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(c)FML: Stadt.Land.Fakten

Die Landwirtschaft in Deutschland steht vor einer besonderen Herausforderung: Sie muss im globalen Wettbewerb bestehen und gleichzeitig dem gesellschaftlichen Wunsch nach einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise gerecht werden. Die Lösung dafür kann nur mittels einer fakten- und wissensbasierten Auseinandersetzung gefunden werden. Mit Stadt. Land. Fakten. leisten wir einen Beitrag, damit Sie diese Auseinandersetzung führen können. Ob Wirtschaftskraft, Tiergesundheit und Pflanzenbau, Artenvielfalt und Klimaschutz oder der Versorgungsgrad – wir haben Zahlen und Fakten zur modernen Landwirtschaft zusammengetragen, die zeigen, wie bedeutsam, innovativ und nachhaltig die Landwirtschaft ist.

Laden Sie sich jetzt das PDF herunter oder lassen Sie sich das Heft ganz bequem nach Hause schicken – ausdrücklich ist es auch zur Weitergabe an Mandatsträger und Berufskolleginnen und -kollegen gedacht. Musteranschreiben gibt es auf der Internetseite des Forums Moderne Landwirtschaft.

Bundesregierung und Bundestag verpassen vorerst den Einstieg in den Umbau der Tierhaltung nach den Borchert-Vorschlägen. Die Länderagrarminister hingegen machen weiter Druck. Einen wichtigen Beitrag dazu sehen die Länderagrarminister in der Erstattung der Kosten für zusätzliche Aufwendungen, die von der Gesellschaft eingefordert werden. Die Regelungen im Umwelt-, Immissions-, Bau- und Planungsrecht seien anzupassen und so aufeinander abzustimmen, dass Tierwohlställe bevorzugt gebaut beziehungsweise entsprechend umgebaut werden könnten.

Die Online-Seminarreihe Breeders Talk Green von EFFAB und FABRE-TP richtet sich an Interessengruppen aus dem Tierzucht- und Reproduktionsbereich und beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie anderen relevante Themen im Zusammenhang mit dem EU Green Deal. Der vierte Teil der Seminarreihe Genetic Diversity and Responsible Animal Breeding findet am 1. Juli 2021 von 13.30 - 15.00 Uhr statt. Die Aufzeichnungen der ersten drei Veranstaltungen - Animal Breeding and Climate Ambition, Healthy and Happy Animals for Sustainable Societies und Animal Genome Editing in the spotlight können auf der Veranstaltungsseite abgerufen werden.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) präsentierte im Rahmen einer Projekt-Abschlussveranstaltung die Ergebnisse des Projektes RAST-Transfer zur Reduzierung von Antibiotika bei Milchkühen. Das Ziel des Projektes war es, die erarbeiteten Ergebnisse des wissenschaftlich orientierten Vorgängerprojekts RAST nun in die Praxis zu transferieren, damit Antibiotika beim Trockenstellen nur dann eingesetzt werden, wenn sie dringend nötig sind. Die 21 teilnehmenden Praxisbetriebe halfen dabei, mögliche Schwachstellen und Hindernisse zu identifizieren. Hier konnten durchschnittlich 48 % der Trockenstellvorgänge ohne Antibiotikum durchgeführt werden.

Bisher ist die Milchgüte-VO zusammen mit verschiedenen Regelungen der einzelnen Bundesländer die Grundlage für die Gütebewertung. Damit stellt sie die Grundvorgaben für die Bewertung und Bezahlung der Milch. Bundesländerübergreifende Verträge mit ihren Milchlieferanten stellten die Molkereien in der Vergangenheit vor einige Probleme. So wurden zum Beispiel Mittelwerte der Inhaltsstoffwerte in Bayern nach anderen Vorgaben berechnet als in Niedersachsen. Auch stimmten die Vorgaben zur Probenahme in einzelnen Teilen nicht überein.
Die Milchgüte VO musste an die neuen Anforderungen, wie zum Beispiel auch an die vermehrten Teilmengenabholungen angepasst werden. Sie tritt am 1. Juli in Kraft.Über den wichtigsten Inhalt informiert die Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf Ihrer Internetseite.

Eine Aufforderung an den Bund, seine Rechtsvorschriften so zu überarbeiten, dass die neuen Tierschutzstandards für alle landwirtschaftlichen Betriebe zeitnah umgesetzt werden können – das ist der Kern einer Bundesratsinitiative, die das Kabinett am 15.06.2021 auf den Weg gebracht hat. Derzeit ist es für die landwirtschaftlichen Betriebe zum Teil jedoch nicht möglich, diese Pläne rechtssicher umzusetzen. Gerade bei mittleren und großen Betrieben führt das derzeit geltende Fachrecht zu langwierigen und aufwendigen bau- und immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren und zu erheblichen Zusatzkosten beim Stallumbau. Konkret sieht die Bundesratsinitiative daher vor, dass gewerbliche Anlagen, die vor 2013 privilegiert im Außenbereich errichtet wurden, ebenfalls zu mehr Tierwohl umgebaut werden dürfen – auch, wenn die Tierzahl nicht erhöht wird. Zudem fordert Niedersachsen, dass künftig auch Ersatzneubauten errichtet werden dürfen, um zum Beispiel veraltete Ställe entsprechend zeitgemäßer Anforderungen an das Tierwohl umzubauen oder die Stallgrundfläche ohne Erhöhung der Tierplatzzahl zu erweitern, um so den Tieren mehr Platz zu bieten.

