BRS News
idw - Wie wirksam Agrarumweltmaßnahmen für die biologische Vielfalt sind, hängt von verschiedenen Faktoren und dem jeweiligen Blickwinkel ab. Das zeigen Agrarökologen der Universität Göttingen und des Zentrums für ökologische Forschung im ungarischen Vácrátót in einem Artikel in der Fachzeitschrift Basic and Applied Ecology. Berücksichtigt man aber die Tatsache, dass Getreideflächen im Öko-Landbau nur halb so viel Ertrag liefern wie konventioneller Anbau, verkehrt sich die Einschätzung. Denn der 50-prozentige Weizen-Ertragsverlust auf einer zehn Hektar großen Fläche Öko-Landbau ist gleichwertig mit dem Ertrag von fünf Hektar konventionellem Anbau plus fünf Hektar Blühstreifen, was zu 3,5-mal mehr Bienen führen würde. In diesem Szenario erweist sich der Öko-Landbau als wenig geeignet für eine effektive Wildbienenförderung.
Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Nur wenn der Flächenanteil der Maßnahmen sowie die Ertragssituation berücksichtigt werden, können wir ein ausgewogenes Verständnis der ökologischen und ökonomischen Wirksamkeit von Umweltmaßnahmen erreichen", so die Autoren.
Mehr Bio und regionales Essen in bayerischen Kantinen – das ist das erklärte Ziel der Bayerischen Staatsregierung. Bis 2025 sollen in allen staatlichen Kantinen im Freistaat mindestens 50 Prozent der Zutaten aus regionaler und ökologischer Erzeugung stammen, um als Beispiel für nichtstaatliche Betriebskantinen voranzugehen. Mit der neuen Aktion Heimatteller
will Ernährungsministerin Michaela Kaniber nicht nur Appetit auf regionale Lebensmittel machen, sondern die heimischen Produkte auch bei der Speisenauswahl in der Kantine für die Gäste sichtbar machen. Wie die Ministerin zum Start der Aktion in der Kantine am Allianz Campus Unterföhring sagte, wird ein Mittagessen zum Heimatteller
, wenn mindestens die Hälfte der Zutaten aus bayerischer Landwirtschaft kommt.
Das Netzwerk Fokus Tierwohl bietet weitere Veranstaltungen an:
Am 27. und 28. Juni 2022 finden jeweils von 10 bis 12 Uhr die Veranstaltungen Hitzestress bei Schweinen im Online-Format statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten.
Die Rindfleischproduktion in der Türkei ist im Zeitraum 2020-2021 nach Angaben von TurkStat um 8,9 % gestiegen und wird auf 1.460.719 Tonnen geschätzt. Die Erzeugung von rotem Fleisch insgesamt (Rind-, Ziegen-, Schaf- und Büffelfleisch) stieg um 9,3 % auf 1.952.038 Tonnen.
Das 6. Forum des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) findet am 1. September 2022 im Rahmen der Bonner Ernährungstage statt – digital und interaktiv. Um Digitalisierung geht es auch inhaltlich entlang der Fragestellung Ernährung 4.0: Wie die Digitalisierung unser Essen beeinflusst
. Algorithmen und Künstliche Intelligenz halten in viele Bereiche der Lebensmittel- und Ernährungswelt Einzug: Von ersten intelligenten Einkaufswagen, Online-Bauernmärkten und Apps für den Lebensmitteleinkauf bis zu digitalen Tools in der Ernährungsberatung, neuen Ansätzen in der Ernährungsforschung und kreativen Konzepten von Food-Start-Ups. In diesen Entwicklungen steckt ein riesiges Potenzial für eine zukunftsfähige Ernährung. Diese Chancen stehen beim diesjährigen BZfE-Forum im Vordergrund. Das Programm sowie weitere Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung gibt es unter www.bzfe.de.
Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) kritisiert die heute bekannt gewordenen Pläne des Bundesumweltministeriums (BMUV) zu Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse scharf. Demnach soll ihr Anteil im Jahr 2023 auf 2,5 Prozent reduziert werden und bis 2030 auf Null sinken. Der Vorschlag des Bundesumweltministeriums ist zynisch. Frau Lemke schiebt den Krieg in der Ukraine vor, um ihr tatsächliches Ziel durchzusetzen: Biokraftstoffe bis 2030 abzuschaffen. Es geht ihr also überhaupt nicht um die aktuelle Versorgung mit Lebensmitteln, sondern darum, die fehlgeleitete Klientel zu bedienen, die seit Jahren gegen Biokraftstoffe polemisiert
, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).
