BRS News
Viele planetare Grenzen, wie z. B. Klima, Biodiversität oder Nährstoffkreislaufsysteme sind in ihrer ökologischen Belastbarkeit bereits überschritten. Kaum ein Landwirt kommt an einer noch nachhaltigeren Ausrichtung seines Betriebes vorbei
, machte Prof. Enno Bahrs, Agrarökonom der Universität Hohenheim, anlässlich der Fachtagung des Bundesverbands Rind und Schwein 2023 in Bad Wildungen deutlich. Zwar fuße Nachhaltigkeit auf den Säulen Ökologie, Soziales und Ökonomie; sie könne jedoch für jeden Betrieb je nach Region und Ausrichtung sehr unterschiedlich aussehen.
Stephan Schneider übernimmt Leitung 'Zucht und Genetik' sowie stellv. Geschäftsführung beim BRS
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS), der Dachverband der Zucht-, Besamungs-, Beratungs- und Landeskontrollverbände für die Tierarten Rind und Schwein mit Sitz in Bonn, wird die Position der Leitung für den Fachbereich `Zucht und Genetik´ sowie die stellvertretende Geschäftsführung mit dem 48-jährigen Stephan Schneider neu besetzen.
Wie aus einem neuen wissenschaftlichen Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit Empfehlungen zum Tierschutz hervorgeht, benötigen Milchkühe mehr Platz und eine bessere Unterbringung. Das Gutachten ist Teil einer Reihe von Gutachten zu Nutztierarten, mit denen die laufende Überarbeitung der Tierschutzvorschriften der Europäischen Union unterstützt wird. Laut Gutachten sei es wissenschaftlich erwiesen, dass das Wohlergehen von Kühen, die dauerhaft in Ställen angebunden sind, beeinträchtigt ist. Diese Praxis sollte nach Ansicht der EFSA vermieden werden. Jede Kuh solle Zugang zu einem Innenbereich haben, der insgesamt mindestens 9 m² umfasst – einschließlich eines Bereichs zum Hinlegen. Weitere Empfehlungen: Zugang zu Weideflächen mit trockenen und schattigen Bereichen; regelmäßige Überwachung auf Lahmheit, Mastitis und Stoffwechselstörungen sowie Verwendung von Bürsten in allen Systemen zur losen Unterbringung (d. h. in Systemen, in denen die Kühe nicht angebunden sind), um Kühen die Möglichkeit zu geben, natürlichen Verhaltensweisen wie Kratzen nachzugehen und ihren Körper zu pflegen. Bei Haltung in Boxenställen sollten die Kühe über einen eigenen Platz und ausreichend dickes Einstreumaterial verfügen.
Der WDR stellt in seinem neuen YouTube-Kanal Lokalzeit Land.Schafft. moderne Höfe und deren Familien in NRW vor. In einer neuen Folge des Formates berichtet die Sauerlandmilch GbR über ihre automatischen Systeme im Kuhstall.
SUS-Fachtagung "Märkte, Tierwohl, Spanien"
Die diesjährige SUS-Fachtagung wird am 26.06. in Herrieden und am 27.6. in Vechta stattfinden. Miguel Angel Higuera, Direktor des Nationalen Schweinehalterverbandes wird auf der Fachtagung über die spanische Schweinebranche informieren, Björn Lorenzen vom Dänischen Rat für Landwirtschaft und Ernährung zeigt, mit welcher Strategie die Dänen das PRRS-Virus tilgen wollen, Dr. Albert Hortmann-Scholten (LWK Niedersachsen) und Dr. Josef Efken (Thünen-Institut) wagen einen Marktausblick, ordnen die Chancen von Tierwohlfleisch ein und blicken auf die internationalen Märkte und Tierärztin Carolin Mieth stellt ihre Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz im Schweinestall vor. Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Veredlung statt.
In den letzten Jahren hat sich eine schon fast fundamentalistische Ablehnung des chemischen Pflanzenschutzes und gleichzeitig eine Überhöhung des Ökolandbaus herausgebildet
, stellt Thomas Preuße, DLG-Mitteilungen, in einem Kommentar fest. Beides sei die Grundlage der neuen Pflanzenschutz-Verordnung. Er begründet, warum der Entwurf der EU-Kommission und erst recht die Wiener-Vorschläge
fachlich nicht nachvollziehbar sind.
Erstes gentechnisch verändertes Kalb resistent gegen das Bovine Virus Diarrhea Virus (BVDV)
Das Bovine Virus Diarrhea Virus (BVDV) ist für Rinder hoch ansteckend und kann schwere Atemwegs- und Darmerkrankungen verursachen. Für trächtige Kühe kann es katastrophale Folgen haben. Neben Fehlgeburten können im Mutterleib infizierte Kälber ein Leben lang das Virus ausscheiden und andere Herdentiere infizieren. Ein kürzlich veröffentlichte Studie zeigt die Ergebnisse einer Zusammenarbeit zwischen dem Agricultural Research Service (ARS) des USDA, der University of Nebraska-Lincoln (UNL), der University of Kentucky und den Industriepartnern Acceligen und Recombinetics, Inc. Den Wissenschaftlern gelang es, die Bindungsstelle für das Virus so gentechnisch zu verändern, dass das Virus nicht mehr andocken konnte. In Nachfolgestudien soll jetzt untersucht werden, ob das Kalb diese Eigenschaft an Nachkommen weitergibt.
Duroc-Versuch: Leistungen der Geschlechter
In der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen einen Versuch zur Satt- und rationierter Fütterung von Duroc Schweinen auch nach Geschlechtern ausgewertet und außerdem geprüft, ob die Geschlechter unterschiedlich auf die Fütterung reagieren.
In Zuge des Projektes Gazing4 Agro Ecology (G4AE), einem EU-finanzierten Projekt, das nach eigenen Angaben zur Förderung der Beweidung sowie der Unterstützung von Weidebetrieben im Hinblick auf ihre ökonomische und ökologische Leistung dient, haben Forscher*innen eine Umfrage erstellt, um die Meinung von Landwirt*innen, Studierenden und Auszubildenden der Landwirtschaft zum Thema Weidehaltung aufzunehmen. Als deutsche Projektpartner sind das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen in Ovelgönne (Kreis Wesermarsch), das die Projektkoordination übernommen hat, sowie die Georg-August-Universität Göttingen dabei. In der fünf- bis zehnminütigen Umfrage wird die persönliche Meinung zu Themen wie der Umwelt (Mineralstoffverlust, Emission), des Tierwohls sowie der Tiergesundheit, der Artenvielfalt und Beweidung abgefragt. Die Meinung zur Auswirkung der Beweidung auf zum Beispiel die Grasproduktion, das Wohlbefinden der Tiere sowie auch das Einkommen und die Arbeitszufriedenheit fließt ebenfalls mit in die Erhebung ein.
Auf Initiative von Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze haben sich Vertreterinnen und Vertreter der land- und forstwirtschaftlichen Interessenverbände des Landes zum Verbändegespräch in Magdeburg getroffen. Minister Sven Schulze hat die Verbandsvertreter über die aktuellen Entwicklungen in der Agrarpolitik in Brüssel und Berlin zu den Themen Umbau der Tierhaltung
, Vorhaben auf EU-Ebene insbesondere im Bereich des Pflanzenschutzes und der Wiederherstellung der Natur
und Haltung des Landes Sachsen-Anhalt zu den Verpachtungsgrundsätzen des Bundes
informiert.