BRS News
Einführung des Tierwohlkennzeichens
(hib/EIS) Die Bundesregierung plant die Einführung eines bundesrechtlich einheitlichen Tierwohlkennzeichens zur Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Ein dazu vorgelegter Gesetzentwurf (19/14975) sieht eine Kennzeichnung auf freiwilliger Basis vor, die an die Erfüllung von über den gesetzlichen Mindesttierschutzstandard hinausgehende Anforderungen an die Haltung, den Transport und die Schlachtung von Tieren geknüpft werden soll. Im Rahmen einer Rechtsverordnung sollen die Anforderungen konkret geregelt werden. Außerdem ist eine regelmäßige Überprüfung der Einhaltung der Anforderungen geplant.
Insektenschutz auf neuen Wegen
Es ist gerade erst zwei Jahre her, dass eine Studie zum Insektenaufkommen für großen Wirbel gesorgt und die Diskussion um die Artenvielfalt in Deutschland befeuert hat. Seitdem wird an vielen Rädern gedreht, um der Entwicklung entgegenzuwirken. Auch der Vorwurf, die Landwirtschaft sei Mitverursacher des Insektensterbens, steht im Raum. Schaut man einmal genau hin, stellt man fest, dass sich viele Betriebe bereits jetzt aktiv am Insektenschutz beteiligen.
idw - Interoperabilität von Landmaschinen, Sensoren und Datenanalysediensten: Unter der Leitung des Fraunhofer IAIS arbeiten in dem EU-Projekt »Agricultural Interoperability Analysis System ATLAS« 30 Partner daran, eine Plattform zu entwickeln, mit der die Zukunft der Landwirtschaft ressourcenschonend gestaltet werden kann und die dem Landwirt absolute Datenhoheit garantiert. Am 12.11.2019 wird Dr. Stefan Rilling das Projekt im Rahmen der Weltleitmesse für Landtechnik »Agritechnica« in Hannover vorstellen. Der Vortrag »Datenvernetzung bei voller Kontrolle. Eine Plattform mit dem Landwirt am Steuer« findet um 13 Uhr am Stand des DLG Fachzentrums Landwirtschaft in Halle 21, B26 statt.
idw - Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben eine neue, vielversprechende Klasse von Wirkstoffen gegen resistente Bakterien entwickelt. In ersten Tests in Zellkulturen und bei Insekten waren die Substanzen mindestens genau so effektiv wie gängige Antibiotika. Die neuen Stoffe zielen auf ein spezielles Enzym ab, das in dieser Form nur in den Bakterien vorkommt und das bisher nicht Ziel von Medikamenten war. Deshalb haben Bakterien bisher noch keine Resistenzen dagegen entwickelt. Über die Arbeit berichtet das Team in der Fachzeitschrift Antibiotics
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Bei der Diskussion um den Klimaschutz steht auch die Landwirtschaft in der Kritik. Mit 7,3 Prozent trägt sie zu den Gesamtemissionen bei. Knapp die Hälfte davon stammt aus der Tierhaltung. Was bei diesen Vergleichen immer vergessen wird: es gibt zwei Kohlenstoffkreisläufe; einen regenerativen und einen fossilen. Die Fütterung der Tiere gehört zu den regenerativen Kreisläufen: Pflanzen binden C02 und werden als Futter von Tieren gefressen. Der Anteil, der nicht im tierischen Produkt gebunden wird, wird in Form von Kot und Urin dem C02-Kreislauf zurückgeführt. Aus demselben Grund fördert die Bundesregierung derzeit Privatheizungen, wenn Sie Holzpellets (aus Kurzumtriebsplantagen) verfeuern.
Zwei Meister & Macher
Preisträger stellen ihre innovativen Hofkonzepte anlässlich der Agritechnica 2019 in Hannover vor.
- Wann? Young Farmers Day 13.00 – 13.45 Uhr.
- Wo? DLG Bühne Halle 21
Dr. Onno Burfeind, Dipl. ECAR, Fachtierarzt für Reproduktionsmedizin, Fachbereich Schweinehaltung, Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp gibt einen Einblick in die Schweinehaltung des Versuchszentrum. Dabei informiert er über die unterschiedlichen Funktionsbereiche eines Schweinestalles und wie er sich eine tiergerechte Haltung vorstellt.

Seit 15 Jahren führt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein den Lehrgang Bauernhofpädagogik durch. Diese Zusatzqualifikation befähigt, hochwertige, erlebnispädagogische Angebote auf Höfen durchzuführen, um damit einen Einkommensbeitrag zu erwirtschaften. Rund 200 Betriebe haben den Betriebszweig Bauernhofpädagogik mittlerweile als alternative Einkommensquelle etabliert. In den vergangenen 15 Jahren haben 378 Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer das Zertifikat erhalten. Seit September 2019 werden Höfe, die Schulklassen empfangen, mit einer Aufwandsentschädigung von 100 Euro pro Hofbesuch vom Bildungsministerium unterstützt.
Kritik am Klimaschutzgesetz
Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Einführung eines Bundes-Klimaschutzgesetzes und zur Änderung weiterer Vorschriften (19/14948) Änderungen gefordert. Mit dem Gesetzentwurf sollen die Klimaschutzziele erstmals gesetzlich normiert werden und die Sektorziele des Klimaschutzplans 2050 in jährliche Emissionsbudgets für die Sektoren Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft übertragen werden.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert, die Anrechnung von Klimaschutzleistungen der Landwirtschaft im Umfang von 22,3 Millionen Tonnen (2021 bis 2030) auf die Treibhausgasminderungsziele in Deutschland anzurechnen. Dies gelte auch für Treibhausgaseinsparungen durch Bioenergie und erneuerbare Energieträger wie die Bioenergie durchgängig von einem CO2-Preis zu befreien.
Hunderte Bauern, Viehzüchter und Hirten aus ganz Italien haben sich am Donnerstag vor dem Parlamentssitz in Rom zu einer Demonstration gegen eine «Invasion» von Wildschweinen im Land versammelt
, informiert die Zeitung Schweizer Bauer
. Im Vordergrund der Kritik standen die mehr als 10.000 Verkehrsunfälle, die auf Unfällen mit Wildtieren zurückzuführen seien, aber auch die zerstörte Felder und getötete Schafherden. In Italien gibt es rund 2 Millionen Wildschweine.