BRS News
FAOSTAT hat aktuelle Zahlen zu Treibhausgasemissionen aus Agrar- und Ernährungssystemen auf Länder-, Regional- und globaler Ebene für über 200 Länder und Gebiete für den Zeitraum 1961-2022 herausgegeben. Danach emittierte die Agrar- und Ernährungswirtschaft im Jahr 2022 weltweit rd. 16,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxidäquivalent (Gt CO2eq) und blieb damit auf dem Niveau von 2021. Gegenüber 2000 kam es zu einem Anstieg von 10 Prozent. Mit einem geschätzten Anteil von 29,7 Prozent gegenüber 38 Prozent im Jahr 2000 lag der Anteil an den Gesamtemissionen zum ersten Mal in der Geschichte unter 30 Prozent. Der Anteil von Ackerbau und Viehzucht an den Emissionen aus der Agrar- und Ernährungwirtschaft betrug weltweit 7,8 Gt CO2eq oder 48 Prozent. Er blieb gegenüber 2021 praktisch unverändert, stieg aber seit 2000 um 15 Prozent an.
10.000 t Insektenproteinmehl, 2500 t Insektenöl und 15.000 t Frass (tote Fliegen, Chitin aus der Häutung, Insektenkot und Futterreste) sollen zukünftig pro Jahr in Flemming im dänischen Ostjütland produziert werden. Dort hat Carsten Lind Pedersen, CEO der Enorm-Fabrik, mit seiner Mannschaft eine Pilotanlage aufgebaut. Diese wurde 4 Jahre lang als Testanlage für die Insektenproduktion mit der Schwarzen Soldatenfliege genutzt. 2022 konnte an diesem Standort schließlich die heutige Fabrik errichtet werden. Wie dort die Produktion abläuft, schildert Dr. Manfred Weber aus Klein Schwechten in dem zweiten proteinmarkt-Fachartikel zur dreiteiligen Serie über den Einsatz der Schwarzen Soldatefliege als Proteinlieferant.
Bayern ermöglicht unbürokratische Nutzung von Ausnahmeregelung für Metzgereien im ASP-Fall
Das Bayerische Verbraucherschutzministerium hat den Weg dafür freigemacht, dass im Falle eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Bayern lokale Metzgereien soweit als möglich entlastet werden. Der Freistaat macht dazu von einer Ausnahmeregelung im EU-Recht Gebrauch, die insbesondere bei handwerklich strukturierten Betrieben einen Verzicht auf ein sogenanntes Benennungsverfahren ermöglicht. Um den betroffenen Betrieben die Nutzung dieser Ausnahme möglichst einfach zu machen, ist in Bayern zukünftig lediglich eine vereinfachte Anzeigepflicht vorgesehen – das heißt, eine Mitteilung des Wunsches an die zuständige Behörde, Fleisch von Schweinen aus ASP-Restriktionszonen zu verarbeiten. Dazu werden die Landkreise, kreisfreien Gemeinden und Regierungen entsprechende Allgemeinverfügungen erlassen.
Wie viele Tonnen Fleisch und Milch werden in Deutschland produziert? Wie sehen die Betriebsstrukturen aus, wie die Nachfrage nach bestimmten Produkten? Umfassende Informationen dazu liefern seit 2017 die Thünen-Steckbriefe zur Nutztierhaltung. Die Steckbriefe werden jährlich aktualisiert. Die jetzt erschienenen Neufassungen berücksichtigen Daten bis zum Jahr 2023, in einzelnen Bereichen auch bis 2024.
Im November 2024 veranstaltete die QS-Akademie für Tierschutzbeauftragte, Unternehmer, Schlachthofmitarbeiter, Tierärzte und Auditoren ein Live-Online-Seminar zur korrekten Anwendung von Tierschutzindikatoren bei der Schlachtung von Rindern und Schweinen. Das 2-stündige Seminar kann jetzt auf der Webseite der QS-Akademie nachträglich gebucht werden. Der Referent Dr. Michael Bucher (Fachtierarzt und Veterinärdirektor) erläutert, wie Indikatoren für Tierschutz erhoben, ausgewertet und in Management-Reviews integriert werden können und gibt zusätzlich Praxistipps für die Zusammenarbeit mit Veterinärbehörden.
