BRS News
Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. bekennt sich zu mehr Tierwohl in der Tierhaltung. In der aktuellen Form kann der BRS dem TierhaltKennzG nicht zustimmen; das Gesetz gefährdet die Zukunft der deutschen Schweinehalter, führt zu einer Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland und gefährdet die Bruttowertschöpfung ländlicher Räume. Es verschwendet Ressourcen und führt letztlich auch zu einer Verlagerung von Treibhausgasen. Der Strukturwandel in Deutschland wird durch das Gesetz forciert; dies betrifft die gesamte Branche (Stallbau, Zucht, Zulieferindustrie und Handwerk). Die Bundespolitik gefährdet Wertschöpfung und Arbeitsplätze.
Kleinteilige und komplexe Naturschutzmaßnahmen mit der Landwirtschaft umzusetzen, erfordert einen Ausgleich der Bewirtschaftungskosten, z.B. durch Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM). Der Umgang mit EU-Mitteln bedarf dabei einer strengen Kontrolle und führt zu hohen Anforderungen an durchführende Behörden und Landwirte.
Mit der neu entwickelten NatApp
gibt es ein Werkzeug, welches eine rechtssichere, verordnungskonforme Etablierung, Dokumentation und Kontrolle von AUKM ermöglicht.
Vergleichbare Tools gibt es u.a. auch für andere Bereiche der Landwirtschaft, z.B. für den tierschutzgerechten Tiertransport mit Echtzeitkontrolle.
Initiative: "Pathway to Dairy Net Zero"
Pathways to Dairy Net Zero ist eine Initiative, die Milchviehbetriebe jeder Größe und Art sowie Organisationen aus der gesamten Milchversorgungskette zusammenbringen möchte. Sie entstand am 22. September 2021 während der Klimawoche und kurz vor dem Lebensmittelsystemgipfel der Vereinten Nationen (UN) und widmet sich der Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG) von Milchprodukten in den nächsten 30 Jahren. Dazu gibt es verschiedene Ansätze, die auf der Internetseite beschrieben werden.
Tiergeesundheit ist dabei nur ein Schlüsselelement. Hierbei will auch die neue Internetseite www.gesundeskalbgesundekuh.de helfen.
Direktvermarktung über Automaten boomt
Die Anzahl der Verkaufsautomaten, die von Direktvermarktern betrieben wird, hat sich in Bayern innerhalb der letzten sechs Jahre verdreifacht, das zeigen die Ergebnisse einer Bestandserhebung des Arbeitsbereichs Diversifizierung der LfL. Insgesamt 512 Automaten, davon 243 Milchautomaten, werden von 357 landwirtschaftlichen Betrieben für die Vermarktung ihrer Produkte genutzt.
Solche Standorte lassen sich hervorragend für die Verbraucheransprache nutzen. Die beliebten BRS-Weideschilder eignen sich hierfür besonders.
Die Einsparung von Treibhausgasen ist ein wichtiges Thema für alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. In der Veranstaltung geht es um Möglichkeiten einer klimafreundlichen Milcherzeugung. Die Referenten der LfL zeigen auf, wie sich Futtererzeugung und Fütterung auf die Vermeidung von Treibhausgasen ausrichten lassen, welche Möglichkeiten im Humusaufbau liegen und was sich sonst noch tun lässt, um Treibhausgase zu reduzieren. Dabei gehen sie auch ausgiebig auf die Frage ein, wie sich die Umsetzung der Maßnahmen ökonomisch auswirken.
Am 26. Januar 2023 findet im Audimax der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) die 73. Hochschultagung der CAU Kiel zun Thema Transformationsprozesse in Krisenzeiten
statt. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz wird die Hochschultagung eröffnen. Für die Plenarvorträge am Vormittag konnten Prof. Dr. Matin Qaim vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) aus Bonn sowie Karen Hendrix, Fachärztin für Psychiartrie und Johann Wenzl, Landwirt in der Ukraine, gewonnen werden. Am Nachmittag werden Wissenschaftler*innen der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät ihre Forschung in vier parallelen Sessions präsentieren. Den Abschluss der Hochschultagung (HT) bilden die HT-TALKS mit dem Thema: AEF meets Zukunfts- (Kommission) Landwirtschaft!
