BRS News
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat ein Rechtsgutachten zur Einbeziehung von Landwirtschaft und Klimaschutz in die Staatsziele nach Artikel 20a des Grundgesetzes vorgelegt. Das Gutachten wurde erstellt von Professor José Martinez, Universität Göttingen. Es leitet her, warum eine Ergänzung der bisherigen Staatsziele für Umwelt und Tierschutz geboten ist. Der DBV hatte im April 2021 im Rahmen seines Zukunftskonzeptes einen solchen Vorschlag unterbreitet, der mit dem Rechtsgutachten nun weiter vertieft wurde. Dazu unterstreicht Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes: Wir brauchen eine Verständigung darüber, dass eine starke heimische Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit zusammengehören. Umwelt- und Klimaschutz müssen bei politischen Entscheidungen in die Agrarpolitik integriert werden. Von einer Grundgesetzänderung erhoffen wir uns nicht nur einen neuen gesellschaftlichen Konsens, die Staatszielbestimmungen des Grundgesetzes sind auch wichtig für Güterabwägungen der Gerichte. Unser Vorschlag umfasst neben der Ernährungssicherung ausdrücklich auch den Klimaschutz.
Die Vielfalt der Nutztierrassen ist weltweit stark bedroht – allein in Deutschland betrifft dies 72 Prozent der einheimischen Rassen. Um den Erhalt gefährdeter Pferde-, Esel-, Rinder-, Schweine-, Schaf- und Ziegenrassen in ihren Mitgliedstaaten zu stärken, hat die EU zum 01. Januar 2023 das neue Referenzzentrum für gefährdete Nutztierrassen gegründet. Geleitet wird es vom niederländischen Institut Wageningen Livestock Research (WLR) zusammen mit dem Institut de l’Élevage (IDELE) aus Frankreich sowie dem Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Im Rahmen einer Fachsitzung bei der Welternährungs- und Landwirtschaftorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wurde das neue EU-Referenzzentrum und seine Arbeit in einem Live-Webcast vorgestellt.
Futura.VET 2023
Der Dessauer Zukunftskreis, eine unabhängige interdisziplinäre Interessen- und Arbeitsgruppe, die überwiegend aus Veterinärmedizinern besteht, lädt in Zusammenarbeit mit der Messe Leipzig am 16.02.23 von 13.00 - 18.30 Uhr zur Fortbildungsveranstaltung FuturaVet
via Zoom ein. Wie der Veranstalter mitteilt, bietet das Online-Format eine vielseitige Betrachtung zukunftsweisender und die Tiermedizin verändernder Themen aus der Sicht von Referierenden aus der Veterinärmedizin, Agrarwissenschaft, Humanmedizin und der Ökonomie. Einblicke und Ausblicke in andere Fachgebiete, die die Tiermedizin begleiten und beeinflussen und mit ihr Hand in Hand gehen müssen, sollen die Beziehung zwischen Mensch-Tier und das Wohl von Mensch und Tier zukünftig erfolgreicher und positiver gestalten. Die Veranstaltung umfasst die drei Themenblöcke Nutztiere, Kleintiere/Pferd und One Health. Der Preis für die regulären Tickets beträgt Euro 95,00 und ermäßigt für Studierende Euro 35,00. Als Aufzeichnung steht die Version in voller Länge (Euro 95,00) und in zwei gekürzten Versionen (Nutztier-Block + One-Health-Block oder Companion Block + One-Health-Block) zu jeweils Euro 65,00 zur Verfügung. ATF-Anerkennung: 5 Stunden
Die Verunsicherung unter den Schweinehaltern in Deutschland wächst von Tag zu Tag. Ursache ist die Unklarheit, die alle politischen Ankündigungen, Vorhaben, Regeln und Entscheidungen aus Europa, Bund und Ländern überlagert. Wir alle wollen die besten Bedingungen für unsere Tiere. Aber, ganz gleich, wo wir heute investieren, wir wissen nicht, ob wir morgen damit noch richtig liegen
, so fasst Kerstin Fröhlich, stellv. Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen (IGS) die derzeitige Lage zusammen.
Mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich MInister Till Backhaus am 20. Januar über die prekäre Situation der Schweinehaltung gesprochen, die in Mecklenburg-Vorpommern zu neuen Betriebsaufgaben geführt hat. Ich bin mit den vorgelegten Eckpunktepapieren und Gesetzentwürfen der Bundesregierung nicht einverstanden. Anstatt den allgemein anerkannten Borchert-Plan komplett umzusetzen, wird nur ein Teil des ursprünglichen Konzeptes angegangen. So wird ein Ansatz, der viel Zuspruch erfahren hat wirkungslos. Es erzeugt keinerlei Aufbruchstimmung, sondern eher das Gegenteil – Frust und Perspektivlosigkeit bei den Tierhaltern. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat Ergebnisse bei der Tierhaltungskennzeichnung und den Umbau der Tierhaltung als wichtigstes Ziel für das Jahr 2022 deklariert. Das Jahr 2022 ist beendet, die Bilanz mager
, positionierte sich Minister Backhaus.
Die Betriebe in der Schweinehaltung brauchen jetzt ganz konkrete Unterstützung durch die Bundesregierung. Zudem müsse die Ampel Planungssicherheit für den Nutztierstandort Deutschland schaffen. Diese dringenden Forderungen an die Bundesregierung richteten Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei einem Besuch des schweinehaltenden Betriebes der Familie Scharl bei Eichstätt. Wenn die Zahl dieser Betriebe weiter so dramatisch zurückgehe wie in den letzten Jahren, müsse in Deutschland noch mehr Schweinefleisch importiert werden. Was die Bundesregierung kürzlich an Plänen zum Umbau der Nutztierhaltung vorgestellt hat, reiche nicht im Geringsten, um den Bäuerinnen und Bauern eine Perspektive zu bieten. Nach Berechnungen des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums können mit den vom Bund bereitgestellten Mitteln in diesem Jahr gerade mal 0,7 Prozent der Mastschweineplätze in Deutschland neu gebaut werden.
Schaumann: B BONSILAGE – das Siliermittel für die ökologische/biologische Milchviehhaltung
Schaumann hat das Bonsilage‐Programm um die neue B Bonsilage‐Linie erweitert. Dabei handelt es sich um Siliermittel, die speziell im ökologisch/biologischen Landbau Einsatz finden und die Anforderungen der neuen gesetzlichen Regelungen erfüllen. Bei den Siliermitteln der B Bonsilage‐Linie, handelt es sich um die bekannten Bonsilage‐Produkte, die nun durch eine zusätzliche Zertifizierung nach AT‐BIO‐301 und der FiBLListung (FiBL – Forschungsinstitut für biologischen Landbau) weiterhin im ökologisch/biologischen Landbau eingesetzt werden dürfen.
Die EU exportiert große Mengen an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, unter anderem Geflügelfleisch, in westafrikanische Länder. Dies steht in der Kritik, die Armut in Westafrika zu verschlimmern, da die billigen Importe lokale Erzeugerpreise drücken. Forschende der Universitäten Bonn und Göttingen haben am Beispiel Ghana berechnet, welche Effekte sich ergäben, wenn das Land seine Importzölle für Geflügelfleisch deutlich erhöhen oder die Importe sogar einstellen würde. Das Ergebnis: Bei einem Importstopp würden lokale Produzenten tatsächlich über ein Drittel mehr für den Verkauf ihrer Hähnchen bekommen – allerdings würden die meisten Haushalte in Ghana davon nicht profitieren, da auch die Preise für die Konsumenten steigen würden. Viele Kleinbauernhaushalte produzieren Geflügel vor allem für den Eigenbedarf, sind also von den Preisen weniger stark betroffen. Arme Haushalte würden bei einem Importstopp 80% weniger Hähnchenfleisch essen. Die Nachfrage nach Geflügelfleisch steige in vielen Ländern Afrikas stark an und könne nicht durch die heimische Produktion allein gedeckt werden.
Wachstumskurven von Duroc-Schweinen
Duroc-Mastschweine sind durch ihre enorme Wachstumsleistung bekannt. Doch wie hoch sind ihre Tageszunahmen in den einzelnen Gewichtsabschnitten? Und wie viel fressen die Durocs in den jeweiligen Phasen? In einem Versuch hat die LWK Niedersachsen Duroc-Kreuzungen ad libitum und rationiert gefüttert und 14-tägige Wägungen durchgeführt.
Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer Netzwerk Fokus Tierwohl
stellt neue Informationen aus dem Bereich Schweine- und Rinderhaltung für die Praxis auf seiner Internetseite www.fokus-tierwohl.de zur Verfügung: