BRS News
DBV: Deutsche Schweinehaltung im Krisenmodus
Anlässlich einer Krisensitzung des DBV-Fachausschusses Schweinefleisch appelliert der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes und DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier an Politik und Marktpartner, schnell und umfassend zu handeln. Unsere Schweinehalter haben derzeit den Eindruck, dass es Teilen der Politik weniger um den schnellen Umbau als vielmehr um die Beschleunigung des Ausstiegs aus der Schweinehaltung geht,
wird Hubertus Beringmeier deutlich. Der Fachausschuss hält eine Reihe von Maßnahmen für den Umbau der Schweinehaltung für dringend erforderlich.
Die Themen Tierschutz und Tierwohl betreffen auch die Kälberhaltung. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass im Bereich der Gesunderhaltung von Kälbern ein großer Beratungs- und Informationsbedarf besteht und dass die Umsetzung grundlegender Erkenntnisse zur Kälberaufzucht in der Praxis vielfach noch besser unterstützt werden muss. Die Kälberinitiative Niedersachsen will mit ihrem Ansatz Vital. Von Anfang an
ein längerfristiges Konzept entwickeln, um gemeinsam mit Betriebsleitern und Betriebsangehörigen gute Aufzuchterfolge zu erzielen. Sie wird Themen rund um das Thema Kälberaufzucht bündeln und zukünftig die Informationen aller am Expertennetzwerk beteiligten Organisationen auf einer gemeinsamen Website darstellen. Zudem entwickelt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein breit angelegtes Beratungskonzept, welches Workshops, Exkursionen und Intensivberatungen für Betriebe mit Beratungsbedarf beinhaltet. Darüber hinaus sollen in den verschiedenen Regionen Niedersachsens regelmäßig stattfindende Arbeitskreise eingerichtet werden, die u. a. dem Austausch und der Vermittlung von Best-Practice-Ansätzen dienen werden. Eine erste Informationsveranstaltung für Landwirte wird am 11. Juli 2022 online stattfinden.
Manager in der Landwirtschaft stehen aktuell unter doppeltem Druck: Durch wachsende Betriebe werden die Folgen ihrer Beschlüsse immer weitreichender. Gleichzeitig erschwert die internationale politische Lage die wirtschaftliche Situation und erhöht die Unsicherheit bei unternehmerischen Entscheidungen. Vor Irrtümern und Fehlentscheidungen schützen selbst jahrelange Erfahrung und ein hohes Maß an Pflichtbewusstsein nicht.
Speziell für Personen in leitenden Positionen hat die R+V hat in der AgrarPolice den Baustein D&O-Versicherung (Directors & Officers)
geschaffen: Dieser schützt vor den finanziellen Folgen von Schäden, die wegen Pflichtverletzungen aller Art auftreten – vom Schichtleiter bis zum Geschäftsführer. Sie greift auch bei Fehlern von Kollegen und Mitarbeitern, für die der Versicherte verantwortlich gemacht wird.
Der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bittet Pfingstreisende nach Bekanntwerden des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest bei Hausschweinen im Kreis Emmendingen (Südbaden) keine Lebensmittel- und Speisereste beim Wandern oder dem Aufenthalt in der Natur zurückzulassen. Um den betroffenen Betrieb wurde eine Schutzzone von drei Kilometern und eine sich daran nach außen anschließende Überwachungszone mit einem Radius von insgesamt zehn Kilometern eingerichtet. In den Wäldern und Flussniederungen im betroffenen Gebiet werden seit vergangenem Freitag 38 Teams zur Suche nach möglichen Kadavern eingesetzt. Zusätzlich sind weitere Drohnen-Einsatzteams mit Wärmebild-Kameras vor Ort im Einsatz, um auszuschließen zu können, dass tote Wildschweinkadaver vorhanden sind. Die gute Nachricht ist, dass nach dem bisherigen Kenntnisstand das Virus nicht in andere Schweinehaltungen verschleppt und die Suchteams bisher keine verendeten Wildschweine in den Sperrbezirken gefunden haben und bei allen bisher durch Jägerinnen und Jäger erlegten und beprobten Wildschweinen keine ASP-Viren nachgewiesen wurden
, teilte Minister Hauk mit.
