BRS News
Fast 12 000 Unternehmen haben ihr Interesse an einer Förderung in der neuen Antragsrunde des Investitionsprogramms Landwirtschaft
des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bekundet. Das geplante Investitionsvolumen in klima- und umweltschonende Vorhaben beläuft sich dabei auf 1,85 Mrd. Euro (2021: 1,3 Mrd. Euro).
Für die Sprecherin des Vorstands der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Nikola Steinbock, ist die anhaltend hohe Nachfrage nach dem Programm
ein klares Bekenntnis der Landwirtinnen und Landwirte zur Transformation der grünen Branche. Alle eingegangenen Interessenbekundungen wurden inzwischen per Zufallsverfahren in eine Reihenfolge gebracht. In dieser Reihenfolge versendet die Rentenbank seit dem 4. August entsprechend der verfügbaren Haushaltsmittel die Einladungen zur Antragstellung.
Die Mitgliedergremien und die Geschäftsführungen der Gesellschafter von MASTERRIND und EVOLUTION International (INNOVAL, AURIVA, BGS, CAPGENES, CHAROLAIS UNIVERS und UALC) haben die Bündelung ihrer internationalen Engagements in der Spermavermarktung bekanntgegegeben. Unter dem Namen Synetics wird das neue Unternehmen seine Geschäftstätigkeit aufnehmen. Darüber hinaus beabsichtigen MASTERRIND und INNOVAL, ihre Weiterentwicklung der Zucht in eine gemeinsame Genossenschaft - die Synetics eG - zu überführen, die sich mit Forschung und Entwicklung, den Zuchtprogrammen der individuellen Rassen sowie der Sperma- und Embryonenproduktion befassen wird. Die neue europäische Mitgliederorganisation Synetics eG wird im Januar 2023 das operative Geschäft aufnehmen.
Stellenausschreibungen LKV Bayern
Das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV Bayern) hat zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Stellen zu besetzen:
In Italien wächst der Widerstand gegen das Lebensmittellabel Nutriscore
. Jetzt soll auch die italienische Kartellbehörde (AGCM) eine Entscheidung veröffentlicht haben, nach der Nutzer des Labels zusätzliche Angaben auf dem Produkt veröffentlichen müssen. Nach einer Veröffentlichung im Internetportal https://www.confagricoltura.it soll es sich dabei um folgende Angaben handeln:
- es fehlt ein wissenschaftlicher Konsens
- das Label berücksichtigt nicht den individuellen Nährstoffbedarf und es bezieht sich
- auf 100 Gramm und keine (übliche) Konsummenge.
In Italien wirbt die Wissenschaft für das Label Nutriinform Battery. Es erinnert ein wenig an die Nährwertkennzeichnung, das von Wissenschaftlern des Max-Rubner-Instituts in Deutschland vor Einführung des Nutriscore geplant wurde.
Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist im Jahr 2021 deutlich zurückgegangen. Das meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in seiner jährlichen Auswertung. Die Abgabemenge sank im Vergleich zum Vorjahr um 100 Tonnen auf 601 Tonnen (minus 14,3 Prozent). Betrachtet man den Zeitraum seit Beginn der Erfassung, im Jahr 2011, ist die abgegebene Antibiotikamenge um 65 Prozent gesunken.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen hat in Zusammenarbeit mit der Global Dairy Platform (GDP) und der Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases (GRA) und mit finanzieller Unterstützung der neuseeländischen Regierung einen Kurzbericht zur Rolle der Tiergesundheit bei nationalen Klimaschutzverpflichtungen erstellt. Es werden Beispiele aus einzelnen Ländern vorgestellt. Der Kurzbericht bietet eine methodische Anleitung zur Quantifizierung von Maßnahmen im Bereich der Tiergesundheit und ihrer Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen (THG) auf der Grundlage, dass sie für den einzelnen Landwirt und die Gesellschaft einen mehrfachen Nutzen bringen, der die Kosten der Maßnahme aufwiegen könnte, insbesondere wenn man die reduzierten THG-Emissionen berücksichtigt.
Milchtrends.de, eine Kooperation der Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen und des Thünen-Instituts Braunschweig, veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse und Trends zu ökonomischen Fragestellungen zur Wertschöpfungskette Milch. Aktuelles Trendthema im Juli 2022 ist ein Beitrag von Greta Langer von der Georg-August-Universität Göttingen zum Thema Der Exportmarkt für Milch und Milcherzeugnisse 2020 bis 2022
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Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat am 05.08. den Ländern seinen in der Bundesregierung abgestimmten Vorschlag zur Umsetzung der Kommissionsentscheidung zum Aussetzen von Fruchtwechsel und Flächenstilllegung unterbreitet. Die erstmalige verpflichtende Flächenstilllegung soll im kommenden Jahr ausgesetzt werden. Stattdessen soll weiterhin ein landwirtschaftlicher Anbau möglich sein, allerdings nur von Getreide (ohne Mais), Sonnenblumen und Hülsenfrüchte (ohne Soja). Das gilt nur für die Flächen, die nicht bereits 2021 und 2022 als brachliegendes Ackerland ausgewiesen waren. Die Regelung zum Fruchtwechsel soll einmalig im Jahr 2023 ausgesetzt werden. Damit können Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland auch im Jahr 2023 Weizen nach Weizen anbauen. Die Bundesländer müssen Özdemirs Angebot noch zustimmen.
Für weitere rund 1.900 Mastschweine sind Genehmigungen zur Schlachtung in Geldern (Nordrhein-Westfalen) erteilt worden. Die Tiere stammen aus der Sperrzone, die nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem in Emsbüren (Landkreis Emsland) gelegenen Betrieb eingerichtet wurde. Wie das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium (ML) mitteilte, gibt es positive Signale, dass in dieser Woche weitere Schlachtunternehmen folgen werden. In diesem Zusammenhang macht das ML auf den erweiterten Erlass aufmerksam, der konkretisiert, dass das Verbringen von Schweinen aus der Überwachungszone in andere Betriebe innerhalb der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim mit behördlicher Genehmigung möglich ist; dort gibt es freie Mastplätze. Für die Schlachtung, Zerlegung und die Verarbeitung gelten tierseuchenrechtliche Vorgaben der EU. Das Fleisch kann nach einer risikomindernden Behandlung (zum Beispiel Erhitzen) verarbeitet werden und anschließend wie jedes andere Fleischerzeugnis in den Verkehr gebracht werden.
Tierwohl – in Theorie und Praxis
Im Jahr 2009 hat die promovierte Agrarwissenschaftlerin Kirsten Kemmerling mit ihrer Schwester Heike, einer Diplom-Geografin, den elterlichen Betrieb übernommen. Die Spielberg-Holsteins GbR bewirtschaftet heute 26 Hektar Grünland, 9 Hektar Ackerland und 1,5 Hektar Wald. Der Tierbestand umfasst 43 schwarz- und rotbunte Holstein Kühe mit Nachzucht sowie zwei Braunviehkühe mit Nachzucht. Eine Besonderheit des Betriebs ist die Milchleistung. Sie liegt mit durchschnittlich 10.900 kg Milch pro Kuh und Jahr deutlich über dem Durchschnitt in Deutschland, der für das Jahr 2020 mit 8.457 kg berechnet wurde.
DIALOG MILCH hat Frau Dr. Kirsten Kemmerling im bergischen Much besucht.