BRS News
Anlässlich der Auftaktveranstaltung des Bundesumweltministeriums am 1. Juni 2023 zur Dialogreihe Wolf
drängen die Landnutzer- und Weidetierhalterverbände im Rahmen einer Pressekonferenz zu einer Änderung der Wolfspolitik. Die Dialogreihe Wolf
ist Teil des Koalitionsvertrages, in welchem ein institutionalisierter Dialog
zum Thema Wolf vorgesehen ist.
Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, fordert: Die Bestände der Wölfe haben sich in Deutschland exponentiell entwickelt, die Schäden in der Weidetierhaltung sind nicht mehr hinnehmbar und die Bundesregierung verschleppt die Probleme mit dem Wolf und einen notwendigen Einstieg in die Regulierung des Wolfsbestandes. Der Auftrag des Koalitionsvertrages zur Einführung eines regional differenzierten Bestandsmanagements darf nicht vom BMUV auf die lange Bank geschoben und wertvolle Zeit mit Debatten über das Monitoring verloren werden. Die Halter von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren haben keine Zeit mehr, die Weidetierhaltung droht ein Opfer der Wolfspolitik des BMUV zu werden.
Das Bundesumweltministerium hat heute in Kooperation mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium die Dialogreihe Wolf
gestartet. Hauptziele der Veranstaltungsreihe: Der Austausch zu wichtigen Aspekten zum Wolf und die Versachlichung der Diskussion. Bei der Auftaktveranstaltung befassten sich die rund 70 Teilnehmenden aus Ministerien und Behörden, von Naturschutz- und Nutzerverbänden, aus der Wissenschaft sowie aus den Bundesländern insbesondere mit dem Monitoring, der Erfassung und der Entwicklung der Wolfspopulation. Weitere Veranstaltungen mit verschiedenen Schwerpunkten wie zum Herdenschutz sowie zum Umgang mit problematischen Wölfen werden folgen.
Podcast „Kommt der Wolf, geht die Weide“
In dem vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband e.V. zur Verfügung angebotenen Podcast von wirlandwirten.de geht es um den bekannten Slogan: Kommt der Wolf, geht die Weide
. Er wird oft im Zusammenhang mit der Debatte um den Wolf in Deutschland verwendet . Doch wie wirkt sich dieser Spruch auf die Meinungen und Einstellungen der Menschen aus? Dieser Frage gehen Tasmin und Paddy auf den Grund und lassen dabei auch unsere Hörerer:innen in kurzen Sprachnachrichten zu Wort kommen.
Eine ausgewogene, klimagerechte Ernährung wird für viele Verbraucher:innen immer wichtiger. Genießen ja, aber achtsam und ressourcenschonend. In diesem Speiseplan der Zukunft hat auch Milch ihren Platz. Wie die moderne Milchwirtschaft den Weg in eine nachhaltige Zukunft mitgestaltet, zeigen die Milch-Fakten der Initiative Milch.
Warum sind Milchkühe für eine grüne Zukunft unerlässlich? Wieso sind Kühe die größten Food-Waste-Gegnerinnen? Und wie geht Kimchi für Kühe? Diese Fragen sind die Blickfänger auf den diesjährigen Mediamotiven, gestaltet im Reportage-Stil. Die Antworten dazu finden sich u. a. in den aktuellen Podcast-Folgen #15 und #16 der in 2022 gestarteten Serie Let’s talk Milch, die über einen in den Mediamotiven eingebetteten QR-Code verlinkt sind.
BLE-Fachtag zum Umbau der Tierhaltung
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) diskutierte auf einem Fachtag am 31. Mai in Bonn mit Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Praxis zu den Faktoren, die bei einer Transformation der Tierhaltung relevant wären. Tierhaltung muss anders werden. Dazu haben wir erstens eine transparente Haltungskennzeichnung vorgelegt, zweitens ein Bundesprogramm Tierhaltung entwickelt
, erklärte Silvia Bender, Staatssekretärin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die BLE habe sich in der Vergangenheit als wichtiger und beratender Partner für das BMEL bewiesen und werde bei der Umsetzung der Tierwohl-Maßnahmen eine zentrale Rolle spielen.
Der neue Fachbeitrag von Dr. Manfred Weber handelt von der Erfolgsgeschichte der Familie Walter aus Jungholzhausen, die sich nach einigen Jahren dazu entschlossen hat, wieder in die Schweinehaltung einzusteigen. Trotz zahlreichen Herausforderungen und technischen Anpassungen gelang es den Betreibern, den lang ersehnten Stall zu bauen und die ersten Schweine einzustallen. Besonderes Augenmerk liegt bei Familie Walter auf dem Tierwohl, der Selektion der Tiere und der Optimierung der Fütterung.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) setzt ihre Kampagne Stopp! Die Afrikanische Schweinepest aufhalten
auch im Jahr 2023 fort. Die Kampagne zielt darauf ab, Landwirte, Jäger und Tierärzte in der EU und den umliegenden Ländern für die Erkennung, Verhütung und Meldung der ASP zu sensibilisieren und somit dazu beizutragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Das von der EFSA bereit gestellte Material liegt in 23 Sprachen vor (hier der Link zur deutschen Sprachfassung, darunter auch in den Sprachen aller Länder auf dem Balkan.
Kabinett beschließt neues Düngegesetz
Die Bundesregierung hat am 31.05. den von dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, vorgelegten Entwurf für ein neues Düngegesetz beschlossen. Die Anpassungen des Düngegesetzes sei rechtlich notwendig, um EU-Recht umzusetzen, die Stoffstrombilanz-Verordnung zu optimieren und eine Verordnung zum Wirkungsmonitoring der Düngeverordnung einführen zu können, so das BMEL. Zudem würden einige Anforderungen der EU-Düngeprodukteverordnung zum Inverkehrbringen von EU-Düngeprodukten in nationales Recht umgesetzt. Mit dem neuen Düngegesetz sollen künftig die Düngedaten der Höfe mit einer Monitoringverordnung nachvollzogen und bewertet werden können. So könne endlich geprüft werden, wie wirksam die Düngeregeln sind. Mittelfristig könnten die Betriebsdaten die Basis für passgenaue Änderungen der Düngeverordnung, mit denen gezieltere Maßnahmen erarbeitet werden können, um etwa Betriebe zu entlasten, die schon wasserschonend arbeiten. Damit werde das Verursacherprinzip im Düngerecht gestärkt. Das neue Düngegesetz soll noch dieses Jahr in Kraft treten.
Rückgang der ASP in der EU im Jahr 2022
Die Zahl der Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Schweinen und der gemeldeten Fälle bei Wildschweinen in der Europäischen Union ist im Jahr 2022 um 79 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlicht wurde. Rumänien war mit 327 Ausbrüchen das am stärksten betroffene EU-Land, was 87 % der gesamten EU-Ausbrüche entspricht. In Bezug auf Wildschweine wurden 2022 in der EU 40 % weniger Fälle gemeldet als 2021.
Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) hat eine neue KTBL-Schrift 533 Abluftreinigung für Schweinehaltungsanlagen - Verfahren – Leistungen - Kosten
herausgebracht.
Abluftreinigungsanlagen mindern die Emissionen aus Schweineställen nachweislich, das schützt die Umwelt und sichert Betriebsstandorte. Wie hoch sind die Kosten? Welche Auflagen sind zu beachten? Für alle, die sich vor dem Bau einer Anlage informieren wollen oder sich aus anderen Gründen für diese Technik interessieren, bietet diese Schrift einen guten Überblick. Die 108-seitige Schrift ist für 24 € beim KTBL erhältlich.