BRS News

Trotz Aufklärungskampagnen und öffentlichen Informationsveranstaltungen hat sich das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zunehmend distanziert. Das ist das Ergebnis einer Interviewauswertung durch die Fachhochschule Südwestfalen in Soest mit Fachleuten aus Verbänden, Fachmagazinen, Bio-Vertrieb, Naturschutz, Politik, Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucherschaft. Persönliche Begegnungen werden in der Kommunikationswissenschaft als wirksames Instrument für das Erreichen einer Akzeptanzhaltung beschrieben. Gleichzeitig stellen Glaubwürdigkeit und Vertrauen Schlüsselfaktoren in der Vermarktung dar. Die Frage ist, wie Fachleute aus Landwirtschaft und Ernährung persönliche Dialoge auf Augenhöhe bewerten und inwiefern Erkenntnisse hieraus für Vermarktungskonzepte nutzbar zu machen sind. Hierfür wurden 10 leitfadengestützte, telefonische Interviews durchgeführt. Die Branchenvertreter sind überzeugt, dass persönliche Begegnungen, in denen auf eine offene, diskursive und transparente Dialogform Wert gelegt wird, ein großes Potential bieten, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu vermitteln. Derzeit käme es allerdings noch selten zum echten Dialog, obwohl vermehrt, besonders über Online-Kanäle kommuniziert werde. Darüber hinaus wird kritisiert, dass die berufsständischen Vertretungen in zu geringem Maße interessengerecht agieren und innerhalb der Landwirtschaft viel stärker diskursive Kommunikationsformate stattfinden müssten.

Qualitative Risikobewertgung 4/2019

Die Ringgemeinschaft Bayern fordert, den letzten Fund eines infizierten Wildschweines nur 40 km entfernt von der deutschen Grenze wie einen Seuchenausbruch zu behandeln. Man sollte nicht warten bis das erste infizierte Wildschwein in Deutschland gefunden wird, sondern bereits jetzt reagieren. Das Errichten weißer Zonen (Wildschweinfreie Korridore entlang von Risikogebieten) werde bei Ausbruch der Seuche in Deutschland zwingend notwendig sein, schreibt der Vorsitzende der Ringgemeinschaft Stephan Neher und verlangt: Beginnen wir bereits jetzt damit, können wir vielleicht Schlimmeres verhindern. Man sollte alle Maßnahmen ergreifen, um die Chance zu erhöhen von der Seuche verschont zu bleiben.

Das Friedrich Loeffler-Institut beurteilt Das Risiko eines Eintrags der ASP durch infizierte Wildschweine in Gegenden, die an das infizierte Gebiet Belgiens angrenzen, als hoch. In einer früheren Bewertung wurde das Risiko eines Eintrags durch Kontakt von infizierten und nicht infizierten Wildschweinen als mäßig bewertet (Quelle FLI, Seite 42). Brandenburg nimmt die geänderte Risikoeinschätzung ernst und plant einen 120 km-langen mobilen Zaun.

Ganz neue Wege in der Schweinefütterung will die Agraset-Agrargenossenschaft e. G. Naundorf (Landkreis Mittelsachsen) mit ihrem Projekt »AlgaPork« gehen. In dem Pilotprojekt soll im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP AGRI) eine neue Futtermischung mit Mikroalgen in der Schweinemast getestet werden. Dazu soll eine Versuchsanlage aufgebaut werden, die auch einen Photobioreaktor umfasst, der die Mikroalgen produziert. In dem Vorhaben sollen zudem verschiedene Fütterungsversuche durchgeführt werden und die Entwicklung der Tiere untersucht werden. Auch die Kultivierung der Algen soll überwacht werden.

Die verlässliche Versorgung von landwirtschaftlichen Betrieben mit Energie ist für die Produktion von entscheidender Bedeutung. Dies betrifft sowohl Strom und Wärme als auch die notwendige Antriebsenergie für mobile Maschinen. Steigende und zum Teil auch stark schwankende Preise bei den Energieträgern stellen eine ökonomische Herausforderung für die Betriebe dar. Die Möglichkeiten, die sich hier für landwirtschaftliche Betriebe ergeben, sollen auf einer 2-tägigen KTBL-Veranstaltung am 2. und 3. März 2020 im John Deere Forum in Mannheim vorgestellt und diskutiert werden.

