BRS News

Das ife-Institut für Ernährung und Ernährungswissenschaft und der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel haben im Auftrag des Raiffeisenverbandes das Diskussionspapier Analyse und Effekte von Milchliefervertragsänderungen bei Umsetzung des Art. 148 der GMO in Deutschland erstellt. Danach würde die nationale Umsetzung des Artikels 148 würde die gesamte Wertschöpfungskette Milch und insbesondere auch die Erzeugerinnen und Erzeuger schwächen, statt sie zu stärken. Das Papier wurde im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks in Berlin, zu dem der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) eingeladen hatte, vorgestellt. Die Meinungen zur Umsetzung des Art. 148 wurden bereits im Vorfeld heftig diskutiert.

 

Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) geplanten Eingriffe in die Milchwirtschaft würden die Erzeugerinnen und Erzeuger erheblich schwächen und die gesamte Wertschöpfungskette Milch mit Mehrkosten in Höhe von im Schnitt 100 Mio. € pro Jahr zusätzlich belasten. Dies ist das Ergebnis einer veröffentlichten Studie der Fachhochschule (FH) Kiel und des ife Instituts Kiel letzte Woche.

Wie Agravis in einer Pressemeldung mitteilt, richtet sich die AGRAVIS Raiffeisen AG im Bereich Futtermittel in den Segmenten Rind, Schwein und Geflügel mit einer zentralen Vertriebsgesellschaft mit deutschlandweit 15 Produktionsstandorte, 20 Marken, 220 Mitarbeitende und eine Gesamttonnage von 2,3 Millionen Tonnen tierartspezifisch aus. In der AGRAVIS Nutztier GmbH fokussieren wir uns noch mehr auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden und begleiten die Betriebe als starker Partner, erklärt Geschäftsführer Bernd Schmitz. Neben dem Mischfutter legen wir einen besonderen Fokus auf die Spezialfutter und Spezialitäten, um weitere Marktpotenziale zu heben, ergänzt Matthias Kutsche, Leiter Geschäftsfeld Rind.

Deutschland kann einen wichtigen Beitrag zur künftigen Sicherung der globalen Verteilungsgerechtigkeit leisten. Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach wirft im Interview einen globalen Blick auf die Zukunft der Ernährung. Eine niederländische Studie, veröffentlicht im Oktober 2024 in der wissenschaftlichen Zeitschrift "The Journal of nutrition, health and aging", scheint das zu bestätigen. Sie untersuchte die gesundheitlichen Aspekte einer Umstellung auf pflanzliche Ernährung und kam zu dem Ergebnis: Der komplette Verzicht auf Produkte tierischer Herkunft hat erhebliche negative Auswirkungen auf die korrekte Proteinversorgung. Allerdings gilt dies nur für ältere Menschen in Länder mit ausreichender Lebensmittelauswahl. In armen Ländern sind tierische Produkte häufig die einzige Quelle für eine ausreichende Nährstoffzufuhr.

EFFAB, der Dachverband für Tierzucht- und Reproduktionsorganisationen auf europäischer Ebene informiert mit dem Papier "European Animal Breeders' Vision für 2030 Möglichkeiten für eine nachhaltige, wettbewerbsfähige und widerstandsfähige Zukunft für die europäische Tierhaltung. Als besonders wichtig wird die genetischen Selektion in der Tierzucht betont, um die Nachhaltigkeit der Anbausystemen weiter verbessern zu können.

Peer Ederer, Isabelle Baltenweck, James N Blignaut, Celso Moretti, Shirley Tarawali, Affordability of meat for global consumers and the need to sustain investment capacity for livestock farmers, Animal Frontiers, Volume 13, Issue 2, April 2023, Pages 45–60, https://doi.org/10.1093/af/vfad004

