BRS News
Der Ernährungsradar: Hier sind die Fakten.
Das KErn – Kompetenzzentrum für Ernährung, die Universität Bayreuth und die Akademie für Neue Medien (Bildungswerk) e.V. haben gemeinsam den Ernährungsradar
veröffentlicht. Das Angebot will Argumente in der Ernährungsdebatte prüfen und den aktuellen Stand des Wissens für Journalisten und Redaktionen aufbereiten. Das Portal hat den Anspruch, Fake News und Mythen, zum Beispiel zu veganer Ernährung, Milch, Fleisch, Superfoods, unterschiedliche Diäten oder Übergewicht, zu entlarven.
Wissenschaftler des Thünen-Instituts haben in einem Faktencheck detailliert untersucht, mit welcher Energieform am meisten Energie pro Flächeneinheit erzeugt werden kann. Die Wissenschaftler haben verschiedene Nutzungsvarianten verglichen und die Ergebnisse nun in einer Studie veröffentlicht. Jonas Böhm, Wissenschaftler am Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, ist Hauptautor der Studie und fasst die Ergebnisse so zusammen: Wir haben ermittelt, dass die meiste Energie von einem Hektar Land aus Windenergieanlagen und Photovoltaik erzeugt werden kann. Deshalb sollten diese beiden Technologien bei der Transformation des Energiesystems die wichtigste Rolle spielen. Allerdings brauchen wir dafür auch deutlich mehr Speicher- und Netzkapazitäten.
EU-Schulprogramm: Abgeordnete lehnen Aufnahme von pflanzlichen Getränken in das Programm ab
Während der parlamentarischen Plenartagung am 09.05.2023 in Straßburg haben die Abgeordneten den Bericht über die Umsetzung des Schulprogramms für Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukte mit klarer Mehrheit angenommen (534 Ja-Stimmen, 57 Nein-Stimmen und 23 Enthaltungen). Die Abgeordneten haben dafür gesorgt, dass pflanzliche Getränke trotz starken Drucks nicht in das System aufgenommen werden. Daher lehnten sie verschiedene im Plenum eingereichte Änderungsanträge ab.
BVE - Der Lebensmittelverband Deutschland blickt der Berufung eines Bürgerrats Ernährung mit großer Skepsis entgegen. Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff erklärt: "Das Grundgesetz sieht keine rätegestützten Entscheidungsprozesse vor! Die Ampel-Koalition unterminiert mit Rätestrukturen die Legitimation der Volksvertreter in der repräsentativen, parlamentarischen Demokratie. Auch das Verfahren lässt nicht das Ziel eines Erkenntnisgewinnes vermuten, sondern Scheinlegitimation für im parlamentarischen Prozess nicht durchsetzbare ideologische Positionen. Die Räte sollen einerseits aus 160 gezielt ausgewählten Personen, aber gleichzeitig aus vermeintlich repräsentativ ‚ausgelosten‘ Menschen bestehen. Schon dies zeigt die Willkür des Verfahrens. Uns erschließt sich weder, wie die Zahl 160 zustande kommt, noch, wie bei einer zufälligen Auslosung alle Ernährungs- und Lebensstile in ihrer tatsächlich prozentualen Ausprägung berücksichtigt werden sollen.
Auf ein geteiltes Echo stoße die von der Ampel-Koalition geplante, Einrichtung eines Ernährungs-Bürgerrates
bei den Rechtsgelehrten, informiert Ralf Borowski am 11. Mai im Internetportal www.judid.de
. Insbesondere die Quoten-Regelung bei der Besetzung des Bürgerrates sei umstritten.
In den sozialen Medien
kocht der Volkszorn hoch. Es ist die Rede von Räterepublik
und Armutszeugnis für die Demokratie
. Fachlich wird man zwei Mal hinschauen müssen, weil das Losverfahren durch eine Quotenregelung ergänzt wird und damit die Besetzung des 160 köpfigen Rates nicht mehr zufällig ist und die Gesellschaft womöglich auch nicht mehr repräsentiert. Interessant könnte auch die Begleitung durch Experten und neutrale Moderatoren werden. Susanne Gräschke argumentiert für die NZZ Warum Bürgerräte Deutschland nicht mehr Demokratie bringen würden.
Lebensmitteldatenbank
Die FAO hat gemeinsam mit der John Hopkins Universität und der Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN) eine neue Datenbank veröffentlicht. Das Food Systems Dashboard kombiniert Daten aus mehreren Quellen, um Benutzern einen vollständigen Überblick über Lebensmittelsysteme weltweit zu geben. Benutzer können Komponenten von Lebensmittelsystemen über Länder und Regionen hinweg vergleichen. Die Datenbank soll auch dazu dienen, um die Ernährung und Ernährung in ihren Lebensmittelsystemen nachhaltig zu verbessern.
Das Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft
hat sich am vergangenen Montag und Dienstag zum zweiten Mal in einer Präsenzveranstaltung getroffen und dabei Handlungsempfehlungen aus der landwirtschaftlichen Praxis den anwesenden Staatssekretärinnen Silvia Bender (BMEL) und Dr. Bettina Hoffmann (BMUV) übergeben.
Ergebnisdokumente:
Die Arbeit des Dialognetzwerkes geht weite mit den Arbeitsgruppen Grünlandnutzungsoptionen
und Wasser in Agrarlandschaften
.
Die seit Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gewährte Förderung schweinehaltender Betriebe in den Restriktionszonen kann ab sofort rückwirkend zum 01. Januar 2023 auf neuer Basis geschehen. Nach Genehmigung durch die Europäische Kommission kann der Ausgleich von ASP-bedingten Mehrkosten außerhalb des De-minimis-Rahmens erfolgen.
Der Agrarstrukturgesetzentwurf des Landes Brandenburg sieht umfassende Eingriffe in den landwirtschaftlichen Bodenmarkt vor. In einem aktuellen Policy Brief der DFG-Forschungsgruppe FORLand analysieren Wissenschaftler den Entwurf und kritisieren darin zahlreiche fehlerhafte Grundannahmen. Die vorgesehenen Preisbegrenzungen erinnern an die gescheiterten agrarpolitischen Prinzipien der DDR-Planwirtschaft und der Marktordnungen der EU-Agrarpolitik aus dem letzten Jahrhundert,
warnt Prof. Alfons Balmann vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle, Mitautor der Studie. Die Autoren befürchten massive Entwertungen des Eigentums landwirtschaftlicher Flächen zulasten der landwirtschaftlichen Betriebe
und enorme Folgekosten für den Sektor sowie für die Gesellschaft insgesamt
.
Die Ergebnisse der Auswirkungen einer Umstellung auf pflanzliche Lebensmittel, die Fleisch und Milch tierischen Ursprungs optisch und funktionell imitieren, wurden jetzt am Beispiel der australischen Bevölkerung vorgestellt. Die Szenarien basierten auf Verkaufsberichten und Wirtschaftsprognosen. Die Modellierung ergab, dass die Aufnahme von Nährstoffen, bei denen bereits das Risiko einer unzureichenden Aufnahme besteht, wie Jod und Vitamin B12 (insbesondere für Frauen), Zink (insbesondere für Männer) und langkettige n-3-Fettsäuren (für Erwachsene), sich weiter verschlechtern könnte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein weit verbreiteter Ersatz von Milch und tierischem Fleisch durch pflanzliche Milch
und Fleisch
das Risiko von Ernährungsdefiziten in der australischen Bevölkerung erhöhen könnte.