BRS News
Mit dem Ziel, sowohl die wirtschaftlichen als auch die tierschutzrelevanten Auswirkungen im Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Niedersachsen so gering wie möglich zu halten, kamen am 23.09. rund 30 Vertreterinnen und -vertreter unter anderem aus der Land- und Ernährungswirtschaft einschließlich Schlachtwirtschaft, von Behörden sowie der Abnehmerseite und der Vermarktung auf Einladung von Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte im Ministerium zusammen, um die Ergebnisse aus den mit vorgenannten Vertreterinnen und Vertretern besetzten Arbeitsgruppen, die seit einem Jahr tagen, vorzustellen.
Kolloquium Landwirtschaft der Zukunft
Was bedeutet digitale Souveränität für die Nahrungsmittelproduktion und wie können Technologien der Künstlichen Intelligenz hier in der Praxis unterstützen? Diesen Fragen widmet sich ein Workshop im Rahmen des Informatik Festivals 2024 vom 24. bis 26. September in Wiesbaden.
Der Workshop Digitale Souveränität in der Landwirtschaft, der Lebensmittelkette und dem ländlichen Raum: Trotz, mit oder durch KI?
wird am 26. September von 9:00 bis 18:00 Uhr vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung, dem Fraunhofer IESE und dem KTBL ausgerichtet.
Startschuss für das Forschungsprojekt Optimierte Kreuzungsanpaarung auf Milchviehbetrieben zur Etablierung einer regionalen Wertschöpfungskette Rindfleisch in NRW – RegioRind NRW
: Zum Auftakt trafen sich nun Vertreter des Leadpartners Förderverein Bioökonomieforschung (FBF), der Projektpartner Westfleisch, Rinder- Union West (RUW) und Fachhochschule Südwestfalen (FH) sowie der Betriebe Buxtrup und Meierzuherde. Übergeordnetes Projektziel ist die Prüfung von Blonde d’Aquitaine, Limousin und Speckle Park als Alternativen zum Einsatz der Rasse Weißblaue Belgier in der Fleischrasse-Anpaarung.
Der Frage, ob Reststoffe aus der Weinproduktion als funktionelle Zusatznahrung für Rinder geeignet sind, ging eine aktuelle Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien nach. Die Daten aus den In-vitro-Versuchen zeigen, dass eine Beigabe in einer Größenordnung von maximal 20 Prozent der Gesamtfuttermenge möglich und sinnvoll sein könnte.
Auf seiner 24. Jahrestagung betonte der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) die Leistungen und Erfolge der Branche für eine nachhaltige Versorgung und die Transformation der Agrar- und Ernährungsbranche. Die Futtermittelwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag in der Klimapolitik und schließt den Kreislauf durch die Verwertung von Co-Produkten in der tierischen Produktion
, sagte DVT-Präsident Cord Schiplage auf der Tagung in Berlin vor rund 300 Gästen.
In seiner Rede bezog sich der DVT-Präsident neben dem Umbau der Tierhaltung und der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) auch auf eine neue Klimastudie. Die Forderungen einer deutlichen Reduzierung des Fleischkonsums und die Fokussierung auf eine stärker pflanzenbasierte Ernährung sieht er als zu einseitig an. Sie lasse die natürlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten bei der Verwertung von Nutzflächen im weltweiten Kontext außer Acht.
Die Wirtschaftsverbände aus den betroffenen Bereichen (Kaffee, Kakao, Soja, Rindfleisch, Holz, etc.) warnen seit Monaten davor, dass die Verordnung – auch aufgrund von Versäumnissen der EU-Kommission - nicht fristgerecht umzusetzen sei und Versorgungsengpässe bzw. massive Preissteigerungen drohen. Mit einem Brandbrief hat sich die Bundesregierung an EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gewandt und eine Aussetzung der Entwaldungs-Verordnung gefordert. Auch Cem Özdemir fordert eine Verschiebung der EUDR. Gerrit-Milena Falker und Hanno Bender haben den aktuellen Stand zur EUDR in der LZ zusammengetragen ($).
Ursula von der Leyen wird mit der EUDR ihr Heizungsgesetzmoment erleben
, prognostizierte Christoph Minhoff von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE) kürzlich im LZ-Interview.
Neue „GülleApp“ gestartet
In Bayern soll eine neue Digital-App für mehr Durchblick bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern sorgen. Die GülleAppBayern
gibt dem Ministerium zufolge den Landwirtinnen und Landwirten im Freistaat unter anderem detaillierte Informationen zu allen von der streifenförmigen Ausbringung befreiten Betriebsflächen, den zulässigen Ausbringzeitpunkten und den Befreiungen aufgrund eines festgelegten Trockensubstanzgehalts (TS-Gehalt) der Rindergülle von maximal 4,6%. Neu ist demnach auch die Anerkennung eines Trockensubstanzgehalts von 4,6% bei Rindergülle als sogenanntes Alternatives Verfahren
zur streifenförmigen Ausbringung.
VDM - Das Projekt Sustainable Parasite Control in Grazing Ruminants (SPARC) vereint 15 wissenschaftliche Partner aus elf europäischen Ländern, koordiniert vom Flanders Research Institute for Agriculture, Fisheries and Food (ILVO) in Belgien. Es fokussiert die nachhaltige Wurmbekämpfung bei grasenden Wiederkäuern. Ziel ist es, eine europäische Initiative aufzubauen und bewährte Praktiken zu verbreiten, die die Tiergesundheit, das Wohlergehen und die Produktivität verbessern. Parasitäre Wurminfektionen verursachen in der europäischen Viehwirtschaft jährlich Verluste von über 1,8 Milliarden Euro, wobei 80 % davon auf Produktionsverluste und 20 % auf Behandlungskosten zurückzuführen sind. Eine wirksame Wurmbekämpfung trägt nicht nur zur Produktionssteigerung bei, sondern reduziert auch die Emissionen von Treibhausgasen.
In einem Webinar der Global Dairy Platform (GDP) und dem Global Roundtable for Sustainable Beef (GRSB) werden am 25. September ab 7:30 Uhr globale Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels und der Methanemissionen im Milch- und Rindfleischsektor vorgestellt. Im Fokus stehen die GDP-Initiative Pathways to Dairy Net Zero
(P2DNZ), die bis 2050 die Methanemissionen auf null reduzieren will, und GRSB, das bis 2030 die Nettoerwärmung pro Rindfleischeinheit um 30 % senken möchte. Unterstützt von FAO und Global Methane Hub, zeigen die Initiativen, wie klimafreundliche Produktion und Innovationen eine schnelle Reduzierung der Methanemissionen ermöglichen. Die Referenten werden erläutern, wie nachhaltige Tierhaltung regenerative Landwirtschaft fördert und die globalen Klimaauswirkungen mindern kann. Die Anmeldung ist hier möglich.