BRS News
Nicht nur für Tierärzte*innen in der Betreuung von Milchviehbeständen wird es immer wichtiger, profunde Kenntnisse in den Bereichen der Milchviehfütterung aufweisen zu können, um Betriebe insgesamt effektiv und erfolgreich beraten zu können. Dabei muss der Tierarzt aber keine Computerprogramme zur Fütterung einsetzen und beherrschen (bei Interesse natürlich möglich) – das ist Aufgabe der Fütterungsberater, in der Regel gut ausgebildete Agraringenieure. Unsere originäre tierärztliche Aufgabe besteht darin, Fütterungsfehler, die mehr oder weniger tiergesundheitliche Auswirkungen
haben, zu erkennen und mit dem Fütterungsberater zu diskutieren. Die Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) EG Hellwig bietet hierzu ein Seminar für Tierärzte an.
Intensivseminar: Kälber und Fresser für Spezialisten
am 28.-29.10.2020
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) hat die ausführlichen Prüfberichte zu den Isofluran-Narkosegeräten für die Ferkelkastration veröffentlicht. Die Prüfergebnisse von sieben Gerätevarianten sind in fünf Berichten zusammengefasst und können hier kostenfrei von der DLG-Homepage heruntergeladen werden. Kern der Prüfberichte stellt jeweils die Beurteilung kurzgefasst
dar, in der die Ergebnisse für die einzelnen Prüfkriterien zusammengefasst und bewertet sind. Es folgen eine Beschreibung der Prüfmethoden und die ausführliche Darstellung der Prüfergebnisse.
Folgende Berichte sind verfügbar:
- Prüfbericht 7090: Pro Agri GmbH, Isofluran-Narkosegerät
PigletSnoozer
mit 4 Narkosestationen - Prüfbericht 7080: Promatec Automation GmbH, Isofluran-Narkosegerät
PorcAnest 3000
mit 3 Narkosestationen - Prüfbericht 7082: GDO GmbH, Isofluran-Narkosegerät
Anestacia
mit 3 oder 4 Narkosestationen - Prüfbericht 7081: BEG Schulze Bremer GmbH, Isofluran-Narkosegerät
PigNap 4.0
mit 4 Narkosestationen - Prüfbericht 7089: MS Schippers, Isofluran-Narkosegerät
MS Pigsleeper
mit 3 oder 4 Narkosestationen
Bereits seit 2015 fördert das Bayerische Landwirtschaftsministerium ein Projekt zur Erfassung und Rückmeldung von Schlachttierbefunden bei Rindern, Schweinen und Geflügel. Auf dieser Basis wird nun über den Fleischprüfring Bayern eine Tiergesundheits-Datenbank aufgebaut. Dazu werden Schlachtbefunddaten mit weiteren Betriebs- und Leistungsindikatoren zusammengeführt und zu einer Datenbank weiterentwickelt. Damit soll auch eine Basis für zielgerichtete Beratung geschaffen werden.
Ab September sollte in den Niederlanden der Eiweißgehalt von Kraftfutter für Nutzvieh zur Reduktion des Stickstoffausstoßes gesenkt werden. Dies führte zu massiven Protesten von Landwirten. Auch aus der Zweiten Kammer kam es zu Kritik an der geplanten Maßnahme, mit dem Hinweis, dass die ausschlaggebenden Berechnungen von lediglich einem einzigen Beamten durchgeführt worden seien. Diesen Vorwurf wies das Landwirtschaftsministerium jedoch zurück. Die Zahlen seien von einem Team und nicht von einer Einzelperson berechnet worden. Aufgrund der Kritik analysierte und untersuchte die Wageningen University nochmals die Wirksamkeit der Maßnahmen. Den Untersuchungen zufolge sei der Eiweißgehalt des Grases aufgrund der anhaltenden Hitze niedriger als gewöhnlich. Um die Gesundheit der Tiere garantieren zu können, bräuchten sie daher eine Eiweißzufuhr durch Ausgleichsfutter. Darüber hinaus sei die tatsächliche Einsparung an Stickstoff durch diese Maßnahme minimal. Die Landwirtschaftsministerin informierte daraufhin am Mittwoch das Parlament über die ersatzlose Streichung der geplanten Regelung.
BRS: Deutschland plant ähnliche Regulierungen. So soll die Multiphasenfütterung und Eiweißreduzierung als beste verfügbare Technik
im aktuellen Entwurf der TA Luft aufgenommen werden.
Verschiedenste Technologien können heutzutage zur Unterstützung des Herdenmanagements auf Milchviehbetrieben genutzt werden. Im Rahmen des Projektes D4Dairy konnten bereits erste Erfolge in der Vernetzung zwischen der Leistungsprüfung und Systemen der Landwirte am Betrieb erreicht werden.
