BRS News
Ernährungsstudien werden häufig kritisiert, weil sie Ergebnisse veröffentlichen, die auf Beobachtungen oder Befragungen von Studienteilnehmern beruhen. So werden zwar Korrelationen berechnet, die aber keine Ursachen statistisch absichern. Lebensführung, Vorerkrankungen und eine genetische Veranlagung sind schwer statisch zu erfassen und noch schwieriger statistisch zu korrigieren. Die Naturwissenschaft hat es da leichter: Umweltbedingungen und Ernährung werden standardisiert. Durch Veränderung eines Faktor sind dann leicht Kausalzusammenhänge statistisch zu schätzen; aber auch hier gibt es Sicherheitswahrscheinlichkeiten, mit der eine Hypothese gegen eine andere geschätzt wird. Die absolute Sicherheit gibt es nie. Derzeit macht eine Metaanalyse zum Milchkonsum und Kochenstabilität die Runde.
Als Bank mit Fokus auf Finanzierungen im Agrar- und Lebensmittelbereich hat die Rabobank zusammen mit dem UN-Umweltprogramm den AGRI3 Fund ins Leben gerufen. Unterstützt werden zunächst Regionen in Südamerika und Asien – sprich, in Gebieten, in denen die Auswirkungen des Klimawandels deutlich stärker zu spüren sind als in Europa. Investitionen von drei bis 15 Millionen US-Dollar sollen langfristig gesehen Projekte in einer Größenordnung von zehn bis 150 Millionen US-Dollar fördern.
Deutschland und Europa haben als landwirtschaftliche Gunstregion eine Verantwortung für die weltweite Ernährungssicherheit. Das hat kürzlich auch die FAO angemahnt und eine zu starke Extensivierung kritisch hinterfragt. Beim Kanzler scheint dieser globale Auftrag angekommen zu sein. Die Frage ist aber: Bei den zuständigen Ministerinnen und Ministern auch? Dem politischen Handeln nach zu urteilen sind Zweifel erlaubt. Die geplanten massiven Einsparungen im Budget sind da nur das aktuellste Beispiel
, schreibt Patrick Liste in einem Kommentar zum Erntedankfest.
Die fachlichen Zusammenhänge sind korrekt. Daher kommen auch warnende Stimmen aus Amerika zu den europäischen Extensivierungsplänen. Das KIT wirbt gar für eine starke Arbeitsteilung bei der Lebensmittelerzeugung, um Ressourcen zu sparen und das Klima zu schützen. Eine nette Idee, die neue Abhängigkeiten schafft und in unruhigen Zeiten eine unerfüllbare Vision bleiben wird.
Bekämpfung antimikrobieller Resistenz
Im Rahmen der World Antimicrobial Awareness Week (WAAW) veranstaltet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am 20. und 21. November 2023 das Diskussionsforum Combatting Antimicrobial Resistance - Strategies and Challenges
. Die Veranstaltung findet in Berlin-Wedding statt und wird online übertragen.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsprogramm hier. Für die Teilnahme vor Ort melden Sie sich bitte hier bis zum 5. November 2023 an. Bitte beachten Sie, dass die Konferenzsprache Englisch sein wird.
Ceva - Der BCS ist ein praktisches Managementtool, um den Körperfettanteil von Kühen zu bestimmen und Veränderungen im BCS sind ein guter Marker für die Energiebilanz einer Kuh. Schon 1992 stellte Jack Britt die Hypothese auf, dass der Verlust von BCS nach der Kalbung, also eine negative Energiebilanz, negative Einflüsse auf die Follikelentwicklung und damit die Fruchtbarkeit hat. Jahrzehnte später konnten auch weiterführende Studien das belegen.
Mehr zum Thema Fruchtbarkeit und einen praktischen Leitfaden für Ihren Betrieb finden Sie auf der Internetseite von Ceva Tiergesundheit.
