BRS News
Die Linke fordert einen "runden Tisch zur Sicherung der Zukunft von Freiland- und Weidetierhaltungen
Die Weidetier- und Freilandhaltungen sind die am meisten tiergerechten und am Gemeinwohl orientierten Haltungsformen. Sie sind breit in der Gesellschaft akzeptiert, fördern die biologische Vielfalt und sind traditioneller Teil der Agrarkulturlandschaft. Sie schließen regionale Stoffkreisläufe, sind mit kurzen Lieferketten und einer regionalen Verarbeitung und Vermarktung verbunden und leisten damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Dennoch stehen sie aktuell oft unter erheblichem Druck, nicht nur durch Immissions-, Boden- und Gewässerschutzauflagen, sondern zunehmend auch durch das wachsende Risiko der Ein- und Verschleppung von gefährlichen Tierseuchen, wie beispielsweise aviäre Influenza (Vogelgrippe), Afrikanische Schweinepest oder Blauzungenerkrankung. Für eine gesellschaftlich gewollte Sicherung der Zukunft der Weidetier- und Freilandhaltung werden neue Konzepte gebraucht, sowohl zu den rechtlichen als auch zu fördertechnischen Rahmenbedingungen.
Die Fraktion Die Linke fordert in einem Antrag (19/27834) einen runden Tisch zur Sicherung der Zukunft von Freiland- und Weidetierhaltungen
. Als Teilnehmer dieses runden Tisches sollen nach Ansicht der Linksfraktion Tierhalter, Wissenschaftler, Tierärzte, Vertreter von Naturschutzverbänden sowie weitere Akteure zusammenkommen.
Im Rahmen eines digitalen Festaktes unterzeichneten Landwirtschaftsverbände, Landwirtschaftskammer, das NRW-Umweltministerium sowie Verbände der Wasserwirtschaft ein neues 12-Punkte-Programm zur Zukunft der NRW-Wasserkooperationen am Weltwassertag.
Worauf muss ich beim Stallbau achten? Wie werden die Kälber abgesetzt? Welches System passt zu meinem Betrieb? Welche Kühe eignen sich als Ammen? Silvia Ivemeyer und Christel Simantke (Uni Kassel, Witzenhausen) werden jeweils in einem kurzen Vortrag einen Überblick über das Thema geben. Anschließend stellen drei Landwirt*innen vor, wie sie die kuhgebundene Kälberaufzucht auf ihren Betrieben konkret umsetzen.
Termin: 7. April 2021 von 20:00 bis 21:30 Uhr
Veranstalter: Verbund Ökologische Praxisforschung V.Ö.P.
Kosten: keine Teilnahmegebühr
Die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie beim V.Ö.P.
Die Verbesserung der Klauengesundheit spielt in vielen Betrieben eine zentrale Rolle für das Tierwohl und die Leistungsfähigkeit der Milchviehherde. Wolfgang Sekul, Experte vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) informiert über ursächliche Zusammenhänge. Seine Erläuterungen zeigen auf, wie Klauenerkrankungen durch gutes Management verhindert und in Erkrankungsfällen erfolgreich behandelt werden können. Regionalberater Martin Weiß begleitet das Seminar.
Termin: 31. März 2021 von 19:30 bis 21:30 Uhr
Veranstalter: Bioland Landesverband Baden-Württemberg e.V. zusammen mit Bioland-Gruppe Isny
Kosten: keine Teilnahmegebühr
Ergänzende Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Internetseite von Bioland.
Online-Seminar: Ökolandbau in der Praxis - Melkroboter und Weidegang erfolgreich umsetzen
Weidegang gehört zur ökologischen Milchviehhaltung dazu. Doch wie lässt er sich mit automatischen Melksystemen kombinieren? Uwe Eilers vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) erläutert, worauf bei der Kombination von Melkrobotern und Weidegang zu achten ist. Sören Binder, Bioland Rinderfachberatung, wird die Veranstaltung moderieren und steht auch für inhaltliche Fragen zur Verfügung. Konrad Stöger berichtet aus seiner betrieblichen Praxis.
Termin: 31. März 2021 von 14:00 bis 16:00 Uhr
Veranstalter: Bioland Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Kosten: keine Teilnahmegebühr
Ergänzende Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Intenetseite von Bioland.
Weidetiere sind ein entscheidender Bestandteil eines nachhaltigen agrarischen Systems. Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen zeigt, dass die Viehhaltung, wenn sie richtig betrieben wird, dazu beiträgt, organisches Material aufzubauen und Kohlenstoff im Boden zu speichern. Der Boden ist laut der Europäischen Umweltagentur die zweitgrößte Kohlenstoffsenke nach unseren Ozeanen. Weidetiere regenerieren das Land, indem sie den Boden mit Dung düngen und somit den Pflanzen helfen, Kohlenstoff einzulagern. Die neuseeländische Beraterin für biologische Böden, Phyllis Tichinin, sagte, die Weideflächen Neuseelands könnten durch regenerative Beweidungstechniken rund 61 Megatonnen Kohlenstoff pro Jahr speichern. Das ist mehr als unsere gesamten Netto-Kohlenstoffemissionen. Das bedeutet, dass wir über die Kohlenstoffneutralität hinausgehen und kohlenstoffnegativ werden.
