BRS News
Wissenschaftsrat legt Empfehlungen für Agrar-, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften vor
Der Wissenschaftsrat hat seinen Bericht mit Empfehlungen für die Agrar-, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften für die kommende Dekade veröffentlicht. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hatte diese umfassende Strukturbegutachtung 2021 in Auftrag gegeben. Der Wissenschaftsrat zeigt in seinem Bericht Möglichkeiten auf, wie die fachbezogene Forschung künftig inhaltlich und strukturell aufgestellt sein sollte, um das Klima, die Umwelt und die biologische Vielfalt bestmöglich zu schützen, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, und die Landwirtinnen und Landwirte so zu unterstützen, damit sie die damit einhergehenden Anforderungen bewältigen können. Die Empfehlungen reichen von neuen nationalen und internationalen Kooperationen, Mapping und Strategieprozessen, ressortübergreifenden Maßnahmen der Strategiebildung und Politikberatung bis hin zu Forschungs- und Dateninfrastrukturen oder zum Überdenken des Exzellenzbegriffs. Konzeptioneller Rahmen der Empfehlungen bildet die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme.
Zuversichtlich blickt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers auf die neue Lage im Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement
, dessen Sprecher der Landwirt aus dem Landkreis Verden ist. Anfang April hatte das Bündnis die Mitarbeit im Dialogforum Wolf der Landesregierung ruhen lassen; jetzt wurden die Gespräche wieder aufgenommen. Mit den neuen Verabredungen können wir gut weiterkommen im ländlichen Raum. Wir werden konstruktiv mitarbeiten, denn wir müssen gemeinsam tragfähige Lösungen für den Umgang mit dem Wolffinden
, betonte Ehlers in einer Pressekonferenz nach der jüngsten Sitzung des Dialogforums.
Blauzungenkrankheit erreicht Hessen
In Hessen ist bei einem Rind die Blauzungenkrankheit (BTV) nachgewiesen worden. Wie das Landwirtschaftsministerium am Freitag in Wiesbaden mitteilte, war ein erkranktes Tier in Alsfeld (Vogelsbergkreis) entdeckt worden. Der Verdacht auf die Blauzungenkrankheit bestätigte sich durch Untersuchungen beim Landesbetrieb Hessisches Landeslabor in Gießen. Hessen verliert laut Ministerium dadurch den sogenannten BTV-Freiheitsstatus. Das hat unmittelbare Folgen für die Tierhalter. Ab sofort dürfen keine von der Seuche bedrohten Tiere mehr in seuchenfreie Regionen innerhalb der EU transportiert werden, also auch nicht in angrenzende Bundesländer mit Freiheitsstatus. Dies gilt für lebende Tiere.
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) ruft alle Milcherzeuger auf, die Forschungsarbeit von Tabea Karow, Studentin der Universität Göttingen, zu unterstützen. Ziel der Umfrage ist es, den Stand des Wissens zur Treibhausgasbilanzierung zu analysieren und Optimierungsmöglichkeiten des Klimachecks der Klimaplattform Milch zu identifizieren. Die Klimaplattform Milch ist die Datenbank der niedersächsischen Molkereien, in der die Ergebnisse des Klimachecks der Milchviehbetriebe erfasst werden.
Die Pläne des Einzelhandels, Weidemilch künftig der Haltungsform-Stufe 3 im neuen 5-stufigen Haltungsform-Kennzeichnungssystem zuzuordnen, lehnen Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte sowie weitere Partnerinnen und Partner eines breiten Bündnisses ab und haben sich daher mit einem Brief an Haltungsform.de gewendet. Zu den Unterzeichnenden gehören das Grünlandzentrum, die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft e. V. (AbL), der Bund deutscher Milchviehhalter e. V. (BdM), Greenpeace, das Landvolk Niedersachsen, Land schafft Verbindung, der NABU, Provieh e. V. sowie Vision 360 Agrar. Hintergrund ist eine neue Kennzeichnung des Lebensmittelhandels für Milch und Milcherzeugnisse und damit auch eine neue Einordnung der Weidemilch. Weidemilch soll künftig mit Milch aus Laufstallhaltung oder aus einem Offenfrontstall weiterhin auf einer Stufe stehen.