Mit dem neuen Bayerischen Programm Tierwohl (BayProTier
) will Bayern gezielt die Landwirtinnen und Landwirte fördern, die mehr Tierwohl in ihren Ställen umsetzen wollen. In der ersten Runde sollen zunächst die Halter von Zuchtsauen und die Ferkelaufzuchtbetriebe unterstützt werden. Ziel ist es, den Tieren mehr Platz, mit Stroh eingestreute Liegeflächen und mehr Außenklimareize beziehungsweise Auslauf ins Freie zu bieten. In den kommenden Jahren soll das Förderprogramm dann auf weitere Nutztierarten ausgeweitet werden. Das Programm startet im Juli. Anträge können bereits jetzt gestellt, die Frist endet am 30. Juni. Die teilnehmenden Betriebe verpflichten sich zunächst für ein Jahr, die Vorgaben des Programms einzuhalten. Die notwendigen Unterlagen zum Förderprogramm und weitere Informationen über Vorgaben und Prämienhöhen sind über den Förderwegweiser des Landwirtschaftsministeriums unter www.stmelf.bayern.de/bayprotier abrufbar. Für weitere Fragen stehen die Beraterinnen und Berater am örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Verfügung.
Konventionelle Gentechnik an Pflanzen hat keinen sonderlich guten Ruf. In Gatersleben wird an einer Alternative geforscht: Minimale Eingriffe ohne Fremd-DNA, die Nutzpflanzen fit für den Klimawandel machen sollen. Der MDR spricht mit denen, die es wissen müssen: Forschende, die zu den besten der Republik zählen. Um diese Herausforderungen geht es in Drei Minuten Zukunft
- der MDR WISSEN-Sommerserie. Heute mit Prof. Dr. Nicolaus von Wirén, Agrarbiologe in Gatersleben.
Die Transformation der Nutztierhaltung ist ins Stocken geraten. Dieser Eindruck muss sich den Landwirten nicht erst seit der BRS-Fachtagung Ende April aufdrängen
, kommentiert die Geschäftsführerin Dr. Nora Hammer die aktuelle Situation in der Schweinehaltung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Schweinezucht und Schweinemast
(3/2020). Nationale und geopolitische Rahmenbedingungen hätten eine unselige Gemengelage aus Preissteigerungen, Perspektivlosigkeit und Zukunftsängsten geschaffen, die nach einer Führungsrolle des Ministers schreit. Eine einmalige Chance, die gerade vertan wird
, glaubt Dr. Nora Hammer.
Biogasanlagen erzeugen Methan – und etwa 40 Prozent CO2, das bislang ungenutzt entweicht. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM wandeln dieses Abfallprodukt nun ebenfalls in Methan um und erhöhen die Methanausbeute von Biogasanlagen somit drastisch. Das Verfahren läuft, derzeit skaliert das Forscherteam die Demonstrationsanlage auf fünf Kubikmeter Methan pro Stunde hoch. »Wir wandeln das CO2 mit Hilfe von grünem Wasserstoff in Methan um«, erläutert Dr. Christian Bidart, Wissenschaftler am Fraunhofer IMM, den Ansatz des neuen Verfahrens.
Welche Rolle spielen Bodenlebewesen für die Funktionstüchtigkeit von Böden? Welche Maßnahmen fördern diese Lebewesen und wie können sich Landwirte diese Organismen zu Nutze machen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die neue Broschüre Lebendige Böden, fruchtbare Böden
, die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) herausgegeben hat.
Mit 71.000 Tonnen (t) weniger verzeichnet Deutschland 2022 europaweit den größten Rückgang bei den Milchanlieferungen gegenüber dem Vorjahr. Es folgen Frankreich und die Niederlande mit minus 56.000 t bzw. minus 49.000 t auf Platz zwei und drei. Polen hingegen konnte seine Milchmenge gegenüber dem Vorjahreszeitraum Januar bis Februar um 74.000 Tonnen steigern, Italien und Österreich folgen nahezu gleich mit 28.000 t und 26.000 t. Diese Zahlen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH stellte Nora Lahmann, Referentin Milch im Landvolk Niedersachsen, bei der Sitzung des gleichnamigen Ausschusses vor. So war die Milchanlieferungsmenge im ersten Quartal 2022 in Deutschland mit durchschnittlich 7.713.000 t fast zwei Prozent geringer als im Vorjahr. Niedersachsen verzeichnet mit 0,2 Prozent nur einen geringen Verlust der Milchanlieferungsmenge, diese liegt weiterhin mit 1.771.000 t bei einem Fünftel der deutschen Gesamtmilchmenge. Die rückläufigen Milchmengen sind zum einen auf steigende Produktionskosten, vor allem aber auf Betriebsaufgaben und rückläufige Kuhzahlen bei einer unsicheren politischen Lage zurückzuführen teilt der Landvolk-Pressedienst mit.