, für die eine Anmeldung erforderlich ist.
Die Bundesregierung hat sieben tierhaltende Betriebe für ihre zukunftweisenden Stallbauten und -konzepte ausgezeichnet. Der Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Nachhaltigkeit und Tierwohl hat für die Bundesregierung hohe Priorität. Der Bundeswettbewerb Landwirtschaftliches Bauen
stand deshalb in diesem Jahr unter dem Motto Unser innovativer Stall – tiergerecht, umweltgerecht und zukunftsfähig
. Übergeben wurden die Preise in Höhe von insgesamt 30.000 Euro von dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir, und der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz.
Die Bundesregierung plant keine Überprüfung und Anpassung des Schutzstatus des Wolfes abhängig von der Populationsentwicklung innerhalb der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie). Das geht aus einer Antwort (20/4640) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/4451) hervor. Nach der FFH-Richtlinie sei der Wolf in Deutschland eine streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse. Eine Überprüfung und Anpassung des Schutzstatus in Abhängigkeit von der Populationsentwicklung sei in der FFH-Richtlinie grundsätzlich nicht vorgesehen, schreibt die Bundesregierung bereits in einer früheren Antwort (19/25695) auf eine FDP-Anfrage (19/24771) zu steigenden Wolfszahlen, auf die sie nun verweist. Die FFH-Richtlinie sehe auch für Arten in einem günstigen Erhaltungszustand weiterhin Schutzmaßnahmen vor.
Im Rahmen des Projektes Untersuchungen zum Vorkommen und Wirkung von bovine meat and milk factors (BMMF) und anderer zirkulärer ssDNA in Lebensmitteln
des Max-Rubner-Instituts (MRI) sowie weiterer externer Studien zum Vorkommen von BMMF konnte gezeigt werden, dass BMMF nicht nur in Milch- und Fleischprodukten vom europäischen Rind der Art Bos taurus, sondern auch in zahlreichen anderen Lebensmitteln vorkommen. Die untersuchten Lebensmittel waren sowohl tierischer als auch pflanzlicher Herkunft. Aufgrund dieser neuen Ergebnisse wurde eine weitere gemeinsame Stellungnahme mit dem Titel: Neue Erkenntnisse zu Bovine Meat and Milk Factors (BMMF) in Zusammenarbeit mit dem BfR verfasst. Laut den beiden Bundesinstituten stützen weder die aktuellen noch die früheren Forschungsergebnisse die Hypothese, dass es sich bei BMMF um eine neue Art von Erregern handelt. Sie stellen vielmehr Varianten bereits bekannter und zum Teil bereits veröffentlichter DNA-Sequenzen dar. Bislang lägen auch keine Belege vor, dass BMMF im Menschen und anderen Organismen tatsächlich gesundheitsschädigende Effekte verursachten. Auf Grundlage der derzeit verfügbaren Studienergebnisse und Literatur empfehlen BfR und MRI auch weiterhin, Fleisch und Kuhmilch aufgrund ihrer spezifischen Mikronährstoffe als Bestandteil der Beikost für Säuglinge zu verwenden. Das Vermeiden bestimmter Lebensmittel im ersten Lebensjahr sei auch hinsichtlich der Allergieprävention nicht zu empfehlen. Zusammenfassend sind den Bundesinstituten zufolge gesundheitliche Beeinträchtigungen durch BMMF oder BMMF-DNA in allen Lebensmitteln für Verbraucher jeden Alters nicht zu erwarten.
Auf milchtrends.de, einer Kooperation der Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen und des Thünen-Instituts Braunschweig, werden aktuelle Forschungsergebnisse und Trends zu ökonomischen Fragestellungen der Wertschöpfungskette Milch dargestellt. Der aktuelle Trend-Beitrag von Katrin Agethen und Birthe Lassen beschäftigt sich mit dem Thema Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette Milch
.