Verlässlich statt ideologisch: Das ist eine von zehn Kernforderungen in einem Papier, das der Deutsche Fleischerverband mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr veröffentlicht hat. Aktuell würden Punkte vorangetrieben, die der Lebenswirklichkeit der großen Mehrheit der Menschen im Lande widersprechen
, heißt es darin. Als Beispiel führt der Verband die Reformulierungs- und Reduktionsstrategie, die Zurückdrängung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs und die Einteilung in gute und schlechte Lebensmittel
an.
Die Haltungsform-Kennzeichnung wird ab dem 1. Juli um eine fünfte Stufe erweitert und passt die Bezeichnungen der einzelnen Stufen der ebenfalls fünfstufigen staatlichen Tierhaltungskennzeichnung für Schweinefleisch an. Die Änderungen der Bezeichnungen der einzelnen Stufen werden für alle Tierarten vorgenommen. Das betrifft die Kennzeichnung von Fleisch und Fleischwaren von Hähnchen, Puten, Enten, Rindern, Schweinen und Kaninchen sowie von Milch und Milchprodukten von Kühen. Der gesamte Anpassungsprozess beginnt am 01. Juli 2024 und wird ungefähr ein Jahr lang in Anspruch nehmen. Auch die Kriterien für Schweinefleisch werden innerhalb dieser Umstellungsphase an die staatliche Tierhaltungskennzeichnung angepasst. Durch diesen Prozess wird die inzwischen laut forsa-Befragung aus November 2023 bei 80 Prozent der Deutschen bekannte Haltungsform-Kennzeichnung auch weiterhin für Transparenz beim Einkaufen sorgen und Verbrauchern ermöglichen das Thema Tierwohl
bei ihrer Kaufentscheidung zu berücksichtigen.
Familie Schleupen bewirtschaftet ihren Milchkuhbetrieb in sechster Generation. Neben der Milch und dem Futteranbau für die rund 250 Milchkühe mit Nachzucht wird seit Anfang 2024 auch Wasserstoff aus Biogas als Pilotprojekt produziert. Grüner Wasserstoff, der CO2-frei auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt wird, gilt als Schlüsselelement für eine langfristig nachhaltige Energiewende. Das Ziel, effiziente Energie aus Gülle und Mist zu erzeugen, ist durch das hier auf dem Hof stattfindende Forschungsprojekt der RWTH Aachen und der Firma BtX energy GmbH ein Impuls, der bislang noch keine monetären Gewinne einbringt
, so Betriebsleiter Bernd Schleupen, es geht hier vielmehr darum, die Anlage ans Laufen zu bringen und mit Jahreswechsel in die gewinnbringende Vermarktung zu überführen.
Die Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (LV Milch NRW) fand auf dem Lefkeshof der Familie Schleupen in Hüls statt.
Bundesrat lehnt neues Düngegesetz ab
Der Bundesrat hat heute die Novelle des Düngegesetzes abgelehnt. Dieses hätte landwirtschaftlichen Betrieben eine Nährstoffbilanzierung auferlegt und wäre damit über die Vorgaben der Europäischen Kommission im Rahmen des Vertragsverletzungsverfahrens wegen Nicht-Einhaltung der EU-Nitratrichtlinie hinausgegangen.
Dazu kommentiert Dr. Theresa Krato, Fachgebietsleiterin Pflanzenernährung im Industrieverband Agrar e. V. (IVA), der die deutsche Mineraldünger-Produzenten vertritt: Die Ablehnung im Bundesrat ist konsequent. Das von der Bundesregierung erarbeitete neue Düngegesetz ließ die großen Zukunftsfragen für eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Regulierung unbeantwortet. Ein modernes Düngerecht muss klären, wie auch in
roten Gebieten bedarfsgerecht gedüngt werden kann. Es muss Anreize setzen, die Potenziale moderner Düngemittel und präziserer Ausbringungstechnik auf das Feld zu bringen.
Am Montag, den 08. Juli ab ca. 10:00 Uhr wird das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) ihr ihre elektronische Mitteilungsplattform auf unserer Homepage www.laves.niedersachsen.de freischalten! Dort finden die Landwirte detaillierte Anleitung mit allen Screenshots, in der Schritt für Schritt der Mitteilungsweg beschrieben wird.