Eine Banane ist keine Schraube. Bei dem Versuch, beide Produkte anhand ihres C02-Fußabdruckes zu vergleichen, scheitern die meisten Schätzmodelle. Diese sog. Lebenszyklusmodelle stammen meist aus der Industrie und vergleichen die Emissionen auf Basis von Gewicht oder Volumen. Lebensmittel dagegen sind nicht homogen. Eine Gurke hat ein gänzlich anderes Nährwertprofil, als Erbsenbrei, ein Ei oder ein Stück Fleisch. Immer mehr Wissenschaftler fordern daher, die Emissionen auf Nährwertprofile unterschiedlicher Lebensmittelgruppen zu beziehen. Im Idealfall vergleicht man diese dann innerhalb identischer Lebensmittelprofile, wie z.B. Protein- oder Kohlenhydratlastigen Lebensmitteln. Der Teufel steckt aber im Detail. So enthält Milch mehr als 2.000 chemischen Verbindungen, von denen wir noch gar nicht wissen, welche Bedeutung sie für die menschliche Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen haben. Dr. Peter de Jong, leitender Wissenschaftler für die Lebensmittelverarbeitung bei NIZO Food Research hat dazu ein aufschlussreiches Interview gegeben.
Im Rahmen des Verbundprojektes Netzwerk Fokus Tierwohl findet am Montag, den 13.06.2022 von 19.30 bis 21:00 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema Afrikanische Schweinepest statt. Diese richtet sich in erster Linie an Landwirte und Jäger.
Die Fallwildsuche ist eine unerlässliche, jedoch sehr aufwendige Maßnahme, um gegen die ASP beim Wildschwein vorzugehen. Um die Infektionskette in der Wildschweinpopulation zu unterbrechen, ist es unerlässlich die Wildschweinkadaver aus der Umwelt zu entnehmen. Dazu stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, wobei jede ihre Möglichkeiten und Grenzen hat, sei es eine Menschenkette oder die Suche mit Hund. Dr. Sandra Kallähn vom ASP-Kompetenzzentrums Baden-Württemberg wird an diesem Abend über die Notwendigkeit und die Umsetzung einer effektiven und gezielten Fallwildsuche sprechen und erläutern weshalb es sich hierbei sprichwörtlich um die Nadel im Heuhaufen handelt. Die Veranstaltung findet über das BMEL geförderte Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl statt und wird von den
Projektpartnern LAZBW Aulendorf und LSZ Boxberg organisiert. Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Anmeldung bis zum 12.06.2022 hier.
Agora Agrar sucht für sein neues 12-köpfige Team unter der Leitung von Dr. Christine Chemnitz und Prof. Dr. Harald Grethe zum frühestmöglichen Zeitpunkt ihren Hauptsitz am Standort Berlin (Hackescher Markt) eine Teamleitung Umbau der Nutztierhaltung: Agora Agrar (m/w/d). Die Aufgaben umfassen
- Entwicklung eines strategischen Arbeitsprogramms für den Umbau der Nutztierhaltung, einschließlich der Konzeption, Durchführung, Koordinierung und Verwaltung spezifischer Projekte;
- Inhaltliche Leitung eines kleinen Teams und Steuerung der Zusammenarbeit mit den anderen Themenbereichen der Agora Agrar;
- Erarbeitung von politischen Analysen und Handlungsempfehlungen;
- Aktive Mitwirkung an der Gesamtstrategieentwicklung der Agora Agrar;
- Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen sowie intensiver Austausch mit Interessengruppen, politischen Entscheidungsträger: innen und anderen relevanten Akteur:innen;
- Konzeption und Moderation von Dialogformaten, Hintergrund- und Fachgesprächen auf Deutsch und Englisch.
Thinktank „Agora Agrar“ nimmt Arbeit auf
Die neu gegründete Organisation Agora Agrar
hat heute seine Arbeit aufgenommen. Das unabhängige ThinkTank hat sich zum Ziel gesetzt, wissensbasierte und umsetzbare Politikvorschläge für eine nachhaltige Ernährung, Land- und Forstwirtschaft zu entwickeln. Durch fundierte Analysen und die Organisation von Dialogen wird die Organisation politische Aushandlungsprozesse zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen unterstützen.
Agora Agrar arbeitet parteipolitisch unabhängig und wird durch die Förderung privater Stiftungen getragen. Dazu gehören die Robert Bosch Stiftung, Porticus, die European Climate Foundation und die Umweltstiftung Michael Otto. Auch die Stiftung Mercator zählt zu den Unterstützern des Thinktanks.