BRS News
Kritiker der Landwirtschaft machen es sich aktuell einfach; sie greifen Zahlen aus dem Zusammenhang und machen damit Stimmung gegen die Landwirtschaft. So hat das Ministerium selber die Zahl 60 % Getreide landen im Futtertrog
verbreitet. Das stimmt und auch wieder nicht. Es wird leider vergessen, dass dieses Getreide oder der Verzicht auf Futtergetreideanbau nicht automatisch auch für mehr Getreide auf den Teller sorgt. Die Zahl lenkt außerdem davon ab, dass wir kein Mengen-, sondern ein Preisproblem haben. Die auf Getreideimport angewiesenen Länder können sich die aktuellen Getreidepreise schlicht nicht leisten. Es droht eine neue Hungerkatastrophe. Die Forderung nach einer Beendigung de Beimischung von Biokraftstoffen zu Diesel und Benzin ist simpel; sie verdient eine fachliche Einordnung, wie die des Agrarjournalisten Josef Koch, für das Bayerische Wochenblatt.
Der weit verbreitete Enthusiasmus über den potenziellen Beitrag genom-editierter Nutzpflanzen zur Bewältigung des Klimawandels, der Ernährungssicherheit, der Ernährung und Gesundheit, der ökologischen Nachhaltigkeit und der Diversifizierung der Landwirtschaft wird durch Bedenken über die damit verbundenen Risiken gedämpft. Eine Analyse der sieben größten Risiken genmanipulierter Nutzpflanzen zeigt, dass die wissenschaftlichen Risiken mit denen akzeptierter, früherer und aktueller Züchtungsmethoden vergleichbar sind. Potentielle Vorteile würden aber durch fehlenden politischen Willen zunichte gemacht.
Der FAO-Nahrungsmittelpreisindex (FFPI) lag im März 2022 bei durchschnittlich 159,3 Punkten und erreichte damit einen neuen Höchststand seit seiner Einführung im Jahr 1990. Der jüngste Anstieg spiegelt neue Allzeithochs für die Teilindizes unter anderem für Fleisch und Milchprodukte wider.
Als Opportunitätskosten bezeichnet man einfach gesagt den entgangenen Nutzen einer nicht gewählten oder nicht realisierbaren Handlungsalternative. Die Betrachtung sog. Kohlenstoffopportunitätskosten erscheint geeignet, um verschiedene Landnutzungsformen oder -orte hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Klima zu vergleichen. Dass weitere Faktoren berücksichtigt werden müssen, zeigt allein ein Vergleich der Standortfaktoren für unseren Südfrüchteverzehr: niemand käme auf die Idee, Ananas in Bayern anzubauen, auch wenn hier vielleicht die Arbeitsbedingungen besser sind, als in den Exportländern.
Der weltweite Handel mit Schweinefleisch wird in diesem Jahr voraussichtlich um 4 % auf 11,7 Millionen Tonnen zurückgehen, wie der jüngste Ausblick des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) aufzeigt. Grund ist das zunehmende Inlandsangebot in China und auf den Philippinen. Dem Bericht zufolge werden Chinas Schweinefleischimporte im Vergleich zum Vorjahr um 19 % zurückgehen, da die Inlandsproduktion um 7 % auf etwa 51 Millionen Tonnen Schweinefleisch ansteigen wird. Bei den Einfuhren der Philippinen wird ein Rückgang um 18 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Exporteure in der EU werden jedoch eine stärkere Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich haben. Hier wird ein Anstieg der Importe um rund 7 % erwartet.
Landwirte bieten wieder Blühpatenschaften an
Die Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach setzt die in 2020 begonnene und im letzten Jahr fortgesetzte "Aktion Blühpatenschaft" auch in diesem Frühjahr fort. Sie dient dazu, mit finanzieller Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und sonstigen Institutionen zusätzliche blühende Flächen für Insekten anzulegen. Schon in den vergangenen Jahren haben die Landwirte blühende Flächen auf ihren Feldern angelegt. 2021 konnte bei den Patenschaftsflächen gegenüber 2020 eine Steigerung von über 40 % erzielt werden
, so der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Wolfgang Wappenschmidt.
Der DVL zeichnete 2021 neun Siegerideen im Rahmen des DVL-Ideenwettbewerbes Modellbetriebe Bioökonomie in den Mittelgebirgen Deutschlands
aus (www.ibm.dvl.org/siegerideen). Im Sommer 2022 stehen nun drei Betriebsbesichtigungen von ausgezeichneten Modellbetriebe an. Diese sind als zweitätige Veranstaltung von Mittag zu Mittag geplant und werden in einer kleinen Gruppe von 10 Teilnehmenden durchgeführt.
- 05./06. Mai 2022: Kategorie 1
Innovative Produkte
- Besuch des Modellbetriebes Biohof Schlembach und dem Projekt
RhönWollets
in der Rhön - Mehr Informationen zur Idee unter: www.ibm.dvl.org/siegerideen/innovative-produkte
- Besuch des Modellbetriebes Biohof Schlembach und dem Projekt
- 23./24. Mai 2022: Kategorie 2: Gesamtbetriebliche Konzeption
- Besuch des
Brockenbauern
und seines Harzer Roten Höhenviehs im Harz - Mehr Informationen zur Idee unter: www.ibm.dvl.org/siegerideen/gesamtbetriebliche-konzeption
- Besuch des
- 07-/08. Juli 2022: Kategorie 3: Wertschöpfungsketten & Kooperation"
- Besuch einer Gemeinschaftsbiogasanlage in der Rhön
- Mehr Informationen zur Idee unter: www.ibm.dvl.org/siegerideen/wertschoepfungsketten-kooperationen
Die Betriebsbesichtigungen richten sich vorrangig an aktive Land- und Forstwirt*innen aus den Mittelgebirgen sowie an potenzielle Multiplikatoren der Ideen, z. B. Landschaftspflegeorganisationen.
Die Nutztier- und vor allem die Schweinhalter brauchen jetzt Planungssicherheit. Deshalb hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber Bundesminister Cem Özdemir aufgefordert, sich endlich mit verlässlichen Entscheidungen vor die Nutztierhaltung in Deutschland zu stellen. Während andere EU-Länder längst aktiv sind, ist der Bundesminister immer noch im Ankündigungsmodus
, sagte die Ministerin in München. Unsere Tierhalter, allen voran die Schweinehalter, stehen mit dem Rücken an der Wand. Sie geben aufgrund der schlechten Wirtschaftlichkeit, der fehlenden Anerkennung und mangelnder Perspektive reihenweise auf. Einfach laufen lassen ist keine Lösung.
Vor dem Hintergrund explodierender Futtermittelpreise bemühen sich Futtermittelhersteller, Berater und Landwirte um neue und innovative Wege, um das Maximum an Energie und Nährstoffen aus dem Futter zu gewinnen. Das Unternehmen Lallemand Animal Nutrition informiert im aktuellen Branchen-Newsletters über einige der neuesten Entwicklungen und Forschungen rund um mikrobiell basierte Lösungen und Ansätze, die dazu beitragen können, die Futtereffizienz und damit die Rentabilität der Betriebe zu verbessern und gleichzeitig das Wohlbefinden der Tiere zu erhalten.
Erzeugerpreise steigen auf breiter Front
Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Februar 2022 um 22,5 % höher als im Februar 2021. Dies ist der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Mai 2011. Gegenüber Januar 2022 stiegen die Preise um 3,3 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich die Preise für pflanzliche (+23,8 %) und für tierische Erzeugnisse (+21,4 %) deutlich gegenüber dem Vorjahresmonat.