BRS News

Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber hat sich zur geplanten Einführung einer verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung folgendermaßen geäußert: Ich bin zutiefst enttäuscht über die Vorgehensweise der Bundesregierung. Der Bund muss endlich aus dem Ankündigungsmodus herauskommen. Grundsätzlich ist die Kennzeichnung höherer Tierhaltungsstandards in der Nutztierhaltung eine gute Sache. Schon im Herbst 2019 hat die Vorgängerregierung dazu einen Gesetzentwurf eingebracht. Aber genau die Parteien, die jetzt eine gesetzliche Tierhaltungskennzeichnung einführen wollen, haben das noch Anfang Juni 2021 im Bundestag abgelehnt. Der Unterschied zu damals ist aber, dass sie jetzt verpflichtend sein soll. Das kann aber nur funktionieren, wenn auch damit eine obligatorische Herkunftskennzeichnung einhergeht.

Mit dem heute vorgestellten Entwurf werden unsere deutschen Nutztierhalter maximal diskriminiert und im europäischen Wettbewerb benachteiligt. Durch die verpflichtende Kennzeichnung erhalten sie neue Auflagen, die aber für den Import von Schweinefleisch aus dem europäischen Binnenland eben nicht gelten. Die Bundesregierung nimmt sehenden Auges in Kauf, dass dadurch für Ware, die nicht nach den deutschen Standards erzeugt wird, Tür und Tor geöffnet wird. Gerade unsere klein- und mittelständisch strukturierte Landwirtschaft in Bayern, die oft sowieso mit höheren Kosten zu kämpfen hat, wird von der Ampelkoalition damit besonders benachteiligt. Das bringt auch den Schweinemarkt, der eh schon unter Druck ist, weiter in Bedrängnis. …

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir hat heute die Eckpunkte des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes vorgelegt. Das Gesamtvorhaben zukunftsfeste Tierhaltung umfasst vier zentrale Bausteine: eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung, ein Förderkonzept für den Umbau der Ställe inkl. einer langfristigen Perspektive für die Betriebe, bessere Regelungen im Tierschutzrecht und Anpassungen im Bau- und Genehmigungsrecht. Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz schafft die rechtliche Verpflichtung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischer Herkunft mit der Haltungsform der Tiere. Mit dem heute vorgelegten Papier skizziert das Ministerium das Vorgehen für das Tierhaltungskonzept und ruft damit zahlreiche Kritiker auf den Plan, u.a. weil die Planungen nur die Mast ohne die Sauenhaltung betreffen. Auch soll die Kennzeichnung zunächst nur Frischfleisch betreffen; die Gemeinschaftsverpflegung und die Systemgastronomie bleiben außen vor. Zeitpunkte für deren Integration der Verarbeitungsware und Berücksichtung anderer Absatzwege nennt das Eckpunktepapier nicht.

Der Gesetzentwurf zur verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung für frisches Schweinefleisch wird nun innerhalb der Bundesregierung abgestimmt und dann Ländern und Verbänden zur Stellungnahme zugeleitet.

Landwirtschaft anfassen, entdecken und mit allen Sinnen erleben – all das bietet der Tag des offenen Hofes. Nach pandemiebedingter Pause laden Landwirtinnen und Landwirte, LandFrauen und Landjugend am kommenden Wochenende ein, die heimische Landwirtschaft und die Menschen dahinter persönlich kennenzulernen. Viele der teilnehmenden Höfe sind im digitalen Höfefinder aufgelistet.

Bei sehr niedrigen Rohproteingehalten in der Endmast treten bei Mastschweinen häufiger Minderleistungen auf. Versuche mit starker Rohproteinreduzierung und unterschiedlicher Aminosäurenversorgung zeigen nicht immer eindeutige Ergebnisse. Reicht ein höherer Lysingehalt ab 80 kg Lebendgewicht aus, um möglichen Leistungseinbußen durch eine sehr niedrige Proteinversorgung vorzubeugen? Oder ist es ratsamer, den Proteingehalt in der Endmast erst ab 90 kg zu senken und den Lysingehalt nicht zu erhöhen? Und wie wirken sich unterschiedliche Aminosäurengehalte auf die Futterkosten aus? Diese Fragen wurden in einem Versuch der LWK Niedersachsen geprüft.