Was bedeutet das nun für den Verbraucher? Es sei wichtig, sich darüber zu informieren, woher die Produkte kommen und mit welchen Methoden sie produziert wurden. Fleisch müsse nicht vom Speiseplan gestrichen werden.
Eine Studie der Oxford Universität befasst sich mit der Rolle von Lebensmitteln tierischer Herkunft bei der Deckung des menschlichen Mikronährstoffbedarfs. Bei den Auswertungen mit 24.000 vegan und vegetarisch lebenden Probanden in Großbritannien wurde festgestellt, dass Veganer trotz der Verwendung von angereicherten Lebensmitteln einen Mangel an vielen Mikronährstoffen aufwiesen. Nahrungsmittel tierischen Ursprungs bieten eine ideale Kombination aus hochwertigem Protein und essentiellen Vitaminen und Mineralien in einer bioverfügbaren Matrix. Die aktuelle Diskussion um die landwirtschaftliche Nutztierhaltung wird von Fragen im Zusammenhang mit dem Kohlenstoff-Fußabdruck
dominiert. Die Bewertung der Nachhaltigkeit muss jedoch auch auf der Prämisse aufbauen, dass zukünftige Generationen Zugang zu ausreichender Qualität und Quantität hochwertiger Nahrungsmittel benötigen. Mit einer wachsenden Weltbevölkerung steigt der Bedarf an qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln. Die Land- und Wasserressourcen sind begrenzt und die Auswirkungen des Klimawandels erfordern ebenfalls Anpassungen der landwirtschaftlichen Praktiken.
Dass wir in Zeiten der Corona-Pandemie ausreichend Lebensmittel haben, verdanken wir Landwirten und allen in der Agrarbranche tätigen Menschen. Daran erinnern die Amerikaner mit ihrem National Agriculture Day
, der am 22. März begangen wird. Joe Biden erinnerte in seiner Dankesrede nicht nur an die Leistung der Landwirte für die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln, sondern erkannte auch die Rolle der Landwirtschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels. Von der Bindung von Kohlenstoff im Boden bis zur Erzeugung erneuerbarer Energie in landwirtschaftlichen Betrieben werden wir weiterhin Innovationen entwickeln und neue Einnahmequellen für Landwirte und Viehzüchter schaffen, während wir gleichzeitig einen widerstandsfähigen Agrarsektor aufbauen,
heißt es in seiner Erklärung.
Vor diesem Hintergrund bekommen Pläne wie Tierwohlabgabe, European Green Deal
und Farm-to-Fork
eine ganz neue Bedeutung. Prof. Michael Schmitz sorgt sich um die Existenz der deutschen Landwirtschaft (Landwirtschaft im perfekten Sturm).
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Die EU-Strategie Farm to Fork
ist so ehrgeizig, dass Europas Tierhalter um bäuerlichen Traditionen und Strukturen fürchten. Sie glauben, dass bereits erzielte Fortschritte nicht wirklich berücksichtigt. Zudem kritisieren sie, dass viele der formulierten Ziele auf Vorurteilen und Mythen beruhen. European Livestock Voice und das italienische Projekt für nachhaltiges Fleisch, Carni Sostenibili, haben eine Reihe von Paradoxien in einer Reihe von kurzen Videos identifiziert, die gleichzeitig in 7 EU-Ländern und Sprachen* zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Videos werden von Birthe Steenberg, Generalsekretärin von AVEC und Vertreterin von European Livestock Voice, und Prof. Giuseppe Pulina, Vorsitzender von Carni Sostenibili, vorgestellt, gefolgt von einer Fragerunde mit dem Publikum. Start ist der 25. März. Eine Teilnahme ist nach Registrierung möglich.
Genauso wenig, wie es in Äthiopien mehr regnet, wenn der deutsche Verbraucher seinen Wasserkonsum einschränkt, verbraucht eine Kuh 15.000 Liter Wasser je Kilogramm erzeugtes Fleisch. Dieser Mythos hält sich seit Jahren und wird vom Bundesumweltministerium sogar noch befeuert. Dabei dürfte mittlerweil klar sein, dass
- die deutsche Tierhaltung kein Wasser ver-, sondern gebraucht (Stichwort: Wasserkreislauf)
- das Wasser, das Futterpflanzen (Gras, Mais) zum Wachsen benötigen, zu 99 Prozent aus Regenwasser besteht.
Es wird daher zwischen grünem, grauen und blauem Wasser unterschieden. Deutschland darf sich aufgrund guter Wasserversorgung (noch) zu den Gunstlagen zählen. Ein Vorteil, der verpflichtet. Mit jedem Kilogramm Milch oder Fleisch, das exportiert wird, können Regionen mit wenig Niederschlägen entlastet werden. Man spricht von virtuellem Wasser.