BRS News
Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert die Europäische Union auf, ihre internationale Handelspolitik im Zuge des Green Deal
deutlich zu verändern. Die immer höheren Standards innerhalb der EU in den Bereichen Verbraucher-, Umwelt-, Klima- und Tierschutz dürfen nicht mehr von Agrarimporten aus Drittländern unterlaufen werden. Der Deutsche Bauernverband hat hierzu eine neue handelspolitische Grundsatzposition gefasst. Das EU-Mercosur-Abkommen steht exemplarisch für eine fehlgeleitete Handelspolitik. Wir lehnen das Abkommen in dieser Form ab. Es muss neu verhandelt und an die Umwelt-, Klima- und Tierwohlstandards des
Green Deal angepasst werden
, stellt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes fest.
Unterschiedliche Ca-Gehalte im Mineralfutter bei phosphorreduzierter Fütterung in der Schweinemast
proteinmarkt - Aufgrund der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen (Dünge- und Stoffstrombilanzverordnung) ist es für Schweinemäster immens wichtig, die Stickstoff (N)- und Phosphor (P)-Ausscheidung ihrer Tiere zu reduzieren. Ziel ist ein Verhältnis von Ca zu verdaulichem P von 2,2 bis 2,6 zu 1. Bei niedrigem Gesamtphosphorgehalt ist ein noch engeres Verhältnis von 2,0 zu 1 anzustreben. In einer aktuell vorliegenden Untersuchung des Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurden deshalb Mineralfutter mit gleichen niedrigen P-, aber unterschiedlichen Ca-Gehalten getestet.
Moore verantworten 37 % der Treibhausgasemissionen - Möglichkeiten einer Wiedervernässung
Nur 7 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind entwässerte Moorböden, diese verantworten jedoch 37 % der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in Deutschland. Das Klimaschutzpotenzial durch Wiedervernässung mit Weiternutzung
dieser Böden wird vor allem wegen:
- derzeit nicht gegebener Beihilfefähigkeit für Paludikulturen,
- fehlender Perspektiven der Wirtschaftlichkeit und Verwertung sowie
- unzureichender Förderung und mangelnder Wasserverfügbarkeit
kaum genutzt. Der Beitrag Moorschutz in der Gemeinsamen Agrarpolitik – Instrumente für eine klimaverträgliche Moornutzung in Deutschland gibt Empfehlungen, auf welche Weise Moorbodenschutz in der Landwirtschaft gelingen könnte.
In Argentinien werden drei große Schweinezucht- und Verarbeitungsbetriebe entstehen, die von chinesischen Investoren gebaut werden. Die Erstinvestition je Einheit beläuft sich auf rund 130 Millionen US-Dollar. Das bilaterale Abkommen wurde zwischen Argentinien und dem chinesisch-argentinischen Unternehmen Feng Tian Food (FTF) unterzeichnet. Die drei Betriebskomplexe, die aus jeweils fünf Farmen bestehen, werden 32,3 Tausend Tonnen Soja und 87,4 Tausend Tonnen Mais pro Jahr für die Schweinefütterung benötigen, die von lokalen Produzenten als strategische Partner geliefert werden. Das Unternehmen Feng Tian Food unterhält bereits kommerzielle Partnerschaften zwischen den beiden Ländern und wird ab sofort direkte Kontakte zu chinesischen Investoren aufbauen.
Den Schweinehaltern in Bayern und ganz Deutschland droht im Schraubstock zwischen Schlacht-Stau und Preisverfall langsam die Luft auszugehen. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Walter Heidl ist angesichts des erneuten Preisrutsches auf dem Schlachtschweinemarkt in dieser Woche alarmiert: Die Situation unserer Ferkelerzeuger und Schweinemäster ist dramatisch. Wir brauchen jetzt dringend Unterstützung von der Politik und auch von den Marktpartnern! Sonst gehen in noch mehr Ställen der regionalen Schweinehalter die Lichter aus. Und ohne Schweinehalter gibt es kein heimisches Schweinefleisch.
