BRS News
Nachdem in einem Bestand mit Hausschweinen im südlichen Landkreis Emsland der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen wurde, werden wirksame Biosicherheitsmaßnahmen immer wichtiger. Nicht erst im Krisenfall, sondern bereits in seuchenfreien Zeiten müssen tierhaltende Betriebe die rechtlichen Vorgaben des neuen Europäischen Tiergesundheitsrechts, Animal Health Law (AHL), erfüllen. Das AHL ist seit dem 21. April 2021 in allen Mitgliedstaaten der EU direkt anzuwenden. Auf Initiative der Niedersächsischen Tierseuchenkasse und des Landvolks Niedersachsen wurde daher schon Ende November 2021 die Arbeitsgruppe Biosicherheit in Schweinehaltungen
mit maßgeblichen Akteuren gegründet. In dieser AG wurde der neue Leitfaden Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben nach dem Tiergesundheitsrechtsakt der EU
inklusive Checklisten erarbeitet. Er bietet eine Grundlage, den Anforderungen des EU-Rechts gerecht zu werden und bezieht sich auf die aktuellen Rechtsvorschriften.
Der Bundesrat hat am 08.07. der Novelle der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten (AVV Gebietsausweisung) zugestimmt. Geregelt wird damit, dass insbesondere das Nitratmessnetz in den nächsten Jahren verdichtet wird. Ab 2028 gelten dann einheitliche Regeln für alle Bundesländer. Mit den Änderungen, die die Europäische Kommission zuvor bestätigt hatte, wird die deutsche Gesetzgebung an geltendes EU-Recht angepasst. Mit der Novelle der AVV werden die Forderungen der EU-Kommission im Vertragsverletzungsverfahren umgesetzt. So sollen millionenschwere Strafzahlungen im laufenden Vertragsverletzungsverfahren verhindert werden. Zukünftig können bei der Gebietsabgrenzung keine landwirtschaftlichen Daten mehr berücksichtigt werden (Streichung der sog. Emissionsmodellierung). Die Bundesländer müssen künftig sicherstellen, dass alle belasteten Messstellen innerhalb der mit Nitrat belasteten bzw. eutrophierten Gebiete liegen. Zudem muss die Binnendifferenzierung bundeseinheitlich mit geostatistischen Regionalisierungsverfahren erfolgen. Hierfür sind Übergangsfristen vorgesehen, um den Ländern genügend Zeit zur Verdichtung ihrer Messstellennetze zu geben. Zudem wurde die Berücksichtigung von denitrifizierenden Verhältnissen aufgegriffen, um den Vorsorgegedanken noch stärker zu berücksichtigen.
Über die kuhgebundene Kälberaufzucht informiert das Netzwerk Fokus Tierwohl (NFT) in einem neuen Fachvideo und Podcast. Darin wird vermittelt, welche Erfahrungen es mit der kuhgebundenen Kälberaufzucht gibt und wie es gelingen kann, ein solches neues System auf dem Betrieb zu etablieren. Außerdem wird aufgezeigt, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den verschiedenen Verfahren bereits vorliegen. Susanne Gäckler von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und Dr. Christian Lambertz vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) sprachen dazu im Podcast mit Dr. Silvia Ivemeyer vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau und mit dem Praktiker Manfred Gabler. Wie die kuhgebundene Kälberaufzucht auf einem Betrieb umgesetzt werden kann, hängt dem Netzwerk zufolge erheblich von den individuellen Gegebenheiten ab. Eine Umstellung sollte mit hoher Motivation der Betriebsleiter und aus einer gesunden Herde heraus erfolgen. Am Anfang müsse viel Zeit in die Tierbeobachtung investiert werden, um herauszufinden, welches Verfahren mit welchen Details auf dem eigenen Betrieb am besten funktioniere.
