BRS News

Die weltweite primäre landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion beträgt jährlich rund 13 Mrd. Tonnen, davon fast 90% pflanzlich. Bei 8 Mrd. Menschen müssten dies etwa 1,6 Tonnen Lebensmittel für jeden sein - das wäre doch genug für alle? Auf diese Frage geht Dr. Malte Rubach in seinem Beitrag auf LinkedIn ein. Demnach komme tatsächlich nur rund eine halbe Tonne Lebensmittel pro Person und Jahr tatsächlich beim Verbraucher an. Lebensmittelverschwendung reduziere dies nochmals um etwa 1/3. Doch wie kommt der große Unterschied zwischen den erzeugten und dem Konsum zur Verfügung stehenden Lebensmitteln zustande? Es werde in der öffentlichen Debatte oftmals unterschlagen, dass auch von pflanzlichen Lebensmitteln meist nur ein kleiner Teil zur Ernährung des Menschen geeignet ist. Die pflanzlichen Rohstoffe werden verarbeitet und die nicht-essbaren Reste gehen in die Futtermittelverwertung der tierischen Erzeugung. Laut FAO sind das etwa ein Fünftel aller weltweiten Futtermittel. Insgesamt bestehen sogar 86% aller Futtermittel weltweit aus für den Menschen nicht-essbaren pflanzlichen Rohstoffen.

In Nordrhein-Westfalen haben landwirtschaftliche Betriebe jetzt die Möglichkeit, einen finanziellen Ausgleich zu beantragen, wenn sie vom Anwendungsverbot bestimmter Pflanzenschutzmittel in Naturschutzgebieten betroffen sind. Nach der Genehmigung der entsprechenden Förderrichtlinie im Dezember vergangenen Jahres durch die EU-Kommission, kann der sogenannte Erschwernisausgleich in Nordrhein-Westfalen nun erstmalig gezahlt werden. Der Ausgleich wird 382 Euro je Hektar und Jahr produktiv genutzter Ackerfläche betragen. Nordrhein-Westfalen wird neben Brandenburg das einzige Bundesland sein, das diesen Ausgleich bereits rückwirkend für das Jahr 2022 leistet.

Kälberdurchfall ist ein häufig auftretendes Problem und stellt ein hohes Risiko für das Verenden von Kälbern, vor allem in den ersten Lebenswochen, dar. Häufig werden Durchfälle mit Antibiotika behandelt, was die Gefahr von Resistenzen erhöht. Welchen Einfluss die Verfütterung von Kolostrum auf Kälberdurchfall hat, wurde kürzlich in einer aktuellen Studie untersucht. Dr. Christian Koch und Dr. Jason Hayer vom Hofgut Neumühle fassen im aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

(c)DBV: Was Tierhalter in deutschland dringend benötigen

Ab Anfang März ist die gemeinsame Tierhaltungs-Kampagne vom DBV, der Landesbauernverbände und der Kreisbauernverbände in den sozialen Netzwerken gestartet. Unter dem Hashtag #UmbaustattAbbau werden täglich mehrere Videos auf den Social Media- Kanälen der Verbände (Twitter, Instagram, Facebook) veröffentlicht.

Das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) wird in den kommenden drei Jahren im Rahmen des von der EU (Horizon Europe) finanzierten Infrastrukturprojekts EuroFAANG standardisierte Prozesse für die internationale Nutztierforschung entwickeln. Für das Projekt unter Leitung der FBN-Wissenschaftlerin Professorin Christa Kühn stehen 2,65 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung. Die Nutztierhaltung in einer globalisierten Welt nachhaltig und zukunftsfähig zu entwickeln, ist eine herausfordernde Aufgabe. Ressourceneffizienz unter Berücksichtigung lokaler und globaler Umwelt‐ und Klimawirkungen stehen dabei genauso im Fokus wie das Wohlergehen und die Gesundheit der Tiere sowie die Sicherheit der aus ihnen gewonnenen Lebensmittel, betonte Professorin Christa Kühn. Das Kick-off für EuroFAANG fand am 27. Februar in Berlin statt.

Big Dutchman

Das Unternehmen Big Dutchman hat ein Wörterbuch der Tierhaltung veröffentlicht. Es entstand eigentlich aus der Not heraus: Vergleichbares in Buchform gibt's leider am Markt nicht zu kaufen. Das international aufgestellte Unternehmen braucht immer wieder Fachbegriffe in verschiedenen Sprachen. Sie auch?

Big Dutchman

Nach 31-jähriger Tätigkeit als CEO hat Bernd Meerpohl gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und den Familien­gesell­schaftern von Big Dutchman entschieden, dass es der richtige Moment ist, die Führung der Unternehmensgruppe in neue Hände zu geben. Durch die Ernennung von Dr. Frank Hiller sollen neue Impulse von außen mit der stabilen und bewiesenen Führungsriege des Unter­nehmens kombiniert werden. Die Übernahme des Aufsichtsrats­vorsitzes von Bernd Meerpohl soll – neben der Funktion selbst – sicherstellen, dass auch in Zukunft Big Dutchman als Familienunternehmen sichtbar bleibt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert auch in diesem Jahr die Anschaffung geeigneter Drohnen zur Rehkitzrettung. Bis zum 30. Juni 2023 können eingetragene Vereine einen Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) stellen.

Wer kann Förderung beantragen?

  • Eingetragene Kreisjagdvereine
  • Jägervereinigungen auf Kreisebene in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins
  • Andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, zu deren Aufgaben ihrer Satzung nach die Pflege und Förderung des Jagdwesens oder die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Rehkitzen, bei der Wiesenmahd (sogenannt Kitzrettungsvereine) gehören.

Zweistufiges Verfahren: Stichtage am 30. Juni und 01. September

Alle Informationen zum Antragsverfahren sind unter www.ble.de/rehkitzrettung abrufbar.

Dr. Malte Rubach: Koppelprodukte

Die im Rahmen des BBI JU-geförderten Projekts CAFIPLA erstellte Marktanalyse verdeutlicht die hohe Relevanz und Bedeutung von aus Bioabfällen gewonnenen Materialien in einer expandierenden Bioökonomie.

Für die Tierhaltung in Deutschland ist das nichts Neues. Abgesehen davon, dass Neben- und Koppelprodukte der Lebensmittelherstellung über den Tierdarm zu wertvollen Proteinen umgewandelt und somit die menschliche Ernährung bereichern, werden Tiere vollumfänglich genutzt. Sie sind mehr als Fleisch, Milch oder Eier. Alles wird verwertet: angefangen vom Wirtschaftsdung als Energiequelle in Biogasanlagen und Pflanzendünger, landen Knochen, Haare, Häute und weitere Tierteile in der Industrie. Sie helfen damit mit, Ressourcen zu schonen und das Klima zu entlasten. Bei der Diskussion um die Klimaentlastung von Fleisch- oder Milchersatz werden solche Zusammenhänge gerne vergessen. Wir sollten beginnen, auch in der Tierhaltung ehrlich zu bilanzieren.

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) mit seinen beiden Standorten in Kulmbach und Freising-Weihenstephan ist durch den Neuerlass der Geschäftsordnung der Landesanstalt für Landwirtschaft zum 1. Februar 2023 vollständig in die LfL eingegliedert und den LfL-Instituten gleichgestellt worden. Kommissarische Leiterin des KErn ist Christine Röger, die Bereichsleitung Wissenschaft haben Mitte Januar 2023 Dr. Martin Kussmann und Dr. Andrea Spangenberg gemeinsam übernommen.