Der Petitionsausschuss spricht sich mehrheitlich dafür aus, steuerliche Anreize für die Nutzung von alternativen Antriebsstoffen in der Land- und Forstwirtschaft zu prüfen und lehnt zugleich die Forderung nach unveränderter Beibehaltung der Agrardieselrückvergütung nach Paragraf 57 Energiesteuergesetz ab. In seiner Sitzung am 04.12. wurde mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP die Beschlussempfehlung an den Bundestag verabschiedet, eine dahingehende Petition mit dem höchstmöglichen Votum zur Berücksichtigung
an die Bundesregierung zu überweisen, soweit es darum geht, steuerliche Anreize für die Nutzung von alternativen Antriebsstoffen (beispielsweise Strom) in der Land- und Forstwirtschaft zu prüfen und einen Umstieg auf alternative Antriebstechnologien mit einer Reaktivierung und deutlichen Stärkung des Bundesprogramms zur Steigerung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau zu fördern
, sowie das Petitionsverfahren im Übrigen abzuschließen
. Die Fraktionen von CDU/CSU und AfD sowie die Gruppe Die Linke hatten für einen Berücksichtigungsbeschluss ohne den erwähnten Soweit-Satz
plädiert.
Das Forum Moderne Landwirtschaft macht Innovationen in der Landwirtschaft sichtbarer und zeigt, wie fortschrittlich und zukunftsorientiert unsere Branche ist. Gemeinsam mit top agrar wird seit 2021 der Innovationspreis Moderne Landwirtschaft verliehen. Die Online-Abstimmung in der Hauptkategorie läuft bis zum 15. Dezember 2024.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am 3.12. den Entwurf der nationalen Anwendung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben. Der Artikel 148 regelt Beziehungen zwischen Milchbauern und Molkereien. Das BMEL plant, dass Molkereien für ihre Rohmilchlieferungen zu schriftlichen Verträgen mit Bestimmungen unter anderem zu Preis und Menge verpflichtet werden. Genossenschaften sollen von dieser Vertragspflicht ausgenommen sein, sofern ihre Lieferordnungen oder Satzungen Bestimmungen enthalten, die in ihrer Wirkung den Bestimmungen für verpflichtende Verträge ähnlich sind. Darüber hinaus sollen die Molkereien verpflichtet werden, den Erzeugerinnen und Erzeugern ein Angebot für einen Preis-Mengen-Bezug zu unterbreiten.
Mit dem Bundeswettbewerb Landwirtschaftliches Bauen prämiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seit mehr als 50 Jahren innovative Stallbaukonzepte. Dieses Mal war das Schwerpunktthema Dem Klimawandel begegnen – Ställe mit ganzheitlichem Energiekonzept
. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir ehrte die vier ausgezeichneten Betriebe bei einer Preisverleihung in Berlin.
Der Verzehr von Milchprodukten, Eiern und Fisch wirkt sich positiv auf die Entwicklung von Kindern in Afrika aus. Das zeigt eine aktuelle Studie von CABI’s regionalem Zentrum für Afrika in Nairobi (Kenia) und der Universität Bonn. Die Wissenschaftler haben mehr als 32.000 Wachstumsdaten von Kindern im Vorschulalter verglichen. Die repräsentativ ausgewählten Mädchen und Jungen stammten aus fünf afrikanischen Ländern. Wenn tierische Produkte bei ihnen auf dem Speiseplan standen, litten die Kinder seltener unter Entwicklungsdefiziten. Die Studie ist nun in der Zeitschrift PNAS erschienen.