Der Schutz des Klimas und des Naturhaushaltes sowie die Reinhaltung von Luft und Wasser sind erklärte Wünsche und Ziele von Gesellschaft und der Politik und bestimmen immer mehr auch die landwirtschaftliche Produktionsweise. Deutschland muss den Ammoniakausstoß bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Basisjahr 2005 um 29 % reduzieren. Für die Tierhaltung bedeutet dieses entweder die Reduzierung der Tierzahl oder aber die Verringerung der Stickstoffausträge je Tier. Der aktuelle proteinmarkt-Fachbeitrag geht der Frage nach, wie dies über die Fütterung zu realisieren ist.

Zum ersten Mal haben Sachverständige der EFSA die Rolle von Umgebungen der Lebensmittelproduktion bei der Entstehung und Verbreitung von Antibiotikaresistenz (AMR) bewertet. Sie identifizierten die Hauptquellen von AMR-Bakterien und -Genen, wenngleich die aktuellen Daten keine Quantifizierung des spezifischen Beitrags ermöglichen, den jede von ihnen zu diesem globalen Problem leistet. Düngemittel aus Fäkalien, die Bewässerung und Wasser sind laut EFSA die wichtigsten Quellen von AMR in pflanzlichen Lebensmitteln und/oder in der Aquakultur. Bei der Landtierproduktion sind Futter, Mensch, Wasser, Luft oder Staub, Boden, Wildtiere, Nagetiere, Arthropoden und Ausrüstung potenzielle Quellen. Maßnahmen zur Begrenzung des Auftretens und der Verbreitung von Resistenzen in Umgebungen der Lebensmittelproduktion umfassen die Verringerung der durch Fäkalien hervorgerufenen mikrobiellen Verunreinigung von Düngemitteln, Wasser und Futtermitteln sowie die Anwendung guter Hygienepraxis. Potenzielle AMR-spezifische Abhilfemaßnahmen befinden sich in einem frühen Entwicklungsstadium. Es wurden viele Datenlücken in Bezug auf Quellen und Relevanz der Übertragungswege, die Vielfalt antibiotika-resistenter Bakterien und Gene sowie der Wirksamkeit von Minderungsmaßnahmen identifiziert. Daher halten die Wissenschaftler weitere repräsentative epidemiologische Studien zu AMR und ihrer wirksamen Kontrolle in Lebensmittelproduktionsumgebungen auf EU-Ebene für dringend erforderlich und gaben Empfehlungen zu vorrangige Forschungsbereiche ab.

Wie die PIC Deutschland GmbH in einer Pressemeldung mitteilt, führt das Unternehmen ab 1. Juli 2021 die Premium-Kategorie PICProfitMax für den PIC408 ein. Vor rund zehn Jahren hat PIC das erste Mehrwerteber-Programm auf den deutschen Markt gebracht, das 2014 aktualisiert wurde und seitdem unter dem Namen PICProfitPlus etabliert ist. Der PIC-Index reflektiert das genetische Potential eines PIC-Endstufenebers. Herzstück von ProfitPlus und ProfitMax ist PIC’s Index, in dem die wirtschaftlich relevanten und messbaren Merkmale berücksichtigt sind. Jedes Einzelmerkmal wird anhand seines ökonomischen Wertes gewichtet und trägt so proportional zum Gesamtindex und somit zum genetischen Wert eines Ebers bei. Nachkommen von höher-indexigen Ebern liefern ein höheres Gewinnpotential: Mehr Qualität bei geringeren Kosten. PICProfitMax-Eber repräsentieren bei einem durchschnittlichen Index von 143 Punkten die Top 4,5% der Population, so das Unternehmen.

Seit Mai dieses Jahres fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Verbundvorhaben InnoRind - zukunftsfähige Rinderhaltung in Deutschland unter Berücksichtigung von Tierwohl, Umweltwirkungen und gesellschaftlicher Akzeptanz an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen unter anderem die Aufzucht von Kälbern und Jungrindern und der Haltung von Mast- und Milchrindern. Unter der Leitung von Professor Georg Thaller von der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät wurden die Kompetenzen im Bereich der Nutztierhaltung in Deutschland in einem deutschlandweiten Innovationsnetzwerk zur Rinderhaltung gebündelt. Die Aufgabe des Netzwerks besteht darin den Status quo der deutschen Rinderhaltung zu ermitteln, um Verbesserungspotentiale zu erkennen und die Umsetzung der Verbesserungen auf den Versuchsbetrieben zu planen.