BRS News
Das Ergebnis ist klar: viele Kläranlagen sind derzeit für diese Herausforderung nicht gerüstet und müssten viel Geld in die Hand nehmen.
Anm. d. Red.: Das Umweltbundesamt bereitet die Verbraucher auf höhere Kosten bereits vor. Allerdings liest man in den Pressemeldungen zu den wahren Hintergründen nichts, sondern verweist auf Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft. Das nennt man Ablenken von den wahren Schuldigen. Jedes Jahr gelangen rd. 8.000 Tonnen umweltwirksame Arzneimittelrückstände aus den Kläranlagen in die Umwelt. Darunter auch der Waschmittelzusatzstoff Triclosan, der im Verdacht für die Ausbildung resistenter Keime steht. Unabhängig davon sollten sich Landwirte überlegen, wie ihre Tierbestände vor Keimen aus der Humanmedizin geschützt werden können. Das betrifft die Weidetränken ebenso wie die Bewässerung von Feldkulturen aus Bachläufen.
. Gaedertz-Schneider, Spezial-Versicherungsmakler für die Land- und Forstwirtschaft, ist neues Mitglied im Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM). Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tüschenbek bei Lübeck (Schleswig-Holstein) unterstützt das FORUM von nun an bei seinen vielgestaltigen kommunikativen Aktivitäten.
Detlev Werner von Bülow, Geschäftsführender Gesellschafter von Gaedertz-Schneider: Wir pflegen zu unseren Kunden, den Landwirten, langjährige, zum Teil generationenübergreifende und vertrauensvolle Kontakte. Wir spüren dabei, dass sich in ihrem Verhältnis zur Gesellschaft etwas verändert. Viele Bürger sehen die moderne Landwirtschaft kritischer als früher. Hier sind wir als gesamte Branche gefordert, den sachlichen Dialog zu suchen. Wir wollen unseren Beitrag leisten und dabei helfen, Vertrauen in die Landwirtschaft zu sichern und auszubauen. Wir sind überzeugt, dass das FORUM mit seinen Maßnahmen und Botschaften dabei einen guten Weg eingeschlagen hat.
Mit aktuellen Zuchtwerten in die neue Saison
Dieses Problem spüren auch Biobauern in der Schweiz. Der Gesetzgeber sieht ein mögliches Konfliktbevölkerung mit Nachbarn durch eine immer näher heranrückende Wohnbebauung und will jetzt einen größeren Abstand zu Auslaufställen. Für (Bio-)Bauern ein kaum zu lösendes Problem.
Immerhin: in Deutschland ist das Problem erkannt worden und hat zu einem Projekt (Emidat geführt, aus dem man sich neue Emissionsdaten verschiedener Haltungsverfahren erhofft. Dies ist dringender denn je, weil z.B. über die Änderung der TA-Luft, eine Aus für zwangsentlüftete Ställe mit Unterflurabsaugung gefordert wird. Ein Desaster für den Tierschutz.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht sich in seiner Auffassung bestätigt, dass die Einhaltung der EU-Standards und zusätzlicher Auflagen bei den Landwirten Kosten in nicht unerheblicher Höhe verursacht. Laut den ersten Zwischenergebnissen einer Studie von Dr. Steffen Noleppa vom Forschungsinstitut HFFA Research und Prof. Helmut Karl von der Universität Bochum, die vom Dienstag vergangene Woche (27.6.) vorgestellt wurden, belaufen sich die Kosten auf eine Größenordnung von 4,6 Mrd Euro. Für DBV-Präsident Joachim Rukwied zeigt die Analyse, in welchem Umfang die Landwirtschaft öffentliche Güter bereitstellt. In offenen Märkten seien die europäischen und deutschen Standards öffentliche Leistungen mit Wert
, hob Rukwied hervor. Die Studie soll ihm zufolge einen Beitrag zur Versachlichung der Debatte um die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) leisten. Die endgültigen Ergebnisse erwartet der DBV im Herbst. Im Einzelnen wurden in der Studie die von der deutschen Landwirtschaft zu tragenden Mehrkosten und Mindererlöse analysiert, die in Folge der Einhaltung europäischer Umweltstandards und zusätzlicher Auflagen in den Bereichen Gewässerschutz, Düngung, Pflanzenschutz, Tierhaltung, Cross Compliance und Greening entfallen. Die beiden Wissenschaftler betonten, dass der Betrag noch vorsichtig gerechnet sei, weil nicht alle tatsächlich relevanten Standards eingeflossen seien. So fehlten unter anderem die erwarteten verschärften Emissionsschutzauflagen, die Auswirkungen des Mindestlohns und die Auswirkungen erhöhter nationaler Tierhaltungsstandards.
Dabei geht es unter anderem um das rechtliche Umfeld des QS-Systems, Zertifizierungspflichten oder aber den Aufbau eines Krisenmanagementsystems. Weitere Themenschwerpunkte des Workshops bilden das QS-Futtermittelmonitoring sowie praktische Hilfestellungen zum Umgang mit der QS-Softwareplattform. Referentin des Seminars ist Claudia Brill, die im QS-System den Bereich Futtermittelwirtschaft koordiniert.
Deutsche Kleintierkliniken in der Kritik
Deutsche Kleintierkliniken setzen doppelt soviel Antibiotika ein wie ihre Pendants in Schweden oder Norwegen – bei gleichwertigen Behandlungsergebnissen,informiert das Internetportal
Wir-sind-tierarztund beruft sich dabei auf einen internen Qualitätsbericht 2016 der Tierklinikkette AniCura. Er habe Daten von 150 Tierkliniken ausgewertet.
Anm. d. Red.: Die Veterinärmedizin in Deutschland hat die Menge der abgegebenen Antibiotika in der Tiermedizin innerhalb von 4 Jahren auf rd. 800 t halbiert. Damit liegen die Veterinärmediziner fast 100 % unter dem geschätzten AB-Verbrauch im Humanbereich. Auf der Basis der aktuellen AB-Zahlen im Veterinärbereich, wäre der rechnerische Antibiotikaverbrauch je Kilogramm Körpergewicht in der Humanmedizin um den Faktor 5 höher ist als in der Veterinärmedizin.