BRS News

Eine im Auftrag der neuseeländischen Firma Quantec von einem unabhängigen US-Labor durchgeführte Untersuchung zeigt, dass ihr patentierter, aus neuseeländischer Milch gewonnener Inhaltsstoff IDP® (Immune Defense Proteins) die Fähigkeit hat, Zellen vor COVID-19 zu schützen. IDP® bestehe aus mehreren Milcheiweißen und wirke entzündungshemmend, antioxidativ und antimikrobiell, so das Unternehmen. Der CEO von Quantec, Raewyn McPhillips, sagt, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass IDP® eine wichtige Rolle im weltweiten Kampf gegen das sich schnell entwickelnde Virus spielen könnte.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 21,2 Millionen Euro an das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf bei Rostock übergeben. Bislang lag der Schwerpunkt der Arbeit des FBN vorrangig in der Erforschung der Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere, darunter besonders die genetischen und physiologischen Grundlagen sowie die Umwelt der Tiere. Grundsätzliches Ziel der Arbeit bleibt auch weiterhin die Verbesserung des Tierwohls in den verschiedenen Management- und Haltungssystemen. Für neue innovative Forschungsansätze sind aktuell organisatorische Reformen des Instituts in Planung.

Am 19.03.2021 geht die Wirtschaftsdüngerplattform www.naehrstoffzentrale.de offiziell an den Start. Der Kreislandvolkverband Vechta e.V. hat dieses LEADER-geförderte Projekt in den vergangenen zwei Jahren umgesetzt. Auf der neuen Internetseite können Landwirtinnen und Landwirte Wirtschaftsdünger (Gülle), Gärreste, Mist und weitere Nährstoff suchen und zum Verkauf anbieten. Durch die Bündelung von Angebotsmengen auf der Internetplattform haben interessierte Landwirte, aber auch Biogasanlagenbetreiber sowie Transporteure und Händler die Möglichkeit, Aufnahme- und Abgabemengen in direktem Kontakt zu handeln ohne dabei Konditionen und Entfernungen aus den Augen zu verlieren. Selbstverständlich sind dabei die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich der Meldung zu beachten.

Der Digitalverband Bitkom hat eine umfassende Studie zu Klimaeffekten der Digitalisierung vorgelegt, die von Umwelt- und Digitalisierungsexperten von Accenture erstellt wurde. Darin werden jene sieben Anwendungsbereiche digitaler Technologien untersucht, in denen ein besonders großer CO2-Einspareffekt erzielt werden kann. Es handelt sich dabei um die industrielle Fertigung, Mobilität, Energie, Gebäude, Arbeit & Business, Landwirtschaft sowie Gesundheit. Wie die Studie "Klimaeffekte der Digitalisierung" zeigt, können die CO2-Emissionen in Deutschland durch den gezielten und beschleunigten Einsatz digitaler Lösungen in den kommenden zehn Jahren um bis zu 151 Megatonnen CO2 verringert werden. Das entspricht rund einem Fünftel der heutigen CO2-Emissionen. Unter Berücksichtigung des durch digitale Geräte oder Infrastrukturen erzeugten CO2-Ausstoßes beträgt die durch Digitalisierung erreichbare CO2-Einsparung 129 Megatonnen netto. Insgesamt muss Deutschland in den kommenden zehn Jahren 262 Megatonnen CO2 einsparen. In der Landwirtschaft können so z.B. durch den Einsatz von intelligenten Bodenmanagementsystemen sowie durch Präzisionsfütterung und Tierüberwachungssysteme insgesamt bis zu 7 Megatonnen CO2 bei einer beschleunigten und bis zu 4 Megatonnen CO2 bei einer moderaten Digitalisierung einsparen.

DIALOG Milch betrachtet in seinem neuesten Beitrag ausgewählte Beispiele des Smart Livestock Farming sowie deren Zusammenspiel auf dem landwirtschaftlichen Betrieb und geht den Fragen nach, welche Techniken in heutigen Milchkuhställen zum Einsatz kommen, was sie können und was Precision Livestock Farming oder sogar Smart Livestock Farming für Mensch, Tier und Umwelt bedeuten.

