BRS News

Mit dem Ziel, einen gesunden mediterranen Lebensstil zu fördern, ist das EU-Projekt MEDIET4ALL gestartet. Unter der Leitung von Dr. Achraf Ammar koordiniert die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) das Projekt. Die Kooperationspartner orientieren sich dabei an der sogenannten Mittelmeerdiät (MEDIET), mit deren Hilfe man den Konsum von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln und Getränken (Ultra-Processed Foods and Drinks - UPFD) einschränken will. Dabei wird in der Küche Wert auf Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Olivenöl gelegt, ergänzt von Fisch und eher wenig Milchprodukten und Fleisch.

Dr. Dr. Alexis Wood, außerordentlicher Professor für Pädiatrie - Ernährung am USDA/ARS Children's Nutrition Research Center am Baylor College of Medicine und Texas Children's Hospital untersuchte mit seinem Team den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und der Zunahme von Entzündungen, die zu chronische Krankheiten, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) führen können. Insbesondere Empfehlungen zur Begrenzung des Verzehrs von rotem Fleisch basieren oft auf alten Studien, die darauf hindeuten, dass rotes Fleisch Entzündungen negativ beeinflusst. In den Analysen konnten weder verarbeitete noch unverarbeitete Formen von rotem Fleisch mit Entzündungsmarkern in Verbindung gebracht werden.

Die neuen Werbespots der Marke SAUGUT! vom Verband der Schweizer Schweineproduzenten Suisseporcs wollen die Werte familiäre Nähe, respektvolle Tierhaltung und moderne Standards in den Mittelpunkt rücken. Dabei sollen sowohl die tiergerechte Haltung als auch die hochwertigen Inhaltsstoffe von Schweinefleisch betont werden. Der Fokus der Werbespots liegt auf der Darstellung der fortschrittlichen Schweinehaltung sowie der ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffe von Schweizer Schweinefleisch. Es werden nicht nur Einblicke in die Tierhaltung gewährt, sondern auch die Vorfreude jedes Familienmitglieds auf das köstliche Essen thematisiert. Die Kampagne wird in mehreren Wellen im Herbst 2023 lanciert. Die Verbreitung erfolgt auf YouTube, Facebook und Instagram.

Im Landkreis Emsland liegt der erste amtlich bestätigte Fall einer Infektion mit dem Blauzungenvirus (BTV) bei einem Rind vor. Es handelt sich bei dem betroffenen Betrieb um eine Mutterkuhhaltung mit derzeit 15 Kühen und 7 Kälbern im nördlichen Emsland. Die Untersuchungen zur Feststellung des Serotyps laufen derzeit im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).

Während im 1. Teil des proteinmarkt-Beitrags die Grundlagen der Fermentation von Schweinefutter dargelegt wurden, wird im 2. Teil im Rahmen einer Betriebsreportage die praktische Durchführung im Sauenbetrieb beschrieben. Dazu hat Dr. Manfred Weber Roland van Asten, einem der Geschäftsführer der van Asten Group, und seinem Betriebsleiter Jan Oosterveld über die Schulter geschaut.

Tiere im Stall müssen kontinuierlich beobachtet werden, damit Krankheiten oder Auffälligkeiten im Verhalten schnell zu erkennen sind. Dabei spielen Kontrollsysteme auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) eine zunehmend größere Rolle. Über die Anforderungen für den Einsatz von KI speziell im Schweinestall hat Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Leiter Fachbereich Tierzucht, Tierhaltung und Versuchswesen bei der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, jetzt erste Ergebnisse einer Projektarbeit vorgestellt. KI kann die personengestützte Beobachtung kontaktlos und fortlaufend ergänzen, aber nicht ersetzen und nicht von der gesetzlichen Pflicht zur täglichen Tierkontrolle entbinden", fasst der Veterinär das wichtigste Ergebnis seiner mehrmonatigen Versuchsreihe zusammen.

Upcycling

European Livestock Voice, ein Zusammenschluss von EU-Partnern der Tierhaltung, beschäftigt sich in einem Beitrag auf der Plattform meatthefacts.eu mit Fakten zur Tierhaltung und Landnutzung. Es wird aufgezeigt, wie groß die für die Viehhaltung genutzte landwirtschaftliche Fläche ist, welcher Teil von Rindern als Grasland genutzt und wieviel Ackerfläche für die Tierernährung genutzt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass 86% des Tierfutters hauptsächlich aus zellulosereichen Pflanzenmaterialien, die vom Menschen nicht direkt als Nahrung genutzt werden können, besteht. Wiederkäuer können als gute Upcycler dieses Futter in tierische Proteine von hoher Nährwertqualität mit allen essentiellen Aminosäuren umwandeln.

Im Projekt HeriSINS soll der erbliche Hintergrund der Merkmale des Swine Inflammation and Necrosis Syndrome (SINS) aufgeklärt werden. Das soll die Einbeziehung von SINS-Merkmalen in die Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung und das Zuchtziel ermöglichen. SINS wird mit dem sogenannten sekundären Schwanzbeißen in Verbindung gebracht. Die Hypothese lautet, dass durch die Minder­durchblutung des Schwanz- und Ohrgewebes ein Juckreiz entsteht, der eine Duldung des Verbeißens durch andere Schweine zur Folge hat. Da es sich bei SINS um ein komplexes Entzündungs­geschehen handelt, das den ganzen Körper mit einbezieht, muss man davon ausgehen, dass durch SINS das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigt ist. Aus bisherigen Untersuchungen ergaben sich Hinweise auf eine erbliche Komponente. Falls sich die Relevanz von SINS für das Auftreten von Biss­verletzungen bestätigt, könnte durch die Züchtung gegen SINS ein bedeutsames Praxis­problem erheblich vermindert werden. Erste Ergebnisse der quantitativ-genetischen Analyse der SINS-Merkmale sollen Anfang des Jahres 2024 vorliegen.

©SuS - Ob der Einbau einer Abluftreinigungsanlage für Landwirte finanziell zumutbar ist, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen und Gerichtsverfahren. Nach einem mehrjährigen Verfahren hat nun ein schwedischer Landwirt in der Provinz Halland einen Fall vor dem Land- und Umweltgericht des Berufungsgerichts Svea gewonnen. In dem konkreten Fall sollte der Schweinehalter seine Ammoniakbelastung mithilfe einer Abluftreinigungsanlage senken.

Verschiedene Studien zeigen, dass die Wahl der Schweinerasse erheblichen Einfluss auf das Erkundungs- und Aggressionsverhalten hat. So sollen beispielsweise die chinesischen Meishan-Schweine deutlich ruhiger sein als Landrasse und Edelschweine. Diese Erkenntnisse führten zu der Fragestellung im Verbundprojekt Old Breeds (EIP-Agri), ob die Kreuzung von modernen, leistungsstarken Rassen mit traditionellen, langsam wachsenden Schweinerassen unerwünschte Verhaltensweisen reduzieren könne – bei Beibehaltung der Leistung.