Um die Betriebsoptimierung in der Milchwirtschaft zu verbessern hat sich im Rahmen eines EIP-AGRI die Operationelle Gruppe Effizienz-Check
formiert. Ziel der Gruppe war es, eine intuitive Web-Anwendung zu entwickeln, die es ermöglicht die Effizienz des Betriebs bis hin zum Einzeltier zu verfolgen und so Wirtschaftlichkeit, Tierwohl und Produktqualität zu verbessern. Projektkoordinator Franz Steininger (ZuchtData EDV Dienstleistungen) und Landwirt Stefan Lindner berichten von den Resultaten des Projektes.
Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) hat eine Sonderausgabe ihres ZAR-Kuhriers zum Thema Klimawandel - Die Rinderwirtschaft im Fokus
herausgegeben. Darin erklären Expertinnen und Experten, warum die Kuh zu Unrecht als Klimakiller bezeichnet wird. Schließlich haben wir es den Wiederkäuern zu verdanken, dass sie Grünland und damit fast die Hälfte der heimischen landwirtschaftlichen Nutzfläche in hochwertiges Eiweiß verwandeln
heißt es im Vorwort. Im Artikel von Thomas Guggenberger und Georg Terler (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) erfahrt der Leser, wie die Kuh bei standortgerechter Haltung in den natürlichen Näherstoffkreislauf eingebunden ist. Eine Studie der FAO aus 2016 bezeichnet die Kuh als eine wichtige Stütze in der globalen Eiweißversorgung. Das bestätigt auch Werner Zollitsch (BOKU) in seinem Beitrag zur bedeutenden Rolle der Kuh hinsichtlich der weltweiten Ernährungssicherheit. Stefan Hörtenhuber (BOKU) beantwortet brennende Fragen rund um das Thema Kuh und Klimawandel. Wie sich die Treibhausgas-Emissionen aus der Sicht der Zucht verringern lassen, erläutert Christa Egger-Danner (ZAR/ZuchtData) in ihrem Beitrag. Lesenswert.
In dem Online-Seminar Corona-Schutzmaßnahmen richtig umsetzen
der QS-Akademie legen die Experten einen besonderen Schwerpunkt auf die Identifikation von Infektionswegen sowie die Umstrukturierung der Arbeitsplätze, um Mindestabstände einhalten zu können. Kritische Schlüsselpunkte sind beispielsweise für Saisonarbeiter auf dem Feld die zentralen Sammelpunkte für Obst- und Gemüsekisten
, führt Frederick Lippert (Qualitätsmanager International bei Dr. Lippert Qualitätsmanagement GmbH) als ein typisches Beispiel aus dem Obst- und Gemüseanbau auf. Josef Trilling, Inhaber der jtconcept Unternehmensberatung, rät den Seminarteilnehmern zu kreativen Lösungen in den fleischverarbeitenden Betrieben, um den Umsetzungsaufwand realistisch zu halten. Diese und zahlreiche weitere praktische Tipps und anschauliche Beispiele wie Corona-Schutzmaßnahmen in Lebensmittelunternehmen umgesetzt werden können, vermittelten die Experten aus der Branche in dem 2-stündigen Online-Seminar der QS-Akademie.
Die Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft
, die vom Bundesministerium für Ernährung und Lanwirtschaft (BMEL) herausgegeben wird, beschäftigt sich in ihrem August-Band 98 unter anderem mit folgenden Themen:
- Genotyp x Umwelt-Interaktionen in der Milchrinderzüchtung Teil 1: Methodische Aspekte und beobachtete Ergebnis in der ökologischen und konventionellen Züchtung
- Genotyp x Umwelt-Interaktionen in der Milchrinderzüchtung Teil 2: Merkmalsspezifität
- Sind Algen und Insekten das Proteinfuttermittel der Zukunft? - Ein Literaturüberblick zum Stand der Forschung
- Welches Potenzial haben Algen- und Insektenproteine als Futtermittelkomponente in Deutschland? - Ergebnisse einer Expertenbefragung
Die Universität Giessen hat mithilfe von Sensoren untersucht, wie das Leistungsniveau und die Umgebungstemperatur die Dauer des Liegens und des Stehens bei Milchkühen beeinflussen. Ausgewertet wurden die Daten von 443 Holsteinkühen auf einem Praxisbetrieb mit Liegeboxen sowie von 35 Kühen vom Forschungsbetrieb der Uni Giessen mit einem Tiefstreu-Liegebereich. Im Mittel lagen die Kühe täglich 11,7 Stunden auf dem Praxisbetrieb und 11,1 Stunden auf dem Forschungsbetrieb. Hohe Leistungen senkten die Liegezeit um bis zu 18 min täglich. Während einer Hitzeperiode lagen die Kühe pro Tag 45 Minuten weniger lang. Besonders deutlich war dieser Effekt bei Höchstleistungen. Auf dem Versuchsbetrieb nahm die Stehzeit mit steigendem Alter der Kühe von 12,50 auf 13,25 Stunden täglich zu. Im Mittel standen Kühe mit der höchsten Leistung täglich mit 13,2 Stunden rund 17 Minuten länger als Kühe mit dem tiefsten Tagesgemelk. Je höher die Leistung, desto mehr Zeit verbringen die Kühe mit Fressen.