VUSA BRS

Die Bundesregierung hat am 2. März 2021 eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/26721) zur Novellierung der TA Luft beantwortet (19/27165). In der Anfrage stellt die Fraktion fest, dass die Empfehlungen der betroffenen landwirtschaftlichen Verbände unzureichend berücksichtigt wurden und verweist insbesondere auf eine gemeinsame Stellungnahme des Verbands unabhängiger Sachverständiger im Agrar-Umweltbereich e.V. (VUSA e.V.) und des Bundesverbands Rind und Schwein e.V. (BRS e.V.) vom 15. Dezember 2020 (redaktionell angepasst am 17. Dezember 2020). In einer Pressemeldung des Bundestages zur Antwortheißt es, Etwaige Zielkonflikte zwischen den Erfordernissen des Tierwohls und des Immissionsschutzes wurden im Entwurf der TA Luft berücksichtigt. Die Bundesregierung wehrt sich auch gegen den Vorwurf, dass sie bei der Minderung der Ammoniakemissionen über europarechtliche Anforderungen hinausgehe. Vielmehr lägen die im Entwurf der TA Luft festgelegten Werte innerhalb des von der EU explizit eingeräumten Spielraums.

Der VUSA e.V. und der BRS e.V. sehen das anders und haben eine Bewertung der Antwort vorgenommen.

Die Landwirtschaft klimaneutral zu machen, könnte teuer werden und wird wahrscheinlich nur für reiche Länder machbar sein, sagt eine Studie von ETH-​Forschenden. Laut einer ETH-Pressemeldung könne die Reduktion der Treibhausgase Methan und Lachgas nur mit begrenzten und teuren technischen Mitteln erreicht werden. Um die Klimaziele einzuhalten, müsse daher der Konsum von Produkten wie Fleisch, Milchprodukte oder Reis eingeschränkt werden. Die ETH-Forschenden haben das Problem nun aus einer anderen Perspektive betrachtet. Sie fragten sich, wie viel mehr CO₂ aus der Atmosphäre entfernt werden muss, wenn es nicht gelingt, den Ausstoss der übrigen landwirtschaftlichen Klimagase zu kompensieren. Zudem untersuchten sie, wie sich die zusätzlichen Reduktionsmaßnahmen auf den Preis von Milch, Fleisch und Reis niederschlagen könnten und welche Auswirkungen dies auf die Lebensmittelversorgung von Entwicklungsländern hätte.

Im 66-seitigen Ratgeber Förderung 2021, der im März als Beilage zur Landwirtschaftlichen Zeitschrift Rheinland erschienen ist, haben die Förderungsexperten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen alle Fragen, die sich für die Landwirte aus den komplizierten Bestimmungen rund um die die EU-Agrarprämien und spezielle Förderangebote für landwirtschaftliche Betriebe in NRW ergeben, zusammengestellt.

Der aktuelle proteinmarkt-Fachbeitrag von Prof. Katrin Mahlkow-Nerge, Fachhochschule Kiel, beschäftigt sich mit dem Einfluss der Körperkondition auf die Klauengesundheit. Leistungsstarke Kühe mit guter Fruchtbarkeit und möglichst langer Lebensdauer – dieser Wunsch kann nur dann Realität werden, wenn dafür im wahrsten Sinne des Wortes ein stabiles Fundament besteht. Leider aber zählen Klauenerkrankungen zu den gesundheitlichen Problemen, die bereits seit einigen Jahren in Milchkuhherden massiv zugenommen haben und daher auch international als eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen angesehen werden.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) gilt weltweit als eine der meist gefürchtetsten Tierseuchen. Die Viruserkrankung ist hochansteckend, verläuft akut und befällt hauptsächlich Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Im Falle eines Ausbruchs werden strenge Sperr-, Kontroll- und Keulungsmaßnahmen notwendig. Tierverluste sowie langwierige Handelsrestriktionen führen zu hohen wirtschaftlichen Einbußen. Anhand einer Simulationsstudie der Vetmeduni Vienna in Zusammenarbeit mit der AGES und dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wurden Notfallmaßnahmen und Bekämpfungsstrategien nun bewertet.