Am 30.11. und 01.12.2020 findet die DLG-Onlinekonferenz Digitale Transformation der Lebensmittelversorgungskette
statt. Das Bedürfnis nach sicheren Lebensmitteln und sicheren Versorgungsketten steht für viele Konsumenten aktuell ganz oben. Lebensmittelskandale haben Verbraucher zudem stark für das Thema Fleischqualität sensibilisiert. Der Kunde fordert immer öfter verlässliche und zurückverfolgbare Informationen zu seinen Nahrungsmitteln um bewusst und informiert Konsumentscheidungen treffen zu können. Nur wenn die gesamte Lebensmittelversorgungskette (Food Supply Chain) eingebunden ist, kann für den Kunden ein nachhaltiger Mehrwert erzeugt werden. Anhand von Praxisbeispielen und konkreten Handlungsempfehlungen erfahren die Teilnehmer, wie die gesamte Food Supply Chain von sogen. Blockchain-Technologien profitieren kann. Die Blockchain ist ein neutrales System der Informationsverarbeitung, in der Informationen mithilfe einer dezentralen, von vielen Teilnehmern gemeinsam genutzten Datenbank gespeichert werden.
Tierärzte erhalten für die Veranstaltung pro Teilnahmetag 2 ATF-Stunden.
Der Futtermittelhersteller Tremonis hat jetzt mit der Wirkstoffmischung tremoVital® ein neues Ergänzungsfutter auf den Markt gebracht, in dem Biertreber aus Braugerste, Bierhefe, Karottentrester, Erbsenschalen und ein Hefezellwandprodukt als natürliche Faserträger zusammen mit optional erhältlichen Darmstabilisatoren zum Einsatz kommen. Die spezielle abgestimmte Wirkstoffmischung soll laut einer Pressemeldung des Unternehmens zu einem gesunden intestinalen Mikrobiom und zu einer regulierten Kotbeschaffenheit beitragen und so einen Mehrwert in Ferkelaufzucht und Mast schaffen. Wie das Unternehmen mitteilt, konnten bei Fütterungsversuche auf Praxisbetrieben eine verkürzte Aufzuchtdauer, höheren Tageszunahmen bei annähernd gleichem Futterverbrauch, eine geringere Sterberate aufgrund von Darmerkrankungen sowie eine geringere Gesamtmortalitätsrate beobachtet werden. Darüber hinaus konnte der durchfallbedingte Medikamenteneinsatz bei den Versuchstieren reduziert werden.
Das Tiergesundheitsunternehmen Zoetis lädt am Mittwoch, den 25.11.20 von 14.00 - 15.30 Uhr zum Online-Seminar Impfung gegen Ebergeruch
ein. Das betäubungslose Kastrieren von männlichen Ferkeln ist ab dem 01.01.2021 verboten. Die Impfung gegen Ebergeruch stellt eine Alternative zur Kastration dar. Das Seminar möchte zu allen Aspekten rund um die Impfung informieren.
Agenda:
- Impfung gegen Ebergeruch – Ein Überblick (Dr. med. vet. Martin Kreutzmann, Zoetis Deutschland GmbH)
- Praktische Erfahrungen mit der Impfung gegen Ebergeruch (Katharina Bielfeldt, Landwirtin aus Bünsdorf, Schleswig-Holstein)
- Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration aus Sicht eines Schlachtunternehmens (Reinhard Daldrup, Einkauf Lebendvieh und landwirtschaftliche QM-Systeme, Heinz Tummel GmbH & Co. KG, Schöppingen
Moderation: Dr. med. vet. Stephan Galland, Zoetis Deutschland GmbH
Die neuerliche, auf Druck der Fleischwirtschaft erfolgte Senkung der Schlachtschweinepreise kritisiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, heftig: Mit einem Preisniveau von 1,19 Euro/kg ist ein neuer Tiefpunkt erreicht. Das ist nicht nur beschämend, sondern auch verantwortungslos gegenüber den Schweinehaltern. Wir haben im Schweinefleischsektor kein Absatzproblem und in weiten Teilen von Europa ein deutlich höheres Preisniveau. Marktentwicklungen sind hier kein glaubwürdiges Argument. Hier wird gerade viel Geld verdient – auf dem Rücken unserer Bauern!
top agrar-Redakteur Marcus Arden kritisiert in einem Kommentar vor allem das Timing von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, die Corona-Auflagen in Schlachtunternehmen nur mässig zu lockern: Wegen der Notlage der Schweinehalter sei jetzt der falsche Zeitpunkt für einen Radikalumbau der Fleischbranche. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes fragt: "Wer macht sich auf Kosten der Bauern die Taschen voll?"
Bosch und BASF Digital Farming haben ein 50:50-Joint-Venture (JV) unterzeichnet, um künftig weltweit und aus einer Hand intelligente Lösungen für die Landwirtschaft zu vermarkten und zu verkaufen. Die Vereinbarung dazu wurde am 10. November 2020 unterzeichnet. Im Anschluss soll im ersten Quartal 2021 ein neues Unternehmen mit Sitz in Köln gegründet werden.