BRS News
top agrar, Christina Lenfers (31.03.2021) - Ein Papier des Bundesrechnungshofs sorgt in der Branche für Diskussion. Es empfiehlt die Einführung des staatlichen Tierwohllabels vorerst nicht weiter voranzutreiben. Das BMEL nimmt Stellung.
Ökologie, Ökonomie und Soziales bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Dieses Modell entstand in den 1990er Jahren beim Weltgipfel von Johannesburg. Für die Landwirtschaft bedeutet das, dass eine nachhaltige Entwicklung nur erfolgreich ist, wenn ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichranging berücksichtigt werden. Beispielsweise rechnen sich Investitionen in mehr Tierwohl nur, wenn die Kosten hierfür durch höhere Marktpreise oder eine Umverteilung von Kosten aufgefangen werden können.
Innerhalb des Netzwerkes Fokus Tierwohl findet am 20. April 2021 ab 13.00 Uhr eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Tiergesundheit/Tierwohl - jeder Mitarbeiter zählt
statt, die sich in erster Linie an Mitarbeiter in schweinehaltenden Betrieben richtet. Die Themen sind: Wie Hygiene und Managementmaßnahmen helfen, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren - Antibiotika, so wenig wie möglich, soviel wie nötig
sowie Fit for Pigs – Tiersignale lassen erkennen, wie es dem Schwein geht - Wie reagieren auf die Zeichen unserer Tiere?
Die Anmeldung erfolgt über das entsprechende Formular.
Masterrind: 2. Bullenparade 31. März
Am 31. März um 19:30 Uhr veranstaltet die Masterrind die nächste Bullenparade. Neben einigen Fleischrassebullen für die Kreuzungszucht sind auch Bullen wie Rodger, bei den Töchtergeprüften, und Gywer RDC sowie Hadi bei den genomischen Bullen dabei. Die Web-Seminar-Registrierung ist online möglich.
Die Milcherzeugergemeinschaft MEG Milch Board hat eine aktualisierte Studie zur Wertschöpfung deutscher Molkereien veröffentlicht. Untersucht wurde die Wertschöpfung von 38 deutschen Molkereien. Im Rahmen der Aktualisierung konnten die Analysen um fünf Jahre erweitert werden, so dass jetzt die Ergebnisse in der zehnjährigen Periode von 2009 bis 2018 vorliegen. Den Ergebnissen der Studie zufolge hat sich die Wertschöpfung in vielen der untersuchten Molkereien positiv entwickelt, auch in den Krisenjahren 2015/2016. Die Milcherzeuger/innen wurden daran jedoch nicht beteiligt. In Krisensituationen trugen die Milcherzeuger/innen das Marktrisiko alleine. Die Zuwächse bei der Nettowertschöpfung wurden auch in den Jahren 2015/2016 eher in die Rücklagen und Rückstellungen eingestellt, anstatt höhere Preise auszuzahlen. Die Rücklagen und Rückstellungen bildeten sogar den größten Teil der Nettowertschöpfung und waren zum Teil höher als die Milchauszahlungspreise.
Homepage des DVT im neuen Look
Die Internetseite www.dvtiernahrung.dedes Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) hat ein neues und benutzerfreundlicheres Design erhalten. Wie der Verband mitteilte, wurde die Navigationsstruktur deutlich verschlankt, um die Darstellung noch besser an die Eigenschaften von unterschiedlichen Endgeräten anzupassen.
AgE - Die Europäische Kommission plant eine deutliche Stärkung der Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Dazu wurde am vergangenen Donnerstag (25.3.) in Brüssel ein Aktionsplan vorgestellt, der mehrere konkrete Maßnahmen vorsieht, um den Verbrauchern die Verwendung von Ökolebensmitteln schmackhafter zu machen. Zum einen soll es mehr Information und Kommunikation über die Produktion ökologischer Nahrungsmittel geben. Überdies sollen die Förderung des Verbrauchs sowie des Angebots entsprechender Erzeugnisse in öffentlichen Kantinen über das öffentliche Auftragswesen und den Ausbau der Verteilung im Rahmen des EU-Schulprogramms angekurbelt werden. Neben der Stärkung der Nachfrage sei es zudem das Ziel, das Verbrauchervertrauen in Ökoprodukte und die Sicherstellung der Produktionsstandards zu stärken und die Nachhaltigkeit des Sektors zu verbessern, erklärte die EU-Kommission.
AgE - Mit Nachdruck drängt EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski auf die Beibehaltung der Marktorientierung in der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Während der Brüsseler Agrarchef bei der Strategieplanverordnung zur GAP offenbar eher den Positionen des Europaparlaments zugeneigt ist, übte er nun in Brüssel bei der Aussprache der EU-Agrarminister zur Verordnung über die Gemeinsame Marktordnung (GMO) deutliche Kritik an den entsprechenden Reformplänen der Europaabgeordneten. Das EU-Parlament hatte sich in seiner Verhandlungsposition im Oktober vergangenen Jahres auf eine Ausweitung der Intervention und Möglichkeiten zur Angebotssteuerung verständigt. Zwar gestand Wojciechowski den EU-Volksvertretern hier beste Absichten zu; diese könnten sich allerdings schnell als ein Bärendienst
für die europäischen Landwirte erweisen, so die Warnung des PiS-Politikers. Konkret sieht er die Gefahr, dass - wie in der Vergangenheit - den Landwirten durch die EU-Agrarpolitik falsche Anreize gesetzt werden könnten und letztlich erneut eine Überproduktion gefördert werde.
AgE - Die EnergyCultures-Forschungsgruppe der privaten Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen hat die wissenschaftliche Begleitung der Farm-Food-Climate Challenge übernommen, in deren Rahmen Lösungsansätze für eine klimapositive Landwirtschaft und Ernährung erarbeitet werden sollen. Hinter der Farm-Food-Climate Challenge verbirgt sich der ZU zufolge ein gemeinsames Projekt von ProjectTogether, der elobau Stiftung und dem Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation. Das Vorhaben verbindet mehr als 100 Initiativen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Boden, Landwirtschaft und Ernährung für nachhaltigere und klimafreundliche Lösungen aktiv sind. Die Farm-Food-Climate Challenge ist als Basis-Initiative konzipiert, die die Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Union mit Leben füllen soll. Die ZU-Forschungsgruppe EnergyCultures will im Zuge der wissenschaftlichen Begleitung herausfinden, ob die Beziehungen, Kooperationen und Innovationsprozesse, aber auch die Ergebnisse der Farm-Food-Climate Challenge, einen Beitrag zur Transformation des europäischen Agrar- und Ernährungssektors leisten könnten.
Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wurde im gefährdeten Gebiet in Brandenburg eine sogenannte weiße Zone
als Schutzkorridor eingerichtet. Innerhalb dieser Zone soll der Wildschweinebestand möglichst auf null reduziert werden. Damit die zuständigen Behörden eine entsprechende Reduzierung der Wildschweinepopulation in der weißen Zone
rechtssicher anordnen können, wurde bereits im vergangenen Jahr mit einer Änderung der Schweinepest-Verordnung kurzfristig die hierfür erforderliche Ermächtigung als Dringlichkeitsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates geschaffen. Da die Regelung mit Ablauf des 9. Mai 2021 ihre Gültigkeit verlieren würde, wurde die Verordnung nun entfristet. In seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat dieser Entfristung zugestimmt.