BRS News
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) wird gemeinsam mit topagrar in diesem Jahr vier Konferenzen zum Thema Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Welche Landwirtschaft wollen wir?
durchführen. Auf den Veranstaltungen soll den Fragen nachgegangen werden, vor welchen Herausforderungen die Landwirtinnen und Landwirte und ihre Partner in der Agrarbranche stehen, welche Erwartungen Bürgerinnen und Bürger an die Landwirtschaft der Zukunft stellen, warum Ökologie, Klima- und Artenschutz und moderne Landwirtschaft keine Gegensätze sind und welchen Beitrag Innovationen leisten können, um Zielkonflikte zwischen Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit aufzulösen. Die Veranstaltungen finden in Präsenz in Berlin statt und werden gleichzeitig im Livestream digital ausgestrahlt.
Leitfaden "Koppelprodukte für Biogasanlagen"
Das Verbundvorhaben Landwirtschaftliche Rest- und Abfallstoffverwertung – Lösungsansätze zur technischen Anpassung bestehender Biogasanlagen für die Nutzung faseriger Reststoffe
(LaRA) wurde am 31. Dezember 2022 nach einer Gesamtlaufzeit von drei Jahren und zwei Monaten abgeschlossen. Ziel des Vorhabens war u. a. die Erstellung eines Leitfadens, um den Einsatz von landwirtschaftlichen Koppelprodukten in Biogasanlagen zu steigern. Zu diesem Zweck wurden zu den drei Kategorien Mist, Stroh und Landschaftspflegegras fünf Biogasanlagen ausgewählt und anlagentechnisch, prozesstechnisch und (sozio-) ökonomisch analysiert. Die daraus abgeleiteten allgemeingültigen sowie substratspezifischen Ergebnisse und Empfehlungen wurden in dem Leitfaden Zukunftskonzept Koppelprodukte: Biogasproduktion aus Stroh, Mist und Co. – Faserhaltige Substrate richtig einsetzen zusammengetragen. Der Leitfaden soll praxisnah helfen, den Einsatz von Mist, Stroh und Landschaftspflegegras in der eigenen Anlage zu bewerten und umzusetzen. Zusätzlich bieten Beratungseinrichtungen wie C.A.R.M.E.N. e.V. auf Wunsch Unterstützung.
Faktensammlung zum Tierarztmangel
Anfang September 2022 lud der Dessauer Zukunftskreis (DZK) nach Wörlitz ein; dort trafen sich Kollegen aus tierärztlicher Praxis, Verwaltung, Hochschule und Industrie sowie Vertreter aus Verbänden und einzelnen Landestierärztekammern inklusive einer Delegation aus Österreich. Im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens standen Referate und Diskussionen über die Zukunft der Veterinärmedizin vor dem Hintergrund eines bedrohlich zunehmenden Personalmangels. Am zweiten Tag wurden gemeinschaftlich 14 Themenfelder erarbeitet, jeweils aufbereitet als Forderung mit Lösungsansätzen und ergänzt um eine Auswahl an zuständigen Akteuren. Es wurde beschlossen, die Ergebnisse in einem Wörlitzer Memorandum (WM) übersichtlich zusammenzufassen und anschließend zu publizieren. Das Memorandum wurde auf der noch im Aufbau befindliche Seite der Branchen-Initiative tierarztmangel.de veröffentlicht.
Lebensmittel tierischen Ursprungs sind evolutionär angemessene Lebensmittel für den Menschen. Es ist daher bemerkenswert, dass sie jetzt von einigen als ungesund, nicht nachhaltig und unethisch dargestellt werden, insbesondere im urbanen Westen. Die Vorteile ihres Verzehrs sind dennoch beträchtlich, da sie ein breites Spektrum an Nährstoffen bieten, die für die Entwicklung, Funktion und das Überleben von Zellen und Geweben benötigt werden.
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hat Wissen zu wirkungsvollen Arzneipflanzen zusammengetragen. Das Faktenblatt Kälber und Ferkel mit Arzneipflanzen stärken
stellt die traditionell am häufigsten eingesetzten und aus wissenschaftlicher Sicht vielversprechendsten Arzneipflanzen vor und erläutert anhand von Praxisversuchen und Fallbeispielen, wie sie in der Praxis einsetzbar sind.
