BRS News

Anlässlich der Eröffnung des 11. Berliner Milchforums am 04.03. erläutert DBV-Vizepräsident und - Milchpräsident Karsten Schmal die schwierige wirtschaftliche Situation der Betriebe sowie die Stimmungslage unter den Milchviehhaltern: Ein ständiges Drehen an den Produktionsanforderungen und das gleichzeitige Drücken der Preise passen nicht länger zusammen. Klar ist, dass Erzeugerpreise von 33 Ct/kg beim Großteil der Betriebe nicht ausreichen, um die Umsetzung von höheren Tierwohl- und Umweltschutzanforderungen zu erfüllen. Unsere Molkereien sind gefordert, die Erzeugerpreise zeitnah und spürbar anzuheben. Die positive Entwicklung am Markt für Milchprodukte gibt dies her. Zum aktuellen Stand der Umsetzung der Milch-Strategie 2030 erklärt Schmal, dass die gemeinsame Kommunikationsplattform der Branche noch im Frühjahr 2021 an den Start gehe. Das Konzept zur Auslobung von QM-Milch auf Milchprodukten sowie das Zusatzmodul ‚QM Tierwohl‘ werden im Sommer stehen und könnten Anfang 2022 im Markt zur Umsetzung kommen.

Durch die Novellierung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, über die am 3. Juli 2020 durch den Bundesrat abgestimmt wurde, kommt es zu verpflichtenden Veränderungen in der Sauenhaltung. Sauenhalter stehen vor der Frage, welches System im Bereich der Sauenhaltung und Abferkelung für den eigenen Betrieb das Beste ist. Ein Beitrag in der Reihe Berichte über die Landwirtschaft gibt eine Literaturübersicht über Publikationen zu den Auswirkungen verschiedener Abferkelsysteme auf Ferkelverluste, Arbeitswirtschaftlichkeit und Ökonomie. Dazu wurden 42 Studien aus den Jahren 1992 bis 2020 zusammengetragen, die sich mit verschiedenen Abferkelsystemen, wie dem Ferkelschutzkorb, der freien Abferkelung, Bewegungsbuchten oder der Gruppenhaltung beschäftigen. Die Ergebnisse können von praktizierenden Sauenhaltern als Orientierungshilfe für Investitionsentscheidungen sowie als Grundlage für politische Entscheidungen künftiger Standards in der Sauenhaltung und der Wissenschaft verwendet werden.

In Deutschland werden aktuell rund 300 Millionen Liter Bioethanol überwiegend aus Weizen, Roggen, Triticale und Gerste erzeugt. Pressschlempen als Nebenprodukte aus der Spirituosen- und Bioethanolherstellung sind gute Proteinfuttermittel für Rinder, sollten aber einer genauen Futtermittelanalyse unterzogen werden, da ihr Futterwert stark schwanken kann. Prof. Dr. Olaf Steinhöfel und Dr. Siriwan Martens, LfULG, Köllitsch berichten in einem proteinmarkt-Beitrag nun über den Einsatz von Weizenpressschlempe in der Rinderfütterung in einem Fütterungstest.

Angesichts der zunehmenden Risse von Nutztieren durch Wölfe in Bayern hat Agrarministerin Michaela Kaniber erneut eine Absenkung der Schutzvorgaben für Wölfe gefordert. Entnahmen des Wolfes müssen künftig deutlich leichter möglich sein. Die Ministerin hat sich mit diesen Forderungen sowohl an den EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius wie auch an Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber gewandt.

Das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft bietet im Rahmen des Projektes Fokus Tierwohl am Montag, den 8. März 2021 von 18.45 - 21.00 Uhr ein kostenloses Online-Seminar zum Thema Hitzestress im Milchviehstall mit dem Referenten Johannes Zahner an. Im Vortrag werden verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung von Hitzestress vorgestellt.

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bietet am 18. März 2021 im Rahmen des Projektes Fokus Tierwohl eine kostenlose Online-Vortragsveranstaltung zum Thema Außenklimaställe – ein Stallsystem mit Zukunft an. Neben einem Überblick über Stallsysteme mit Außenklimareiz und deren Vermarktungsmöglichkeiten stellt ein Sauenhalter seinen Betrieb mit Sauen auf Stroh und Ferkelaufzucht im Außenklimastall vor. Darüber hinaus berichtet ein Schweinemäster über seine Erfahrungen bei der Umstellung von Vollspalten- zum Strohstall.

Die URS-Schweinespezialberatung führt am Dienstag, den 16. März 2021 von 14:00 bis 16:00 Uhr eine kostenlosen Online-Veranstaltung zum Thema Tierschutz to go - Was muss ich beim Tiertransport, kranken Tieren, Nottöten etc. beachten? durch. Zu den Themenbereichen Umgang mit kranken oder verletzten Tieren - behandeln oder töten, Nöttöten, Transportfähigkeit, Kadaverlagerung wurde als Referent Herrn Dr. Hendrik Nienhoff, Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, eingeladen.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat am 03.03.2021 die neue Bayerische Bäuerinnenstudie vorgestellt. Mit der Studie der Technischen Universität München, bei der rund 2.300 Frauen im Alter von 18 bis 82 Jahren aus dem ländlichen Raum befragt wurden, liegt nun nach zehn Jahren wieder eine breite aktualisierte Datenbasis zur Bedeutung der bayerischen Bäuerinnen auf landwirtschaftlichen Betrieben vor. Anhand dieser Faktengrundlage soll nun ein Landfrauen-Forum eingerichtet werden, um mit den Akteurinnen über die Fortentwicklung ihrer Arbeits- und Lebenssituation zu diskutiert. Eine vergleichbare Untersuchung hat bereits die Bundeslandwirtschaftsministerin in Auftrag gegeben.

©SuS - Strengere Vorgaben in der Klima-, Agrarumwelt- und Tierschutzpolitik verlangen neue Wege zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft. Das schreiben die Göttinger Agrarökonomen Prof. Achim Spiller, Dr. Gesa Busch und Prof. Stefan Tangermann in ihrem Diskussionsbeitrag Faire Spielregeln für eine nachhaltige Landwirtschaft. Die Wissenschaftler verweisen auf eine mögliche Verlagerung von Teilen der landwirtschaftlichen Produktion in Länder mit geringeren Standards, sollte es nicht gelingen, eine wirksame und zugleich wirtschaftlich verträgliche Nachhaltigkeitspolitik zu etablieren.

©SuS - Ab 1.1.2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland endgültig verboten. Eine der zugelassenen Alternativen zur herkömmlichen Kastration ist die Injektionsnarkose. Hauptvorteile:

  1. Es ändert sich nichts in der Ferkelaufzucht und Mast,
  2. Sichere Vermarktung des Fleisches und
  3. die Vorgaben des Tierschutzgesetzes (Schmerzausschaltung) werden eingehalten.

Aber wie hoch ist der Aufwand für das Mehr an Tierwohl? Dauert es nicht viel zu lange bis die Ferkel aus der Narkose aufwachen? Und ist der Tierarzt nicht zu teuer? Antworten gibt dieses Video! Die Bioferkelerzeuger Wilhelm und Sebastian Schulte-Remmert setzen vor der Ferkelkastration auf die Narkose per Spritze durch den Hoftierarzt.