In den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz - Wissen Dialog Praxis zeigen Schweinehalter/ -innen, wie der Kupierverzicht in der Praxis umgesetzt werden kann. Karl und Gesine Harleß erklären in zwei Videos, auf welche Faktoren Sie bei der Haltung unkupierter Schweine besonders achten sollten. In Teil 1 des Videos werden die Buchtenstrukturierung, die Wasserversorgung und die Tierbeobachtung thematisiert. Außerdem stellt Karl Harleß die Lichttechnik, die Tränkeversorgung und die Stallklimaführung in seinem Betrieb vor. Im zweiten Teil des Videos gehen Karl und Gesine Harleß besonders auf die Risikofaktoren Fütterung, Beschäftigung und Notfallmaßnahmen bei Schwanzbeißen ein. Die Betriebsreportagen werden im Projekt Nationales Wissensnetzwerk Kupierverzicht
erstellt. Die Betriebsreportagen werden im Projekt Nationales Wissensnetzwerk Kupierverzicht erstellt.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) zeigt auch in Deutschland grade sehr deutlich, wie wichtig es ist, auf den Höfen auf Biosicherheit zu achten. Welche Maßnahmen bei einem ASP-Ausbruch ergriffen werden und wie man vorbeugen kann, erfährt Franziska Budde auf dem Hof der Landwirte Britta und Frank.
Einmal im Jahr wird weltweit im Rahmen des Global Agripreneur Summit der Titel Agribusiness of the Year
an ein Startup aus dem Agri- und Foodtech-Bereich vergeben. Im deutschen Vorentscheid am 01. September 2022 sucht die Andreas Hermes Akademie als Partner der Future Agro Challenge Germany (FAC) mit Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank bereits zum dritten Mal Startups aus dem Agri- und Foodbereich mit innovativen Geschäftsmodellen für den weltweiten Wettbewerb. Die Gewinner des internationalen Finales erhalten ein auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes, exklusives Paket aus Dienstleistungen im Wert von bis zu 50.000 Euro.
Was passiert mit den Produkten, die nach der Verordnung (EG) Nr. 2003/2003 vor dem 16. Juli 2022 als Düngemittel mit der Bezeichnung
EG-Düngemittel in Verkehr gebracht wurden?
Hätten Sie es gewusst? Die Antwort: Die Düngemittel, die schon im Markt sind, dürfen noch abverkauft werden, aber ab dem 16. Juli 2022 darf kein Hersteller mehr EG-Düngemittel
auf den Markt bringen. Denn ab diesem Tag ist die EU-Düngeprodukte-Verordnung 2019/1009, die vor drei Jahren in Kraft trat, vollständig anwendbar.
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 500 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland ab 20 Hektar zeigt, dass knapp jeder fünfte Landwirtschaftshof (19 Prozent) in sozialen Netzwerken aktiv ist und dort mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern kommuniziert. Weitere 34 Prozent planen entsprechende Profile einzurichten oder diskutieren darüber. Insbesondere die größeren Betriebe ab 100 Hektar (19 Prozent) stellen ihre Informationen und Kontaktdaten auf einer eigenen Website zur Verfügung – weniger die kleinen bis 49 Hektar (9 Prozent). 82 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte sind der Meinung, dass durch Digitalisierung die landwirtschaftliche Produktion transparenter wird. Eine weitere Maßnahme sind Webcams, die Einblicke in den Tierstall oder auf die Felder geben – 6 Prozent der Höfe haben solche Kameras schon installiert und bei 30 Prozent ist der Einsatz geplant oder wird diskutiert.
Dänen wollen Sauensterblichkeit senken
©SuS - Die hohe Sauensterblichkeit wird in den dänischen Ferkelerzeugerbetrieben immer stärker zum Tierschutzproblem. Im Jahr 2020 verzeichneten die Betriebe im Schnitt 15 % Sauenverluste. Und im vergangenen Jahr stieg die Verlustquote in den Sauenherden mit 16 % nochmals leicht an. Als eine der Hauptursachen gelten die überdurchschnittlich hohen Fruchtbarkeit- und Aufzuchtleistungen der dänischen Sauengenetiken
Der Euro verliert derzeit gegenüber dem Dollar massiv an Wert. Das hat zahlreiche Konsequenzen für Wirtschaft, Landwirtschaft, Handel und Verbraucher.