Umweltverbände und Stiftungen, aber auch die Verbraucherpresse zeichnen ein Zerrbild der Tierhaltung und des Fleischverzehrs. Es werden Mythen verbreitet und Klischees bedient, die nichts mit der modernen Tierhaltung in Deutschland zu tun haben oder die sich wissenschaftlich nicht bestätigen lassen. Hierauf weisen der Bundesverband Rind und Schwein, die Brancheninitiative Fokus Fleisch und LAND.SCHAFFT.WERTE. hin. Was bei der Kritik vergessen wird: tierische Lebensmittel sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Mischkost. Sie schonen Ressourcen und können das Klima sogar entlasten. Zudem gehört die deutsche Tierhaltung zu den effizientesten Branchen im internationalen Vergleich mit geringen Emissionen.
Vom 26. - 29. April 2023 findet im Castleknock Hotel in Dublin die Europäische Holstein & Red Holstein Konferenz zum Thema Farming with Nature - Future Proof the Cow
statt. Gastgeber der Konferenz ist die Irish Holstein Friesian Association (IHFA). Im Rahmen der Konferenz finden die Jahreshauptversammlung der European Holstein and Red Holstein Confederation (EHRC) sowie verschiedene Veranstaltungen
zu den Themen Holstein-Genetik für alle Systeme, neue Trends und Merkmale, Digitalisierung im Betrieb und Kühe der Zukunft statt. Neben der Konferenz werden u.a. Betriebsbesichtigungen sowie ein Galaball und die Emerald Expo-Ausstellung durchgeführt.
ALDI Nord und ALDI SÜD gehen den nächsten Schritt beim #Haltungswechsel: Bis 2030 werden die Discounter auch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren in Deutschland vollständig auf die beiden höchsten Haltungsformen 3 und 4 umstellen. Julia Adou, Director Corporate Responsibility bei ALDI SÜD, sagt: Die Ausweitung des Haltungswechsels auf gekühlte Fleisch- und Wurstwaren ist für uns der nächste logische Schritt. Wir ermöglichen Lieferanten sowie den Landwirtinnen und Landwirten, dass ein größerer Teil des Tieres besser vermarktet werden kann und weiten gleichzeitig unser Sortiment an Waren aus den höheren Haltungsformen aus.
Möglichkeiten der Methanreduzierung
Deutschland verfolgt in seinem Klimaschutzgesetz das Ziel, bis 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Um dieses zu erreichen, müssen die Emissionen aller Bereiche bis 2030 um 65 % gegenüber 1990 reduziert werden. Was die im Zuge der Wiederkäuerverdauung entstehenden CH4-Emissionen betrifft, müssten diese bis 2030 auf 853.000 Tonnen (2020: 927.000 Tonnen) gesenkt werden. Daher beschäftigen sich auch weltweit zahlreiche Wissenschaftler mit möglichen Strategien zur Verringerung dieser Emissionen. In einem kürzlich erschienenen Artikel von Beauchemin et al. (2022) wird der aktuelle Stand der verfügbaren Strategien zur Verringerung des Methanausstoßes dargestellt und zugleich analysiert, worin die Chancen, aber auch Hindernisse bzw. Risiken liegen. Ausgewählte Aspekte hieraus werden in einem aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag wiedergegeben und ergänzt.
Ein Großteil der noch verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen der bundeseigenen Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) soll künftig verpachtet werden. Hierbei werde vorrangig, aber nicht ausschließlich, an ökologisch beziehungsweise nachhaltig wirtschaftende Betriebe verpachtet, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (20/5467) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (20/5057). Im Jahr 2022 sei eine erste Ausschreibungsrunde erfolgt, die auf ökologisch wirtschaftende Betriebe beschränkt gewesen sei. Sei kein Zuschlag erteilt worden, hätten in einer zweiten Ausschreibungsrunde alle Marktteilnehmer ein Pachtgebot abgeben können.