EUPIG

Das EU-PiG-Projekt zielt darauf ab, die Vorteile der besten Praktiken in der Landwirtschaft zwischen den Erzeugern auszutauschen, um eine nachhaltige Schweinehaltung in der gesamten EU zu fördern. Die Jury hat 2018 vier Botschafter ausgewählt.

Möller Agrarmarketing hat einen Videofilm produziert, mit dem die Frage beantwortet werden soll, was die Verschärfung der Düngeverordnung für den eigenen Betrieb bedeutet und ob eine Gülleseparationsanlage eine Lösung darstellen könnte. Gerechnet wurde für einen Milchviehbetrieb mit zu wenig und einen mit ausreichend Fläche.

EU Agricultural Outlook

Die Milcherzeugung in der EU wird voraussichtlich zunehmen. Ebenso die Nachfrage nach Geflügel in der EU und weltweit im Prognosezeitraum. Dies sind nur einige der aktuellen Schätzungen für die Milch- und Fleischmärkte aus dem "Agrarausblick" der Europäischen Union für 2019-30, der am 10. Dezember 2019 von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde.

Aufgrund der gesellschaftlichen Anforderungen, einschließlich sozialer, ethischer, gesundheitlicher und ökologischer Belange, wird der jährliche Fleischverbrauch in der EU voraussichtlich um 1 kg pro Kopf sinken und bis 2030 68,6 kg pro Kopf erreichen. Der Verbrauch im Rindfleischsektor wird von 10,8 kg pro Kopf im Jahr 2019 auf rd. 10 kg pro Kopf im Jahr 2030 sinken.

hib - Die FDP-Fraktion interessiert sich in einer Kleinen Anfrage (19/15678) für die Anwendung von Homöopathie in der Nutztierhaltung. Die Liberalen wollen von der Bundesregierung unter anderem wissen, ob es bundesweite Forschungsprojekte gibt, die mögliche Wirkungen tierhomöopathischer Mittel erforschen. Außerdem soll Auskunft darüber erteilt werden, bei welchen Nutztierarten solche Mittel eingesetzt werden.

EUPIG

EU PiG - Die Universität Gent führte das Biosecurity Scoring Tool in einer 300er Schweinemast ein, die positiv auf PRRS, APP, Mycoplasma und Influenza sowie bereits an anderen Erkrankungen, wie Durchfall, Atemwegserkrankungen und Meningitis litt. Das Tool ermöglicht den Landwirten durch eine gezielte Überprüfung ihres Gruppenmanagements sowohl eine Kontrolle der Biosicherheit, als auch die Verbesserung der jeweiligen Betriebsleistung. Das Tool bewertet verschiedene Aspekte der Biosicherheit und ermöglicht es dem Landwirt Schwachstellen zu identifizieren und diese zu beheben bzw. zu optimieren. Das Hauptanliegen dieser Verbesserungen innerhalb der Biosicherheit sind die Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere sowie eine damit verbundene Senkung der entstehenden Kosten.

EU PiG: Themes and Challenges 2020

Der Grand Prix der European Pig Innovation Group (EU PiG) für 2020 ist bis zum 31. Januar 2020 für die weitere Bewerbungen offen. Gesucht wird nach Beiträgen, die eine der acht Herausforderungen des Grand Prix innerhalb der Themen Gesundheitsmanagement, Fleischqualität, Tierschutz und Präzisionsproduktion betreffen. Das sind

  • Biosicherheitsmaßnahmen für die Afrikanische Schweinepest (ASF)
  • Verwendung von Schlachtdaten zur Verbesserung der Gesundheitsergebnisse
  • Wie können die Erzeuger für Schweinefleisch werben?
  • Wettbewerbsfähigkeit in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft: Entwicklung eines Nischenmarktes für Schweinefleisch
  • Lösungen für Hitzestress
  • Strategien für den Umgang mit Ferkeln von überfruchtbaren Sauen
  • Kosten senken
  • Steigerung der Gesamtnachhaltigkeit der Landwirtschaft

Einige der Best-Practise-Beispiele sind jetzt in neuen Sprachen verfügbar.