BRS News

Nachhaltige Lebensmittelproduktion

BRS - Etwa 85 Prozent der pflanzlichen landwirtschaftlichen Produktion sind direkt nicht für den menschlichen Verzehr geeignet. Dazu gehören z.B. Grünland (Wiesen und Weisen), Zwischenfrüchte der landwirtschaftlichen Fruchtfolge, bei der Ernte anfallende Koppelprodukte (z.B. Stroh), Nebenprodukte der Verarbeitung von Lebensmitteln (z.B. Trester, Rapsextraktionsschrot) sowie Getreide geringerer Qualitäten. Nutztiere verwerten die für Menschen nicht essbare Pflanzenmasse aus der landwirtschaftlichen Produktion und erzeugen dabei hochwertige Lebensmittel. Durch diese Verwertung optimieren vor allem Wiederkäuer die Flächen- und Ressourcennutzung. Der dabei anfallende Wirtschaftsdünger wird dem agrarischen Stoffkreislauf wieder zugeführt und fördert die Humusbildung im Boden. Nutztiere sind somit auch essenzielle Beschleuniger des Kreislaufs von Pflanzennährstoffen, indem sie pflanzliche Biomasse schnell in hochwertigen Wirtschaftsdünger überführen. Die direkte Einarbeitung der nicht essbaren Biomasse in den Boden als organischer Dünger hätte entscheidende Nachteile: Die Zersetzung im Boden und somit die Freisetzung von Pflanzennährstoffen erfolgt deutlich langsamer. Dies hat entweder sinkende Ernteerträge oder einen stark erhöhten Mineraldüngerbedarf zur Folge.

Die EDEKA Minden-Hannover etabliert die Haltungsform 2 als neue Mindestanforderung bei Schweine- und Geflügelfleisch. Seit Anfang Oktober entsprechen alle Schweine- und Geflügelartikel mindestens den Kriterien der Haltungsform 2. Das gilt sowohl für Fleisch von der Bedientheke als auch für SB-Fleisch. Gleichzeitig baut die EDEKA Minden-Hannover ihr Angebot für die Haltungsstufen 3 und 4 kontinuierlich aus. Darüber hinaus werden alle Artikel unter der Marke Bauerngut aus Fleisch von Tieren aus deutscher Aufzucht hergestellt – meist aus norddeutschen Betrieben.

Dr. Heinrich Niggemeyer, Redaktionsleiter der Schweinezucht und Schweinemast (SuS)

Der schwache Fleischabsatz und ein europaweites Überangebot setzen den Markt für Schweinefleisch weiterhin massiv unter Druck. Viele sprechen von der schwersten Krise seit Jahren. Redaktionsleiter Dr. Heinrich Niggemeyer kommentiert die Situation in der aktuellen SuS.

Fred Schnippe, Fachredakteur für die SuS, Schweinezucht und Schweinemast (Verbandsorgan des BRS e.V.)

Die Schweinehalter stecken in einer der schwersten Krisen seit Jahrzehnten. Was sind die Ursachen? Welche Perspektiven gibt es? Fred Schnippe, SUS, sucht nach Antworten in der aktuellen Schweinezucht und Schweinemast.

©SuS - Die freie Abferkelung ist im ökologischen Landbau gesetzlich vorgeschrieben. Aber auch in der konventionellen Schweinehaltung werden Systeme für die freie ­Haltung in der Abferkelbucht zunehmend diskutiert. Die deutschen Zuchtorganisationen haben auf die neuen Anforderungen mit der Züchtung mütterlicher Sauenlinien reagiert. Der SuS-Redakteur beschreibt in der aktuellen SuS-Ausgabe (5/2021) ein Werkzeug der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), mit dem Ferkelerzeuger mütterliche und umgängliche Sauen für die Nachzucht auswählen können.

©SuS - Tierwohllabel sind seit Monaten ein Kernthema in der Schweinehaltung. Der Vorstoß der LEH-Ketten hat die Debatte zusätzlich befeuert. Auch Berlin will das Thema im Rahmen der Nutztierstrategie nach der Bundestagswahl fortsetzen. Völlig offen bleibt aber, wie die Verbraucher reagieren. Denn eins ist klar: Label sind keine Selbstläufer. Mehr erfahren Sie in der aktuellen SuS von Fred Schnippe.

©SuS - Vor wenigen Wochen haben die Lebensmitteleinzelhändler Aldi Nord und Süd mit ihrer An­­kündigung für einen Aufschrei gesorgt. Sie wollen ab 2030 nur noch Frischfleisch von Schweinen verkaufen, die in den Haltungsstufen 3 und 4 ge­­mästet worden sind. Andere LEH-Ketten zogen mit ähnlichen Aussagen nach. Die Öffnung der Ställe führt zwangsläufig zum Thema Biosicherheit. Denn Krankheitserreger, wie das ASP-Virus, können wesentlich schneller in offene Ställe eingetragen werden. Der Journalist Fred Schnippe beschreibt in der neuen SuS, 5/2021, Biosicherheitskonzepte für diese Stallform.

BZL-Infografik: Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebsstruktur

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft veröffentlicht regelmäßig Infografiken, die komplexe Sachverhalte auf einen Blick erkennbar machen sollen. In der aktuellen Grafik wird die Entwicklung in der landwirtschaftlichen Betriebsstruktur dargestellt. In Deutschland gibt es immer weniger landwirtschaftliche Betriebe, die dafür immer größer werden. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich ihre Anzahl halbiert, die durchschnittliche Größe hingegen verdoppelt. Das lässt erkennen, dass die landwirtschaftlich genutzte Fläche insgesamt im Zeitverlauf relativ konstant geblieben ist. In den vergangenen Jahren hat sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft verlangsamt. Dennoch: Allein seit 2010 ging die Anzahl der Betriebe um rund ein Achtel zurück. In absoluten Zahlen bedeutet das einen Verlust von über 36.000 Betrieben.

Nachhaltige Lebensmittelproduktion

Nutztiere sind ein unverzichtbares Element der agrarischen Bioökonomie, darauf machen Windisch und Flachowsky in einem viel beachteten Fachbeitrag Tierbasierte Bioökonomie aufmerksam, der in Kapitel 5 des Buches Das System Bioökonomie veröffentlicht wurde. Laien können die Kernaussagen des Beitrages hier nachlesen. Eine aktuelle Studie zum Thema Die Zukunft der Landwirtschaft: Wer produziert unsere Lebensmittel? bestätigt diese Aussage und stellt fest: Bei der verstärkten Nutzung der verfügbaren Ressourcen und der geringeren Abhängigkeit von externen Inputs ist die Kopplung von Ackerbau und Viehzucht ein wichtiges Mittel, um die großflächige Intensivlandwirtschaft zirkulärer zu gestalten. Die Autoren zielen damit auf eine mehr regionale, von Importen unabhängigere, kleinbäuerliche Landwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern. Sie kann aber grundsätzlich auf alle landwirtshaftlichen Regionen übertragen werden: Tierhaltung trägt zum Nährstoffkreislauf bei und schont Ressourcen.