Die Viehzucht ist wirtschaftlich, sozial und kulturell für das globale Ernährungssystem von entscheidender Bedeutung. Tierhaltung stellt für Länder Afrikas und Südostasiens die wichtigste Kapitalanlage dar und ist häufig Voraussetzung zur Absicherung von Mikrokrediten. Hierauf machen Wissenschaftler in einem Übersichtsartikel aufmerksam, der bereits 2023 in Animal Frontiers vreöffentlicht wurde. Darüber hinaus trage die Fleischerzeugung zu 40 Prozentdes globalen landwirtschaftlichen Bruttoinlandproduktes bei. Die Autoren fordern eine Ausdehnung der Tierhaltung insbesondere in Ländern mit niedrigem Einkommen, in denen Schulden, schwache Institutionen und unterentwickelte Märkte Investitionen behindern. Derartige Investitionen seien auch erforderlich um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die ökologische Nachhaltigkeit, insbesondere für Kleinbauern zu fördern. Voraussetzung hierfür sei allerdings, den Zugang zu technologischem Fortschritt in der Zucht, Futter und Präzisionsmanagement zu fördern, um den Ausbau nachhaltig auszurichten.

Sozialversicherungsprüfungen durch die Deutsche Rentenversicherung (DRV)sind für Arbeitgeber von Saisonarbeitskräften häufig mit Stress verbunden. Alle vier Jahre drohen Nachzahlungen in Höhe von ca. 40 % der Lohnsumme zuzüglich Säumniszuschlag von 1 % pro Monat. So kommen zum Beispiel bei zehn Saisonarbeitskräften leicht Forderungen von rund 130.000 € zusammen. Dies stellt für die Betriebe oft eine große wirtschaftliche Herausforderung dar. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. macht auf ein aktuelles Urteil des Sozialgerichtes Lüneburg (S1 BA 15/22 ER) aufmerksam, dass Landwirte entlasten könnte.

SuS 05 2024

Das lesen Sie im aktuellen Heft:

  • Deckzentrum: Förderung mit Fallstricken
  • Neue Masken: Das Comeback des Piétrain?
  • Reportage: Wir züchten Ferkel und Larven
  • Colibakterien wirksam abwehren

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Auf der EuroTier 2024 zeigt das DLG Spotlight Kupierverzicht beim Schwein, Lösungen aus der Industrie und diskutiert Best-Practice-Beispiele. EuroTier-Aussteller präsentieren den Besuchern auf dieser Sonderfläche bewährte und neuartige Konzepte.

Tickets gibt es hier.

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Unter den Preisträgern des Innovation Awards EuroTier 2024 tummeln sich auch fünf Firmen aus dem Bereich der Schweinehaltung. Das sind:

  • ASBO bietet mit FlexiPigFloor beschichtete Aluminiumprofile an, mit denen Landwirte bestehende Spaltenböden an neue Vorgaben, z.B. zur Schlitzbreite, anpassen können.
  • ATX hat die Wärmeleitfunktion des ATX Thermonests ECO weiter optimiert, sodass es laut Herstellerangaben bis zu 85 % weniger Energie verbraucht als die Vorgängerversion.
  • BigDutchman und BioCV haben die Sensor-Ohrmarke BioTag+ entwickelt, die Bewegungs- und Temperaturdaten der Schweine erfasst und mit KI auswertet.
  • MS Schippers unterstützt Landwirte mit seinem neuen System HyCare Digital bei der Schadnagerbekämpfung.
  • Nooyen Pig Flooring hat ein abgesenktes Ferkelnest entwickelt, in dem die Ferkel in einer Kuhle liegen können.

Informationen zu allen Neuheiten der Kategorien Rind und Schwein finden Sie hier.

BRS-Weideschild: Wölfe fressen kein Gras

Die Einwohner von Menkin in der Uckermark sind besorgt. Auf einem Bauerhof wurden Tiere gerissen. Gleichzeitig berichten Anwohner, dass die Wölfe offenbar immer weniger Scheu haben, berichtet der RBB24 in einem Beitrag am 24.10.2024. Während Schweden hart durchgreift und den Referenzwert für Wölfe im kommenden Jahr von 300 auf 170 Individuen absenken will, sind Wolfsentnahmen in Deutschland kaum möglich. Die Weidetierhalter sind verzweifelt.

Um die Rudeldichte einzuordnen: Schweden weist auf 450.295 km² insgesamt 36 Rudel nach. In Sachsen mit einer Fläche von 18.420 km² leben 35 Wolfsrudel.