BRS News

hib - Großen Änderungsbedarf sieht die überwiegende Mehrheit der Sachverständigen am Gesetzesvorhaben (20/4822) der Bundesregierung, ein verpflichtendes Tierhaltungskennzeichen für Schweinefleisch einzuführen. Das ist das Ergebnis einer Anhörung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft am Montag. Der vorliegende Entwurf, der Ende Dezember in erster Lesung im Bundestag debattiert wurde, verbessere weder die Lebensbedingungen der Nutztiere, noch werde der Verbraucherschutz erhöht. Die Experten verwiesen auf den Abschlussbericht des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung (Borchert-Kommission), das bereits vor drei Jahren ein Gesamtkonzept für die Weiterentwicklung der Tierhaltung in Deutschland vorgelegt habe.

Eine österreichische Studie, die das Bundeslandwirtschaftsministerium zusammen mit den Bundesländern in Auftrag gegeben hat, um eine wissenschaftliche Einschätzung über die Entwicklung der Insektenvielfalt zu bekommen, kommt zu überraschenden Ergebnissen: im Gegensatz zur Krefelder Studie in Nordrhein-Westfalen konnte kein pauschaler Rückgang von 75 % festgestellt werden. Die Insektenbestände waren im Schnitt sogar stabil geblieben.

Im Rahmen des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl wurden Arbeitsgruppen gebildet, in denen Fragen diskutiert werden, mit denen sich Tierhalter in Hinblick auf die Themenbereiche Tiergesundheit, Tierwohl und Nachhaltigkeit konfrontiert sehen. Die ersten Ergebnisse dieser Zusammenarbeit in den Arbeitsgruppen Klauengesundheit und Saugferkelverluste wurden nun veröffentlicht.

Mit rund 6 Mio Euro wird die Beratung landwirtschaftlicher Betriebe in Niedersachsen in den kommenden drei Jahren im Rahmen des ländlichen Entwicklungsprogrammes KLARA gefördert. Darauf hat das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am 11.1. hingewiesen. Der Fokus der Beratungen soll in den Bereichen Biodiversität, Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimafolgen und Tierwohl liegen. Ziel der Förderung ist dem Agrarressort zufolge, die Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe durch Wissenstransfer voranzutreiben. Das Vergabeverfahren wird durch das Logistik Zentrum Niedersachsen (LZN) durchgeführt. Das Landwirtschaftsministerium ruft neutrale Beratungsanbieter auf, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Angebote können bis 2. Februar um 10.00 Uhr über den Vergabemarktplatz des LZN abgegeben werden. Die geförderten Beratungen können bei erfolgreicher Teilnahme voraussichtlich ab Mai 2023 umgesetzt werden.

Mit der Strategie 2030 hat sich die deutsche Milchwirtschaft gemeinsam auf den Weg gemacht, Zukunftsthemen aktiv zu gestalten. Die bedeutenden Akteure – BPM, DBV, DRV, IGM, MIV – bekennen sich dazu, die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen von Milcherzeugern und Molkereien anzupacken und im Sinne der deutschen Milchwirtschaft zu gestalten. Digitalisierung ist hier ein wichtiges themenübergreifendes Zukunftsthema. Um dieses Thema voranzutreiben haben sich Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Milchwirtschaft in der AG Digitalisierung zusammengefunden.

Einen systematischen Abbau der gesamten deutschen Tierhaltung erkennen die niedersächsischen Landwirtinnen und Landwirte in der Strategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Wenn alles, was in Sachen Ordnungsrecht und Förderpolitik jetzt auf dem Tisch liegt, so umgesetzt wird, steht der Großteil unserer Schweine- und Geflügelhalter in Niedersachsen vor dem endgültigen Aus. Da soll eine gesamte Branche abgewickelt werden, sagt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

Seit dem 1. Januar 2023 nehmen auch alle Mastrinder haltende Betriebe im QS-System verbindlich am QS-Antibiotikamonitoring teil. Für den Tierhalter ist die Beteiligung und Mithilfe der Tierärzte beim QS-Antibiotikamonitoring wichtig und notwendig. Denn die Tierärzte übertragen als Fachexperten die Daten aus den Anwendungs- und Abgabebelege in die QS-Antibiotikadatenbank und stellen damit die notwendige Datenbasis – auf Wunsch auch für die direkte Weiterleitung an die HIT-TAM-Datenbankbereit. QS hat häufige Fragen und Antworten zum Monitoring zusammengestellt.

age - Die mit Blick auf den Klimaschutz positive Einschätzung des Ökolandbaus und von Maßnahmen, die wie der Green Deal auf eine Verringerung der Agrarproduktion in der EU hinauslaufen, ist methodisch falsch. Diese falsche Einschätzung führt laut dem emeritierten Prof. Harald von Witzke zu politischen Entscheidungen, die das Gegenteil von dem bewirken, was vorgeblich damit erreicht werden soll.

Anlässlich von drei Rechtsvorhaben, welche die Bundesregierung jüngst für die Schweinehaltung vorgelegt hat (Einführung einer staatlichen Tierhaltungskenn­zeich­nung, Anpassung des Baugesetzbuches, Bundesprogramm zur Förderung des Umbaus der Tierhaltung), kommt die ISN zu einem vernichtenden Urteil: Werden die Vorhaben wie derzeit geplant umgesetzt, ist eine Verlagerung der Schweine­haltung ins Ausland sicher. Bundes­landwirtschaftsminister Cem Özdemir muss sich endlich ehrlich machen, dass er nicht die Transformation, sondern ausschließlich den Abbau der Tierzahlen und die Verdrängung der Schweine haltenden Betriebe verfolgt.