BRS News

Die erneute Ausnahmegenehmigung zur Tötung des sogenannten Rodewalder Rüden GW717m wurde am 17. Juli 2020 vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) nach Maßgabe des Niedersächsischen Umweltministeriums erteilt. Notwendig wurde dies, weil entgegen der günstigen Prognose im März 2020 weitere Rissvorfälle im Territorium des Rodewalder Rudels eingetreten sind. Der letzte Schadensfall ereignete sich am 16. Juni 2020 im Landkreis Nienburg, bei dem Wölfe des Rodewalder Rudels zwei Pferde töteten und ein weiteres schwer verletzten. Minister Olaf Lies sagte dazu: Leider hat sich damit die ursprüngliche Befürchtung bestätigt: Der Rodewalder Rüde reißt nicht nur weiter Rinder und Pferde, sondern hat inzwischen diese problematischen Jagdtechniken an sein Rudel weitergegeben. Wenn zumutbarer Herdenschutz von Wölfen überwunden wird, muss rechtzeitig reagiert werden – im Interesse einer artgerechten Weidetierhaltung, aber auch um die Akzeptanz für Wölfe bei uns zu erhalten.

In den Niederlanden geht die Anzahl der Betriebe mit Schweinehaltung weiter drastisch zurück. So gab es bei der jüngsten Zählung im April dieses Jahres nur noch 3.600 Höfe mit Schweinen. Das ist ein Rückgang um 12 % gegenüber derselben Zählung ein Jahr zuvor. Besonders stark ging in dem zwölfmonatigen Auswertungszeitraum die Zahl der Mastschweinebetriebe mit 13 % zurück. Etwas moderater war dagegen die Abnahme der Betriebe mit Ferkelerzeugung um 5 %. Niederländische Fachleute bringen den starken Rückgang der Schweinebetriebe mit dem nationalen Aktionsplan Ammoniak der Landesregierung in Verbindung. Denn hiernach konnten Betriebe zunächst auf eine Anpassung ihrer Stelle bzw. die Nachrüstung von Abluftfiltern verzichten, wenn sie den Tierbestand heruntergefahren haben. Diese Übergangsregelung lief jedoch Ende 2019 aus, so dass vielen beteiligten Betrieben dann nur noch der vollständige Ausstieg blieb. Im Gegensatz zu den Abstockungen im Schweinebereich konnte der Milchviehsektor im selben Zeitraum um mehr als 4 % wachsende Kuh-Bestände vermelden.

lid.ch - Im Norden von Botswana wurde im Rahmen einer Studie mit 2.061 Kühen untersucht, ob das Aufmalen von Augen auf Kuhhintern abschreckend auf Raubtiere wie Löwen oder Leoparden wirkt. Dazu wurden einigen der Tiere Augen aufgemalt, anderen ein simples «x» und einige wurden unverändert gelassen. Bei der so genannten «i-cow»-Methode wird Acrylfarbe mit Schaumstoffschablonen, die wie Augen aussehen, auf den Hintern von Rindern aufgetragen. So sollen Raubtiere verwirrt und abgeschreckt werden. Resultat nach vier Jahren: 15 der 835 unbemalten Kühe fielen Raubtieren zum Opfer, 4 der 543 Rinder mit «x» wurden ebenfalls getötet, aber jedes einzelne der 683 Tiere mit Augenzeichnung war noch am Leben. Trotz dieser positiven Ergebnisse bleibt Studienleiter Neil Jordan von der Universität New South Wales in Australien zurückhaltend und geht davon aus, dass die Wirkung auf die Raubtiere weniger effektiv sein würde, wenn alle Rinder Augen der Rückseite aufgemalt hätten. Nur solange es auch Kühe ohne Augen auf dem Hintern gebe, könnten die Raubtiere auf diese ausweichen und diejenige mit Augen verschonen, sagt Neil. Er schlägt deshalb vor, dass die Landwirte nur die Rückseite ihrer wertvollsten Rinder mit Augen versehen.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat in China eine Proteinlücke von 17 Millionen Tonnen verursacht, erklärte Brett Stuart, Präsident von Global Agritrends, während des Web-Seminars Global Protein's Uncertain Future. Diese Lücke könne China auch nicht mehr durch Importe auffüllen. In China müsse man sich auf eine sehr lange Erholungsphase beim Produktionsvolumen von Schweinefleisch einstellen, in der die Verbraucher teilweise auf andere Fleischsorten ausweichen müssten. Die Schweinefleischpreise in China werden vermutlich für längere Zeit auf einem sehr hohen Niveau bleiben.

Die neuesten vom dänischen Statistikamt Statistics Denmark veröffentlichten Zahlen zeigen, dass der Schweinebestand am 1. Juli 2020 insgesamt 13,2 Millionen Tiere umfasste. Dies ist ein Anstieg um 5% gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Jahr 2019. Das größte jährliche Wachstum wurde bei der Zahl der Schlachtschweine verzeichnet, die seit Juli 2019 um 11 % zunahm.

