BRS News

Die österreichische Bauernzeitung hat ein Interview mit Timo Küntzle, dem Autor des Buches Landverstand geführt, das einen guten Überblick über die Themen seines Buches bietet. Der ausgebildete Agraringenieur, der lange Jahre für das Internetportal Addendum recheriert und geschrieben hat, glaubt, dass der Verbraucher Manchmal eine falsche Vorstellung von Landwirtschaft hat. Damit liegt er nicht falsch. Anders ist nicht zu erklären, warum es Initiativen gibt, die versuchen, mit Vorurteilen aufzuräumen. Leider glaubt man den Absendern selten, weil die - so der Vorwurf - Interessen gesteuert schreiben. Dem Journalisten Küntzle gelingt ein Spagat: als Landwirt, weiß er wie Landwirtschaft funktioniert. Er weiß warum Dinge so gemacht werden, wie sie gemacht werden (Pflanzenschutz, Glyphosat); er weiß aber auch, dass es vielleicht besser geht. Aber wir wissen seit mindestens zwanzig Jahren, dass Gentechnik ein Werkzeug der Züchtung ist, das per se genauso zu bewerten ist wie alle anderen Methoden der Züchtung. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Wer das leugnet, steht auf einer Stufe mit Klimawandelleugnern oder Homöopathie-Sympathisanten.

In der Europäischen Union werden insgesamt immer weniger Rinder und Schweine gehalten. Entgegen dem Trend konnten einige Mitgliedstaaten ihre Position zuletzt aber deutlich ausbauen. Wie aus aktuellen Angaben von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, hervorgeht, war der Rinderbestand zum Zeitpunkt der Zählung im Mai/Juni 2022 um 2 % und der Schweinebestand um 5 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zurückgegangen. Dabei wurden nur die verfügbaren Ergebnisse der Mitgliedstaaten mit mindestens 1,5 Millionen Rindern und/oder 3 Millionen Schweinen berücksichtigt.

Ein neuer Beitrag des Ceva Blogs ruminants.ceva.pro beschäftigt sich mit der Sternguckerkrankheit beim Kalb. In dem Artikel wird beschrieben, was die Sternguckerkrankheit ist und wie sie entsteht, welche Symptome und mögliche Folgen sie verursacht und wie das Jungrind behandelt und der Erkrankung vorgebeugt werden kann.

Auf dem diesjährigen Treffen des Berufsstandes – Tag des Schweinehalters – trat der Frust der brandenburger Schweinehalter deutlich zu Tage. Biobetriebe, die keine Baugenehmigung für einen Stallneubau erhalten oder fehlende Planungsgrundlagen für den von der Politik geforderten Außenklimastall stehen im krassen Widerspruch zu einem Land, das Schweinefleisch zur Selbstversorgung importieren muss, aber vollmundig von regionaler Versorgung wirbt. Die Herausforderung, bauliche Stallumbau- oder Neubauten für mehr Tierwohl sowohl mit den bau- und umweltrechtlichen Genehmigungsverfahren als auch mit den Vorgaben eines Investitionsförderantrags zu synchronisieren, stehe weiterhin ungelöst im Raum.

BHZP Innovationsakademie

Mit der Eigenremontierung und damit der Nachzucht der eigenen Jungsauen kann man aktiv an der Zuchtarbeit seines eigenen Sauenbestands mitwirken. Die Eigenremontierung ist eine Option für Betriebe, die den Tierverkehr und damit die Gefahr Keime in den Bestand einzuschleppen, reduzieren wollen. Allerdings ist die Eigenremontierung kein Selbstläufer, so sollte der Betriebsleiter ausreichend Zeit und Freude für die Zuchtarbeit mitbringen. Darauf macht das Schweinezuchtunternehmen BHZP GmbH aufmerksam, drei verschiedene Eigenremontierungskonzepte anbiete: von der eigenen Kernherde, über den Zukauf von Reinzuchttieren bis hin zur Wechselkreuzung. Eigenremontierern im BHZP wird lt. Pressemeldung ein persönlicher Zuchtberater zur Seite gestellt, der von Anfang an in allen Belangen rund um die db.Ego-Eigenremontierung unterstützt – vor Ort, telefonisch oder per Fernwartung. Passende Eberpools sind nach betriebsindividuellen Kriterien möglich. Unterstützt wird der Eigenremontierer durch ein gesondertes Zucht-Modul im beliebten db.Planer. Hierzu bietet die db-Planer - Innovationsakademie am 01. November ein Onlineseminar an.

