BRS News

Auch in dieser Woche gehen die Proteste der Bäuerinnen und Bauern gegen den ruinösen Druck der Discounter weiter. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat zusammen mit allen Landesverbänden einen Forderungskatalog an die vier großen Einzelhandelskonzerne Aldi, Lidl, Rewe und Edeka geschickt, in dem ein deutliches Umsteuern in der Preis- und Vertragspolitik gefordert wird.

In einem Fütterungsversuch der LLG Sachsen-Anhalt, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Freien Universität Berlin wurden Milchkühe mit Rationen gefüttert, die entweder mehr leicht verdauliche Kohlenhydrate in Form von Stärke enthielten oder aber mehr Strukturkohlenhydrate (strukturwirksame Rohfaser, NDF) aufwiesen. Ziel war es, dass sich diese Gehalte im Bereich der minimalen bzw. maximalen Orientierungswerte für Frischmelker- und Hochleistungsrationen voneinander unterscheiden. Der Versuch sowie dessen Ergebnisse wurden in einem aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag veröffentlicht.

Die Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern (LFA MV) hat in zwei Berichten auf die Möglichkeiten des Einsatzes feinsamiger Leguminosen in der Schweinefütterung hingewiesen. Schweine aller Altersstufen werden heute fast ausschließlich mit getreidebasierten Alleinfuttermitteln versorgt. In den letzten Jahren wurde versucht, heimische Körnerleguminosen wieder vermehrt in Futtermischungen für Schweine einzusetzen. Potential bieten dabei auch feinsamigen Leguminosen wie Klee und Luzerne, die für die Versorgung von Schweinen mit einheimischen bzw. betriebseigenen Eiweißfuttermitteln eingesetzt werden könnten. Auch wenn der Grundfuttereinsatz in der Schweinehaltung aus verschiedenen Gründen zur Ausnahme geworden ist, spricht aus Sicht der Tierernährung nichts gegen die Verfütterung von jungen kleinkörnigen Leguminosenpflanzen. Im ersten Berichtsteil werden die verschiedenen Fütterungsverfahren - auch im historischen Rückblick - für Grobfutter aus Klee und Luzerne sowie deren Futterwert dargestellt. Der zweite Teil befasst sich mit neueren Erkenntnissen, die im Zuge von Forschungsprojekten zur ökologischen Schweinefütterung erlangt wurden.

Die Unternehmen der Fleischwirtschaft müssen ab 01. Januar 2021 auf Werksverträge verzichten und dürfen nur noch mit fest angestellten Beschäftigten produzieren. Der Verband der Fleischwirtschaft e.V. (VDF) weist darauf hin, dass die überwiegenden Mehrheit der Unternehmen zwar in der Lage sein werde, dies umzusetzen, das Verbot der Zeitarbeit aber bei der Herstellung von saisonalen Fleischprodukten zu Problemen führen werde. Der Verband beklagte, dass das vorgesehene Gesetz zahlreiche unbestimmte Begrifflichkeiten und Formulierungen enthielte, die es den Unternehmen nicht ermögliche, sich eindeutig rechtskonform umzustellen.

Der Deutsche Bauernverband e.v. (DBV) und seine Landesbauernverbände legen ein gemeinsames Forderungspapier vor, das an die vier großen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (Aldi, Lidl, Rewe, EDEKA) gerichtet ist und diese auffordert, die Beziehungen zwischen Handel und der deutschen Landwirtschaft langfristig und grundsätzlich zu verändern. Die mangelnde Wertschätzung der Arbeit der deutschen Bauern seitens des LEH muss endlich ein Ende haben. Dauerniedrigpreispolitik hat keine Zukunft und gefährdet bäuerliche Existenzen. Wir brauchen einen Deutschland-Bonus für Lebensmittel, die aus unserer heimischen Landwirtschaft kommen und in der Regel mit deutlich höheren Standards erzeugt wurden als Produkte aus dem Ausland. Diese Qualität muss ein anderes Preisschild haben, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Berichtsdaten zum Nitratbericht 2020 in dem interaktiven Kartendienst UBA Nitrat-Web-App veröffentlicht. Hier können Nutzerinnen und Nutzer Nitratdaten für das Grundwasser, für Flüsse, Seen und Meeresgewässer recherchieren.Die Karte enthält Informationen zu den mittleren Nitratkonzentrationen an den einzelnen Messstellen. Innerhalb der Karte besteht für jede einzelne Messstelle die Möglichkeit die Detailinformationen individuell anzuzeigen. Zusätzlich können die Jahresmittelwerte jeder Messstelle in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden. Zusätzlich wird der Gesamtdatenbestand aller Messstellen in einer einfachen Datenstruktur zum Download angeboten.

