BRS News
Vorgestern hatte der Agrarausschuss des Bundestages zu einem nicht öffentlichen Fachgespräch zum Thema Ausweisung von nitratbelasteten Gebieten mit besonderen Düngeauflagen
geladen. Dabei sei am Rande auch über die Eignung der bisher für die Nitratbelastung genutzten Modellrechnung MONERIS für die Ausweisung phosphatbelasteter Regionen gesprochen worden. Der BRS erinnert in diesem Zusammenhang an eine Aussage des Hessischen Gewässerexperten, Dr. Peter Seel, die von topagrar
bereits 2019 veröffentlicht wurde. Danach ist der Beitrag der Landwirtschaft an Überdüngung der Fließgewässer mit Phosphor nur gering – bisherige Modellrechnungen methodisch ungeeignet.
Derzeit werden elf Eintragungswege von Phosphat in Oberflächengewässer beschrieben (siehe UBA-Grafik); davon scheint der Gesetzgeber acht zu ignorieren und bei drei weiteren den Landwirtschaftsanteil zu überschätzen. Es ist richtig und wichtig, den Phosphateintrag in den Flüssen zu reduzieren. Das darf aber nicht allein der Landwirtschaft auferlegt werden.
RinderAllianz GmbH, RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH, Qnetics GmbH, Rinder-Union West eG und Rinderunion Baden-Württemberg e.V. haben am 17. September 2020 ihre künftige Kooperation unter dem Namen PhöniXGroup bekannt gegeben.
Als Ziele wurden u.a. genannt
- die Zuchtarbeit (Know-How, wissenschaftliche Kenntnisse) zu bündeln
- den Tiereinkauf (Bullen, weibliche Tiere: 60 % Inland, 40 % Ausland) zu organisieren
- die Bullen besser auszulasten, um dadurch u.a. den Spermapreis stabil zu halten.
Weitere Informationen finden Sie auf der gestern freigeschalteten neuen Homepage www.phoenix-genetics.de.
Westfleisch und NGG vereinbaren Tarifvertrag
Westfleisch hat mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten(NGG) einen Tarifvertrag zur Eingliederung neuer Mitarbeiter abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht dabei die Übernahme und Neueinstellung von rund 3.000 Beschäftigten, die bisher bei externen Werkvertragsunternehmen angestellt waren. Mit dem nun vereinbarten Tarifvertrag steht fest: Ab Januar 2021 werden alle Mitarbeiter in der Schlachtung und Zerlegung direkt bei unseren beiden bestehenden Schlachtunternehmen Westfleisch SCE beziehungsweise Westfleisch Erkenschwick GmbH angestellt sein
, erklärt Carsten Schruck, geschäftsführender Vorstand von Westfleisch. Nach Abschluss des Übernahmeprozesses wollen wir gemeinsam mit der NGG die relevanten bestehenden Tarifverträge modernisieren und auf die neuen Gegebenheiten hin anpassen.
NRW-Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser hat ein Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung vorgelegt, das den Flächenverbrauch weiter eindämmen soll. Bausteine sind unter anderem die Entwicklung eines Brachflächenkatasters oder eines Flächenzertifikathandels unter Kommunen. Fläche ist endlich. Unterschiedliche Ansprüche führen zu Nutzungskonflikten und lassen die natürliche Ressource Boden immer knapper werden. Das Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächennutzung wird dazu beitragen, den Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen weiter zu senken
, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zu dem in dieser Woche vom Kabinett beschlossenen Maßnahmenpaket.
Forscher haben eine Methode entwickelt, genetisch unfruchtbaren Tieren Sperma bildende Stammzellen von auserwählten Artgenossen zu transplantieren. Die Leihväter begannen daraufhin, Spermazellen dieser Spender zu bilden,
informiert die Berliner Zeitung
und beruft sich dabei auf eine Wissenschaftliche Veröffentlichung im Fachmagazin "PNAS".
