BRS News
Vor dem Hintergrund der derzeit äußerst schwierigen Situation im Bereich der Schweinefleischerzeugung und -vermarktung trafen sich die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk am Donnerstag mit Akteuren der süddeutschen Wertschöpfungskette für Schweinefleisch. Die Schweinehaltung mit einer transparenten und vor allem regionalen Wertschöpfungskette muss auch in Zukunft einen festen Platz in Deutschland haben. Wer Regionalität möchte, muss auch an der Seite unserer tierhaltenden Betriebe stehen. Hierzu müssen wir gemeinsam mit den Betrieben die Schweinehaltung in Deutschland zukunftsfähig aufstellen
, forderte Kaniber. Der Fokus auf das Tierwohl ist dabei ganz zentral. Die Krise auf dem Schweinemarkt kann nur dauerhaft und erfolgreich bewältigt werden, wenn sich alle Akteure der Wertschöpfungskette ihrer Verantwortung bewusst werden und tragfähige Vereinbarungen finden
, ergänzte Hauk.
Beide Agrarminister sicherten den Erzeugern die Unterstützung durch die Landespolitik zu.
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) weist in einer Pressemeldung darauf hin, dass Kopfstützen für Rinder Arbeiten wie etwa das Einziehen von Ohrmarken oder die Gabe von Medikamenten einfacher und sicherer für Mensch und Tier machen und berichtet über den praktischen Einsatz dieses Hilfsmittel in einem Rinder haltenden Betrieb.
Vor dem Hintergrund der angespannten ASP-Situation empfiehlt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) allen Personen, die Schweine halten oder in Schweinehaltungen tätig sind, von Reisen in von der ASP betroffene Gebiete abzusehen. Insbesondere sollten sie dort nicht jagen und jeden Kontakt zu Schweinen und Wildschweinen vermeiden. Von der Mitnahme von Trophäen oder Erzeugnissen, die ASP-Virus enthalten könnten, ist unbedingt abzusehen.
Die Schweinehalter in Mecklenburg-Vorpommern können trotz des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in einem Hausschweinebestand mit rund 4.000 Mastschweinen in Lalendorf bei Güstrow auf die Unterstützung der großen Schlachtbetriebe in Perleberg (Brandenburg), Weißenfels (Sachsen-Anhalt) und Kellinghusen (Schleswig-Holstein) zählen. In einer kurzfristig vom Agrarministerium anberaumten Videokonferenz haben sie Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zugesagt, dass sie Schweine aus Mecklenburg-Vorpommern auch weiterhin ohne jedwede Art von Abzügen annehmen werden, sofern die Tiere nicht aus Beständen in der eingerichteten Sperrzone stammen. Hier müssen wir jetzt ganz genau hinschauen, denn für die Schlachtstätten stehen diverse Exportzulassungen auf dem Spiel. Wenn diese verloren gehen, ist auch den Schweinehaltern nicht geholfen
, so Backhaus.
Bekämpfung der ASP – Neue Wege gehen!
426 Tage sind seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) am 10. September 2020 in Deutschland vergangen. Seitdem gab es über 2 640 bestätigte Fälle in den Wildschweinepopulationen der Bundesländer Brandenburg und Sachsen. Betroffen von den damit verbundenen Restriktionen sind mehr als 400 Betriebe mit knapp 170 000 Schweinen. Hinzugekommen ist ein am 15. November bestätigter Fall in einem Hausschweinebestand in Mecklenburg-Vorpommern mit weiteren 20 betroffenen Betrieben. Am 10.11. fand eine Podiumsdiskussion in Halle statt, bei der die geladenen Experten eine Bestandsaufnahme der bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen in den betroffenen Bundesländern vornahmen und neue Wege forderten.
Senckenberg-Wissenschaftler*innen haben eine der wenigen Überblicksstudien zu den ökologischen Auswirkungen des weltweiten Lebensmittelhandels im Fachjournal One Earth
veröffentlicht. Die ökologischen Kosten des Handels – insbesondere von Kaffee, Tee, Soja und Rindfleisch – sind laut der Studie unverändert hoch. Die Forscher*innen plädieren dennoch dafür, den Agrarhandel differenziert zu betrachten und auch seine positiven Wirkungen zu berücksichtigen. So machen sie z.B. darauf aufmerksam, dass der Getreidehandel eine Vielzahl von Menschen mit wichtigen Kalorien versorgt und dabei in den Exportländern weniger Ressourcen verbrauchen kann, als dies eine auf Selbstversorgung zielende Produktion mit gegenwärtigen Anbaumethoden vor Ort tun würde.
80 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Ländern, die Nettoimporteure von Nahrung sind. Der Welthandel spielt auch eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit Mikronährstoffen und Spurenelementen. Studien haben gezeigt, dass der Handel den Großteil der Weltbevölkerung essentiell mit lebenswichtigen Mineralien und Vitaminen versorgt.
Das US-Landwirtschaftsministerium hat in diesem Monat beschlossen, einigen Schweinefleisch-Verpackungsbetrieben schnellere Liniengeschwindigkeiten zu gestatten. Der National Pork Producers Council begrüßte diese Entscheidung in Anbetracht der aktuellen Situation im Verarbeitungssektor. Wir sind sehr erfreut über den Vorschlag des USDA, bestimmte Anlagen mit höheren Liniengeschwindigkeiten laufen zu lassen. Dies ist angesichts der starken Nachfrage nach Schweinefleisch, der Probleme in der Lieferkette und der begrenzten Verpackungskapazitäten in unserer Branche besonders wichtig
, sagte NPPC-Präsident Jen Sorenson. Neun Betriebe, die das New Swine Inspection System (NSIS) der Behörde für 2019 übernommen haben, können ein einjähriges Versuchsprogramm zur Verwendung schnellerer Liniengeschwindigkeiten beantragen. Während dieser Zeit müssen sie Daten über die Auswirkungen der Liniengeschwindigkeiten auf die Arbeiter sammeln und diese mit der US-Arbeitsschutzbehörde teilen.
Ursula Heinen-Esser (CDU) fordert eine Gesetzesänderung: Verhältnismäßig zwischen Wolfsschutz und Millionenzahlungen für Schutzzäune müsse neu überprüft werden. Bis zu zehn Millionen Euro könnte die Förderung von Herdenschutzzäunen im Wolfsgebiet Schermbeck das Land noch kosten. Offenbar zu viel für die NRW-Umweltministerin, die jetzt im WDR-Fernsehen neue gesetzliche Regelungen gefordert hat.
Die Nutztierhaltung wird oft irrtümlich als eine der Hauptquellen für Treibhausgasemissionen angesehen. In den Vereinigten Staaten werden Treibhausgasdaten von der Environmental Protection Agency (EPA) zur Verfügung gestellt. Aus dem EPA-Bericht 2016 ging hervor, dass der Landwirtschaft lediglich 9 Prozent der emittierten Treibhausgase der USA zuzurechnen sind, die Nutztierhaltung hat einen Anteil von 3,9 Prozent und Rindfleisch von 2 Prozent. Obwohl der Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgasemissionen nicht ignoriert werden sollte, verblasst er im Vergleich zu anderen Sektoren.
In einem Schweinemastbestand in Vogelsang, Landkreis Rostock, ist die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen. Das Veterinäramt des Landkreises Rostock hat den Betrieb gesperrt sowie eine Schutzzone im Radius von 3 Kilometern und eine Überwachungszone im Radius von 10 km um den Seuchenausbruchsbestand verfügt. Für alle Tierhalter im betroffenen Gebiet gelten strenge Vorschriften.