FairTrade-Preise: Quelle u.a. „Typisch Ökonomie – Die Schweineproduktion ökonomisch verstehen.“ Boehringer Vetmedica, 2018

Schüler der einjährigen Fachschule Landwirtschaft Vechta fordern Fair Trade Ferkel- und Schweinepreise für die deutsche Landwirtschaft. Der müsste nach deren Berechnung bei €/kg 2,60 für Ferkel (30 kg € 78,00) und €/kg 2,01 für Schlachtschweine liegen, rechnen die angehenden, staatlich geprüften Wirtschafter vor. Dabei sind die Schüler von den Gestehungskosten ausgegangen und haben hierfür die Produktionsdaten durchschnittlicher Ferkelerzeuger- und Schweinemastbetriebe in Intensivgebieten berücksichtigt. Sowohl den Ferkelerzeugern wie auch den Schweinemästern wurde ein Unternehmergewinn von €/Ferkel 5,00 und €/Mastschwein 10,00 eingestanden, um die Arbeitsentlohnung mit geringen €/h 25,00 erwirtschaften zu können. Die Daten für Gülle und Abluftreinigung basieren auf realistischen, aktuellen Praxiskosten. Die Direktkosten wurden aus den aktuellen Futterkosten in der Schweinemast und dem Fair Trade Ferkelpreis abgeleitet.

Zum Thema Alternativen zum PMSG / eCG – Einsatz in der Ferkelerzeugung gibt es nun umfangreiches Lehrmaterial für Auszubildende in der Landwirtschaft und Studierende der Agrarwissenschaften. Ziel der Lehrematerialien ist es, zukünftigen Landwirten und Akteuren der Agrarbranche die Problematik des Einsatzes von PMSG / eCG näher zu bringen und praxisrelevante Alternativen dazu aufzuzeigen. Darüber hinaus sind in das Lehrmaterial bereits Erfahrungen aus Betrieben eingeflossen, die schon heute auf PMSG / eCG verzichten.

Der aktuell veröffentlichte Stand der Verhandlungen zur Novellierung der TA Luft zwischen dem Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium löst bei unseren Tierhaltern aufgrund der unverhältnismäßigen Auflagen große Ängste und Sorgen aus. So äußerte sich Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), in einem Pressestatement zu zu den im Bundesrat anstehenden Beratungen zur Novellierung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (kurz: TA Luft).

Nachdem die Schwarz Gruppe die Bereitstellung von 50 Millionen Euro Soforthilfe für Schweinebauern angekündigt hatte, wurden erste Gespräche mit Vertretern der Initiative Tierwohl (ITW) geführt, um Wege und Möglichkeiten zu diskutieren, wie das Geld unbürokratisch an die Landwirte ausgeschüttet werden kann. Lidl hat sich außerdem entschieden, die Anwendung der UTP-Richtlinien auszuweiten. Dabei wird Lidl die Regelungen zusätzlich für Lebensmittellieferanten übernehmen, die erzeugergetragene Vermarktungsunternehmen sind. Hierunter fallen unter anderem Genossenschaften. Klaus Gehrig, Komplementär der Schwarz Gruppe, plädiert darüber hinaus für eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels in der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und die Einrichtung einer neutralen Ombudsstelle.