Der Umbau der Tierhaltung wird mit den bisher beschlossenen Gesetzeswerken nicht gelingen, kritisiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, auf dem DBV-Veredlungstag 2023 in Cloppenburg die bisherige Arbeit der Ampel-Regierung. Wir Bauern können noch mehr Tierwohl, aber dafür brauchen wir vollumfängliche politische Konzepte anstelle von lückenhaftem Stückwerk, das lediglich zur Verdrängung unserer heimischen Tierhaltung ins Ausland führt. Unsere Forderungen sind nach wie vor aktuell: Es braucht eine vollumfängliche Haltungs- und Herkunftskennzeichnung, eine Änderung im Immissionsschutzrecht sowie ein tragfähiges Finanzierungskonzept. Nach wie vor steigen täglich Betriebe aus der Schweinehaltung aus. Kaum einer investiert noch in neue Ställe
, betont Rukwied in seinem Eingangsstatement.
DBV - Bei der heutigen Abstimmung zum Bericht des Umweltausschusses des Europäischen Parlamentes zur Sustainable Use Regulation (SUR) hat sich eine knappe Mehrheit für die Empfehlungen der Berichterstatterin Sarah Wiener (GRÜNE) ausgesprochen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert, dass damit erneut eine Chance vertan wurde, die in der Farm-to-Fork-Strategie gesetzten Ziele gemeinsam zu erreichen. Offensichtlich hat wieder einmal die Ideologie über den kooperativen Ansatz gesiegt
, so der Generalsekretär des DBV, Bernhard Krüsken. Dies ist sehr bedauerlich, denn mit den hier vorgesehenen Pauschalverboten ohne naturschutzfachlichen Bezug und mit überzogener Bürokratie würde der Natur nicht geholfen und der Landwirtschaft geschadet.
Führung ist im Wandel. Denn Rahmenbedingungen und Unternehmen verändern sich in unserer schnelllebigen Zeit beinah ständig, Verantwortungsbereiche und Aufgaben werden komplexer. Auch die
Mitarbeitenden von heute haben andere Erwartungen an ihren Arbeitsplatz und an ihre Arbeitgeber als z.B. noch vor 10 Jahren. Dies bedeutet für Unternehmer:innen, sich bei klarem Ziel möglichst flexibel zu organisieren, Neues zu adaptieren, sich aber auch der eigenen Grenzen bewusst zu sein. Diese neue, agile Art der Führung erfordert, noch sicherer die Führungsaufgaben zu beherrschen.
AHA - Fläche ist endlich, und die Ansprüche, die an Flächen in ländlichen Räumen gestellt werden, steigen und steigen. Ernährungssicherung, Energiewende, ökologischer Ausgleich, Erholung, Biodiversität – was ist wichtiger, geht auch vieles zusammen, und wie schafft man für einen Landnutzungswandel bessere Bedingungen? Unter dem Titel LAND.NUTZUNG.WANDEL. – POLITIK!
haben wir MdB von CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen zusammengebracht, um über konkurrierende Ziele, übergreifende Ansätze und Zukunftsperspektiven zu diskutieren. Zielkonflikte müssen wir lösen, indem wir immer darauf achten, dass wir einen Mehrfachnutzen haben
(Dr. Anne Monika Spallek MdB (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), aber Wir haben zu viel Sand im Getriebe, der uns am Laufen hindert!
(Rainer Semet MdB, FDP) und Man kann nicht alle Themen der Städte auf dem Land lösen
(Henning Otte MdB, CDU). Die von AHA-Trainer Prof. Dr. Rainer Langosch moderierte Runde ließ, bei unterschiedlichen Sichtweisen und Schwerpunkten, keinen Zweifel an der Wichtigkeit und Dringlichkeit des Themas. Einigkeit herrschte auch hier: Über die Köpfe von Kommunen und der Bevölkerung der ländlichen Räume hinweg geht es nicht. Teilhabe ist ein entscheidender Schlüssel. Die sehenswerte Diskussion finden Sie hier im Video, zu einem ausführlichen Bericht geht es auf der AHA-Website.
Am 13. Oktober 2023 hat das FLI den Ausbruch der Blauzungenkrankheit im Kreis Kleve bestätigt. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) gibt unter www.wlv.de/blauzunge aktuelle Informtionen zur Verbringung von Schlacht- und Zuchttieren.