Seitens der neuen Bundesregierung soll der Ausbau der Erneuerbaren Energien stark vorangetrieben werden. Dies betrifft insbesondere Windkraft und Photovoltaik. Seit nunmehr einem Jahr nehmen die Aktivitäten im Bereich Freiflächen-Photovoltaik zu und somit wächst der Druck auf landwirtschaftliche Flächen. Wie die Rahmenbedingungen für Freiflächen-Photovoltaik im Detail aussehen, erläutert Helmut Wahl von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Am 17.06.2022 veranstaltet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine Dialogveranstaltung zum Thema Freiflächen-PV.

Milchtrends.de, eine Kooperation der Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen und des Thünen-Instituts Braunschweig, veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse und Trends zu ökonomischen Fragestellungen zur Wertschöpfungskette Milch. Aktuelles Trendthema im Mai 2022 ist ein Beitrag von Dr. Birthe Lassen vom Institut für Betriebswirtschaft des Thünen Instituts Braunschweig über die Ergebnisse einer Umfrage zur Klimabilanzierungaktivitäten von Molkereien. Die Umfrage ergab, dass nur wenige Molkereien eine Treibhausgasbilanzierung für ihre Lieferbetriebe fest etabliert haben. Das wird sich aber in den nächsten fünf Jahren ändern.

(c) FML: Stadt.Land.Wissen - Gewinnspiel

Mit der 5. Ausgabe des Magazins Stadt.Land.Wissen. ist es dem Forum Moderne Landwirtschaft ein ganz besonderes Anliegen, zu zeigen, wie unsere Lebensmittel produziert werden. U.a. werden die Haltungsstufen bei der Kennzeichnung von Frischfleisch erklärt und wie ein landwirtschaftlicher Hof aussieht, auf dem dieses Fleisch erzeugt wird. Außerdem

  • Energie vom Acker
  • Gut verpackt: Aus der Silphie-Pflanze entsteht umweltschonendesVerpackungsmaterial
  • So sieht’s in den Ställen aus: Wir stellen drei Landwirte und deren Tierhaltungsstufen vor
  • Nichts verschwenden: Wie eine Initiative und Sie Lebensmittelvor der Mülltonne retten können
  • Köstlich und gesund: Familie Graaff baut Kräuter an. Mit Tipps von Küchenchef Christopher Kümper
  • Fragerunde: Was Sie schon immer über Landwirtschaft wissen wollten. Hier fnden Sie jede Menge Antworten
  • Innovationspreis Forscher verleihen Traktoren Flügel
  • Tierwohl Einheitliches Kennzeichen für Fleisch aus Deutschland
  • 4 Fragen an Thomas Dosch: Mehr Transparenz bei der Tierhaltung
  • Milchkühe Es geht um die Versorgung der Tiere. Egal ob sie im Stall oder auf der Weide stehen
  • Biodiversität Mehr Artenvielfalt für Garten und Balkon
  • Landwirt Dominik Bellaire Für mehr Artenvielfalt verzichte ich auf Erträge"
  • Tierfutter Guten Appetit
  • Wölfe in Deutschland: Was die verschiedenen Interessengruppen über sie denken und wie Nutztierherden vor ihnen geschützt werden können
  • Raus aufs Land: Die neuen Radwegtafeln
  • Farming Simulator Landwirtschaft spielerisch erleben
Zukunftsbauer

Die Bundesregierung stellt die Bürger auf eine Zeitenwende und den größten Umbruch seit 100 Jahren ein. Wie kommen wir jedoch in eine gut gestaltete Zukunft, wenn Misstrauen und Fake News immer wieder die öffentliche Diskussion gegenüber allen Veränderungen und Neuerungen prägen? Und wie lässt sich in der heutigen Zeit wieder mehr Vertrauen in der öffentlichen Meinungsbildung erreichen?

Diesen Fragen gehen die Autoren Jens Lönneker, Marco Diefenbach und Lukas Struwe von der Markt- und Medienforschungsagentur rheingold salon in ihrem Buch Zukunfts-Bauer – Über die Analyse und Gestaltung des öffentlichen Vertrauens am Beispiel der Landwirtschaft nach.