AgE - In Polen verzeichnen die Behörden mittlerweile fast täglich neue Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in der Landwirtschaft. Die Oberste Veterinärbehörde bestätigte am vergangenen Donnerstag (20.8.) drei neue Fälle in der Wojewodschaft Lublin im Osten des Landes, die sich zunehmend zum Hotspot des diesjährigen Seuchengeschehens entwickelt. Zusammen mit den jüngsten Fällen wurden laut den amtlichen Angaben seit Jahresbeginn bereits 55 ASP-Infektionen in Schweinehaltungen registriert. Dem stehen lediglich 48 Ausbrüche im gesamten letzten Jahr gegenüber. Im Rahmen der Seuchenschutzmaßnahmen mussten 2020 bereits rund 44.500 Hausschweine gekeult werden, während bis Ende 2019 nur insgesamt gut 35.000 Nottötungen vorgenommen worden waren. Hinzu kommt, dass die Seuche unvermindert im Wildschweinbestand grassiert. Die Gesamtzahl der Funde von an der ASP verendeten Wildschweinen hat in dieser Woche die Marke von 3.000 Fällen überschritten, wobei die Menge an toten Wildschweinen noch deutlich darüber liegt, da oft mehrere Kadaver an einem Ort gefunden werden. Etliche Meldungen kamen auch wieder aus der Wojewodschaft Lebus, unweit der deutsch-polnischen Grenze.

AgE - Die deutschen Versicherer plädieren für eine staatliche Bezuschussung von Mehrgefahrenversicherungen und begründen dies mit der Häufung ausgeprägter Dürreperioden. Bei einer entsprechenden staatlichen Unterstützung wären die Versicherer in der Lage, auch eine erhöhte Nachfrage an Mehrgefahrenversicherungen zu bedienen, betonte das Mitglied der Geschäftsführung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Durch Frost, Starkregen und Trockenheit drohten den deutschen Landwirten das dritte Jahr in Folge erhebliche Ernteeinbußen, stellte der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Hagelversicherung, Dr. Rainer Langner, ergänzend fest. Auch für den Deutschen Bauernverband (DBV) ist klar, dass die Landwirtschaft allein den Aufbau einer Mehrgefahrenversicherung zur Reduzierung witterungsbedingter Ertragsrisiken wirtschaftlich nicht stemmen kann. Bei der Vorstellung der diesjährigen Erntebilanz forderte DBV-Präsident Joachim Rukwied Bund und Länder auf, eine Anschubfinanzierung für eine solche Versicherung auf den Weg zu bringen. Den Finanzbedarf dafür bezifferte Rukwied auf 400 Mio. Euro bis 500 Mio. Euro jährlich, gestreckt über einen Zeitraum von drei Jahren.

Die American Angus Association hat den ursprünglich für den 7. bis 9. November 2020 in Kansas City, Missouri, geplanten Angus-Konvent an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. In Anbetracht der derzeitigen, durch COVID-19 geschaffenen Versammlungsbeschränkungen waren Änderungen erforderlich, um die Gesundheit der Teilnehmer sichern zu können. Die Veranstaltung findet am 8. und 9. November 2020 als zweitägige Sitzung statt und setzt die lange Tradition der jährlichen Delegiertenversammlung fort, die seit der Gründung der Vereinigung im Jahre 1883 besteht. Die National Angus Tour und der Messeteil der Veranstaltung wurden abgesagt, die Anzahl der Sitzungen wird reduziert, aber es werden virtuelle Optionen für Mitglieder und Teilnehmer angeboten.

 

Der Weidegang ist die Haltungsform, die als besonders tiergerecht angesehen ist. Allerdings besteht auf der Weide das Risiko von Parasiteninfektionen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Parasitengefahr zu begrenzen. Im Internet stellt die Seite www.weide-parasiten.de kostenlos Entscheidungsbäume für die Milchvieh-, Mutterkuh-, Schaf- und Ziegenhaltung zur Verfügung. Diese geben Hilfestellung:

  • bei einer vorausschauenden Weideplanung, welche die Entwicklungszyklen der Parasiten und die Immunitätsentwicklung der Wirtstiere berücksichtigt.
  • bei der Auswahl vorbeugender Maßnahmen.
  • beim Erkennen des richtigen Zeitpunktes, an dem Magen-Darm-Würmer bekämpft werden sollten.

In diesen ersten drei Lebenswochen wird die Lebensleistung, Gesundheit und damit Wirtschaftlichkeit als spätere Milchkuh programmiert. Dabei spielt die ad libitum-Tränke eine wichtige Rolle im Rahmen der praktischen Erkenntnisse und Erfahrungen zur Kälberernährung. Wie hat sich das System in der Praxis bewährt? – welche Tricks und Kniffe für die Praxis gibt es zum Thema? Lassen Sie uns das gemeinsam diskutieren! Das Seminar wendet sich insbesondere an Tierärzte, Landwirte und Berater, die sich in Sachen Kälber und Fresser" auf den neuesten und aktuellsten Stand der tiermedizinischen und landwirtschaftlichen Wissenschaften bringen möchten. Organisator und Veranstalter ist die Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) EG Hellwig.

 

Intensivseminar: Kälber und Fresser für Spezialisten

am 28.-29.10.2020