministerium im Wahlkampf neutral zu verhalten. Auf der Internetseite der auf Urheber- und Medienrecht spezialisierten Anwaltskanzlei Hoesmann in Berlin findet sich dazu ein Urteil aus dem Jahr 1977. Dort heißt es, dass es den Staatsorganen …von Verfassungs wegen versagt (sei), sich in amtlicher Funktion im Hinblick auf Wahlen mit politischen Parteien oder Wahlbewerbern zu identifizieren und sie unter Einsatz staatlicher Mittel zu unterstützen oder zu bekämpfen, insbesondere durch Werbung die Entscheidung des Wählers zu beeinflussen.
Die Landwirte sind auf jeden Fall so aufgebracht, dass Sie sich in einer offenen Petition an das Bundeskanzleramt richten.
Eins haben die Proteste schon erreicht: Staatssekretär Flasbarth erklärt seine Kampagne auf Facebook.

Anm. d. Red.: Eine aktuelle Studie bescheinigt deutschen Landwirten ein Top-Ranking bei der Nachhaltigkeit.
Die Ringgemeinschaft Bayern und die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) führen am Dienstag, den 14. März 2017 in Herrieden, im Hotel Bergwirt, Schernberg 1 eine Fachtagung durch, die praktikable, marktkonforme und kostengünstige Wege zum Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration diskutieren soll. Unter anderem wird Dr. Albert Hortmann Scholten über den derzeitigen Stand und die im Moment zur Verfügung stehenden Alternativen referieren. Dr. Andreas Randt vom Tiergesundheitsdienst Bayern stellt die Vor- und Nachteile der Kastration unter Lokalanästhesie vor. Zum Einsatz von Isofluran als Narkosemittel spricht der Tierarzt Dr. Andreas Palzer. Erfahrungen aus der Praxis bringt Landwirt Stefan Löhle ein: Er mästet Eber und berichtet, welche Herausforderungen die Ebermast mit sich bringt. Nach der Mittagspause kommen dann auch Schlachthöfe und Vermarkter zu Wort. Unter anderem berichten Vertreter der Vion Food Group, Tönnies Lebensmittel GmbH & Co. KG sowie Vertreter der süddeutschen Erzeugergemeinschaften und Beratungsringe, welche Methoden aus ihrer Sicht gut zu vermarkten sind. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr und endet gegen 15.30 Uhr.
Mit den wichtigsten Kenndaten der deutschen und europäischen Landwirtschaft hat der Verein information.medien.agrar (i.m.a) seinen Jackentaschen-Bestseller auf den neuesten Stand gebracht. Das 1 x 1 der Landwirtschaft empfiehlt sich im handlichen Leporello-Format als stetiger Begleiter. Mit dem Titel Transparenz in der Tierhaltung besetzt das Informationsangebot zudem ein aktuell intensiv diskutiertes Thema. Die handliche Publikation soll Verbraucherinnen und Verbraucher dazu anregen, sich selbst davon zu überzeugen, dass moderne Tierhaltung nicht im Widerspruch zum Tierwohl steht, begründet der Verein i.m.a. Vielerorts laden zudem Landwirte ein, ihre Arbeit kennenzulernen. So öffnen sie Ställe für Besucher und bieten EinSichten in die Tierhaltung an. Dem gleichnamigen vom Verein i.m.a organisierten Transparenz-Projekt schließen sich immer mehr Tierhalter an – vom Geflügelbetrieb bis zum Hof mit Schweine- oder Rinderhaltung.