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Es wäre zu schön gewesen: Der LEH kauft nur noch Fleisch von Tieren, die in Deutschland geboren wurden und belohnt das Prädikat 5xD mit höheren Preisen. Und zu Anfang des Jahres sah es tatsächlich so aus als könne die Rechnung aufgehen. Fast in ganz Deutschland gab es für ITW-Schweine mit deutscher Geburt 1 bis 3 Cent Zuschlag pro kg. Nicht viel, aber immerhin. Doch jetzt kommt die Wertschöpfungskette Schwein in der harten Marktrealität an, beschreibt der Top agrar-Marktexperte Andreas Beckhove eine Situation, die das Ende sämtlicher Tierwohlbestrebungen in Deutschland bedeuten könnte. Letztlich bildet die aktuelle aber nur eine Situation ab, die Marktexperten mit dem Moralparadoxon umschreiben.

Der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, kritisiert den Vorschlag der EU-Kommission, nun auch die Rinderhaltung in die Industrieemissionsrichtlinie (IED-Richtlinie) miteinzubeziehen, was bereits Betrieben mit 100 Milchkühen fortlaufende Verpflichtungen zum Umbau oder zusätzlichen Hürden bei Stallbaugenehmigungen auferlegen würde: Wir Milchviehhalter ermöglichen unseren Kühen noch mehr Tierwohl und haben dafür Außenklimaställe gebaut. Die vorgestellte Novelle der Industrieemissionsrichtlinie würde diese Erfolge konterkarieren und eine Vielzahl von Milchviehbetrieben in der Europäischen Union vor existenzielle Herausforderungen stellen. Angesichts der ohnehin sehr großen Herausforderungen vor denen die Milchviehhaltung aktuell steht, sind solche Vorhaben weltfremd, so Schmal.

Damit landwirtschaftliche Unternehmen die Kleinbeihilfen zur Stützung von Landwirtschaftsunternehmen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen infolge der Aggression Russlands gegen die Ukraine zügig erhalten, hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) alle berechtigten Betriebe angeschrieben. Mit diesen individuellen Zugangsdaten für das Online-Antragsportal können die Unternehmen vom 01. bis 31. Oktober 2022 den Zuschuss ausschließlich elektronisch unter www.ble.de/kleinbeihilfe-agrar beantragen.

Beihilfeberechtigt sind Unternehmen, die den in der Richtlinie genannten energieintensiven Agrarsektoren der Nahrungsmittelerzeugung zuzuordnen sind und nicht schon eine Anpassungsbeihilfe durch die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) für die selbigen Agrarsektoren erhalten haben. Die Kleinbeihilfe beträgt unter Berücksichtigung der verschiedenen Kumulierungsvorschriften je Unternehmen maximal 15.000 Euro.

Das Antragsverfahren findet ausschließlich elektronisch statt, die Antragsfrist endet am 31. Oktober 2022, 24:00 Uhr. Die Kleinbeihilfe erhalten die Betriebe noch in diesem Jahr.

Ministerin Michaela Kaniber wird am Donnerstag, 6. Oktober, 16 Uhr, auf dem Landwirtschaftsbetrieb Huber, Oberherrnhausen 1, in Eurasburg, Lkr. Bad-Tölz-Wolfratshausen, an der Präsentation der neuen Tierwohl-App des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern (LKV) teilnehmen. Die App unterstützt die Landwirte bei der vorgeschriebenen betrieblichen Eigenkontrolle. Mit der neuen elektronischen Hilfe kann der Landwirt im Stall die tierbezogenen Merkmale wie Körperkonditionen, Klauenzustand oder Lahmheit direkt über ein Tablet oder Smartphone eingeben.

Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG)

Der Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS) sieht
dringenden Anpassungsbedarf bei der Weiterentwicklung der Initiative Tierwohl (ITW), insbesondere aus Sicht der Sauenhalter. Seit September gibt es für Ferkelaufzüchter eine neue Anmelderunde bei der Initiative Tierwohl. Ziel ist es, die Imbalance zwischen der Anzahl registrierter Mastschweine und der nach ITW Regeln erzeugten Ferkeln auszugleichen. Die Bereitschaft sich unter den von der ITW angebotenen Voraussetzungen teilzunehmen ist allerdings derzeit minimal, so Jürgen Albers, Vorsitzender des Landesverbandes der Niedersächsischen Schweineerzeuger.