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©SuS - Findet die Politik beim Thema Ferkelkastration weiter keine pragmatische Lösung, steht die Existenz vieler deutscher Ferkelerzeuger auf dem Spiel. Dies ist eine der Kernbotschaften der heutigen Sitzung des Arbeitskreises Ferkelerzeugung des Westfälisch Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV).
©SuS - Kastration, Kupierverzicht, Kastenstand - die deutsche Ferkelerzeugung steht vor großen Herausforderungen. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) nahm dies als Anlass um mithilfe einer Umfrage das Stimmungsbild auf den Sauenbetrieben einzufangen und die Ergebnisse heute auf einer Pressekonferenz in Osnabrück vorzustellen.
Dabei ging es im Wesentlichen darum, ob die Betriebsleiter in der Sauenhaltung eine Zukunft sehen oder sie einstellen wollen. Erschreckendes Ergebnis: 52,1 % der befragten Schweinehalter wollen in den kommenden zehn Jahren ihre Sauen abschaffen!
Die Gründe für einen Ausstieg sind vielfältig. Mit der Möglichkeit zur Mehrfachnennung dominieren mit Werten von um die 50 % vor allem die zukünftigen Auflagen zum Kupierverzicht, zur Haltungsform speziell in der Abferkelung sowie der Kastration. Auch die fehlende Perspektive und die gesellschaftliche Kritik an der modernen Schweinehaltung spielen eine gewichtige Rolle. Bemerkenswert ist, dass nur 22 % der Sauenhalter ökonomische Beweggründe anführen.
Glaubt man den Ergebnissen einer aktuellen amerikanischen Untersuchung zu den Folgen der Nutzung von gentechnisch veränderten Pflanzen, profitiert angeblich auch der Ökolandbau von einer Anbauausdehnung. Es ist von einem sog. Halo-Effekt die Rede, wonach Biobauern vom nachlassende Schädlingsdruck durch den Einsatz von GMO-Pflanzen massiv profitieren: der Einsatz von Insektiziden sei in den Jahren 1992 bis 2016 um rd. 80 Prozent reduziert worden.
Wenn Futter knapp ist, denken Landwirte zunehmend daran, Zwischenfrüchte für die Futternutzung anzubauen. Diese fanden in der Vergangenheit immer seltener den Weg in den Trog. Sommerzwischenfrüchte werden nach der Hauptfutterernte allgemein im Juli/ August, zum Teil noch Anfang September angebaut und im Herbst genutzt, Winterzwischenfrüchte werden im Folgejahr im April/Mai geerntet. Hier erfahren Sie mehr zu Nährwert, Artenwahl und Anbauverfahren.
Inzwischen gibt es drei bestätigte Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest bei Hausschweinen in China. Sie liegen tausende Kilometer auseinander. In einem Fall wurde die Infektion in einem Schlachthof festgestellt. Außerdem verdichten sich Hinweise, dass erste ASP-Infektionen in China bereits im April und nicht erst im August diesen Jahres aufgetreten sind, informiert das Internetportal Wir-sind-tierarzt.
Für Erreger in unserem Essen ist der Sommer die perfekte Jahreszeit. Besonders Salmonellen sind immer wieder Ursache für Lebensmittelvergiftungen. Worauf Sie gerade jetzt besonders achten sollten und mit welchen Tipps eine Salmonellenvergiftung gut verhindert werden kann, erfahren Sie bei QS Live.
Neben der Auswahl von Produkten mit Prüfzeichen können Sie noch mehr tun, um die Gefahren einer Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen deutlich zu reduzieren. Dabei geht es um die richtige Lagerung und Küchenhygiene.
Das ZDF informiert darüber, dass Dänemark an der dänisch-deutschen Grenze jetzt doch einen Zaun zum Schutz vor Wildschweinen aus Deutschland bauern wird. Das ZDF bezieht sich auf eine dpa-Recherchen. Der Zaun soll im Frühjahr 2019 gebaut werden.
Der Standort Ulm der Müller Gruppe ist seit 07.08.2018 als einziger kombinierter Betrieb nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes für die Schlachtung von Milchkühen und Schweinen zertifiziert, die nach den Kriterien des Tierschutzlabels Für Mehr Tierschutz gehalten wurden.
Was ist eigentlich ein Auslauf und gehört eine Weide eigentlich auch unter diese Definition? Gibt es bauliche Vorgaben und wie wird ein Auslauf am besten bewirtschaftet? Gibt es Verbandsrichtlinien oder gesetzliche Angaben zum Auslauf und haben alle Tiere dieselben Ansprüche an einen Auslauf? Fragen über Fragen und nur wenige Antworten.

Drei Expertenteams des KTBL haben Fakten und Rechtsgrundlagen zusammengetragen, die für den Bau oder die Bewertung eines bestehenden Auslaufs benötigt werden. Die Informationen gelten für Rinder, Schweine und Geflügel. Wo keine Rechtsgrundlagen vorhanden sind, wurden Empfehlungen ausgesprochen. Diese sind als solche gekennzeichnet.

Thünen Insitut: Kosten von Tierschutzvorgaben in der Ferkelerzeugung

Das Thünen-Institut hat auf der Grundlage von Benchmarkzahlen die ökonomischen Folgen einer Haltungsumstellung in der Ferkeleerzeung untersucht. Für einen typischen nordwest-deutchen Betrieb wurden die ökonomischen Folgen einer Gruppenhaltung im Deckzentrum und einer Abferkelung in sog. Bewegungsbuchten kalkuliert.
Dabei wurden vier Szenarien unterstellt:

  • Szenario 1: Bestandserhaltung (Gebäudeerweiterung aufgrund des erhöhten Platzbedarfs)
  • Szenario 2: Abnahme des Bestandes (Nutzung des bestehenden Stallbereichs)

mit drei verschiedenen Varianten in beiden Szenarien wurden untersucht

  • Variante 1: Erhöhung der Arbeitszeitanforderungen
  • Variation 2: Anstieg der Rate der erfolglosen Insemination
  • Variante 3: Anstieg der Ferkelsterblichkeit.

In allen Szenarien und innerhalb der Varianten verchlechtert sich die Wirtschaftlichkeit der Betriebe erheblich.
Nach Meinung des Bundesverbandes sprechen die Ergebnisse dafür, den Abferkelbereich mit der bevorstehenden Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung zunächst nicht anzupacken ((bzw. nur für Neubauten), um die Wirtschaftlichkeit der deutschen Ferkelerzeuger nicht noch weiter negativ zu beeinflussen. Insbesondere die Ergebnisse aus der Variante 3 machen deutlich, dass hier noch erheblicher Forschungsbedarf besteht, bevor praxistaugliche Haltungssysteme in Modell- und Demonstrationsbetrieben getestet werden können. Dies bestätigen auch die Untersuchungsergebnisse des Österreichischen Großversuchs ProSau.