Forscherverbund will wirtschaftliche Güllevergärungsanlage im kleinen Leistungsbereich entwickeln
idw - Die Universität Hohenheim, der renergie Allgäu e. V. und der Maschinenbauer Hochland Natec GmbH prüfen die ökonomische Machbarkeit einer Standard-Biogaskleinanlage zur Güllevergärung. Sie soll für Betriebe in Frage kommen, für die sich eine Biogasanlage bislang aufgrund zu geringer Güllemengen nicht lohnte. So gibt es z.B. in nur etwa 10 % der rinderhaltenden Betriebe mehr als 200 Milchkühe mit deren Gülleaufkommen sich aber lediglich eine 30 kW-Anlage betreiben lässt. Die geplante Güllekleinanlage soll für eine Betriebsgröße ab 150 Großvieheinheiten (entsprechend 150 Milchkühen oder Rindern bzw. ca. 1.250 Mastschweinen) wirtschaftlich betreibbar sein. Bei positiven Ergebnissen wird ein entsprechendes Anlagenkonzept entwickelt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert die Machbarkeitsstudie über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).
Die öffentliche Meinung zur modernen Landwirtschaft ist geprägt von der Vorstellung, mit klein strukturierten Familienbetrieben wären die aktuellen Probleme der Landwirtschaft am besten zu lösen. Die Versorgungssicherheit mit qualitativ hochwertigen, gesunden und preisgünstigen Nahrungsmitteln wird dabei mit der gleichen Selbstverständlichkeit vorausgesetzt, wie die Kritik an eben dieser leistungsfähigen modernen Landwirtschaft. In einem Faktenpapier versuchen die Agrarexperten Gerhard Breitschuh, Ortwin Krause, Manfred Munzert, Dieter Möhring, Martin Körschens und Hartmut Boettcher, Landwirtschaft sachkompetent zu erläutern und dabei vor allem das komplexe Wirkungsgefüge einer nachhaltigen Landwirtschaft verständlich zu vermitteln. Gleichzeitig laden die Autoren ein, sich mit dem Papier online zu identifizieren.
BMEL - Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert, dass sich der amtliche Verdacht der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei fünf weiteren Wildschweinen in Brandenburg bestätigt hat. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut – hat die Tierseuche in den entsprechenden Proben heute nachgewiesen. Die Fundorte liegen innerhalb des gefährdeten Gebiets in der näheren Umgebung der Ortschaft Neuzelle im Landkreis Oder-Spree. Es handelt sich um vier tot aufgefundene Wildschweine sowie um ein infiziertes Wildschwein, das erlegt wurde.
Statt vor Ort in Berlin findet der Zukunftsdialog Agrar & Ernährung
von agrarzeitung (az) und DIE ZEIT in diesem Jahr innerhalb der digitalen Themenwochen "ZEIT für Wissen" am Mittwoch, 16. September, sowie "ZEIT für Klima" am Dienstag, 22. September statt. Am Mittwoch, 16. September disktutierten az-Chefredakteurin Stefanie Pionke mit Experten aus der Landwirtschaft, dem Agribusiness, der Wissenschaft und NGO über die richtige Balance zwischen Ökonomie und Ökologie in der Landwirtschaft der Zukunft und über künftige Trends in der Ernährung. Für den Konsens müssen wir die Arbeit der Borchert-Kommission als Blaupause nehmen,
warb Hubertus Paetow, Präsident Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG).
Die AMI-Markt Studie zu den Bio-Strukturdaten 2019 ist erschienen. Knapp 10 % der Landwirtschaftsfläche in Deutschland wurde 2019 nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet. Gut die Hälfte davon waren Grünland und über 40 % Ackerland. Damit erreicht die Bio-Fläche 1,61 Mio. ha. Das Flächenplus fiel damit gegenüber den beiden Vorjahren, als noch zweistellige Wachstumsraten erreicht wurden, wieder etwas kleiner aus. 2019 waren es rund 6 % mehr Bio-Fläche. Umstellung konzentriert sich jetzt stärker auf Ackerland als auf Grünland. Die Dauerkulturflächen wurden leicht und die Streuobstflächen deutlich ausgedehnt. Gegenüber 2018 sind rund 80.000 ha Ackerland dazugekommen, so dass nun 700.000 ha Ackerland umgestellt sind. Der Großteil – 348.000 ha davon sind Getreide. Der große Anstieg der Getreidefläche hat trotz Trockenheit und ebenso kleiner Hektarerträge wie 2018 für einen Anstieg der Erntemenge auf knapp 1 Mio. t gesorgt. Damit sind waren rund 2,5 % der deutschen Getreideernte Bio-Getreide.